v. d.Wesenh. u. Namen eines kath.Christ. 55
fangen gebe, und solchen dem allgemeinen Ver-
stand der christkatholischen Kirche einfältig und
demüthig unterwerfe, wie uns der heil. Paulus §)
unterrichtet und warnet. Deswegen sagen die Got-
tesgelchrten, daß von dem übernatürlichen Glau-
ben schreiben gefährlich sey; n) aber nur den
hochmüthigcn und eigensinnigen Köpfen, bey wel-
cher: sich der Glaube gleichsam nach ihrem Ver-
stand und Begehren, und nicht der Verstand
nach dem Glauben reguliren soll. Dergleichen
wichtige Warnung hat der heil. Paulus seinem
Timothco schon zngeferriget mit diesen Worten:
Er soll den Glauben haben und ein gutes Ge-
wissen, welches etliche verworfen, und im
Glauben Schiffbruch erlitten haben, i)
8. Fr. Warum soll man aber seinen eige-
nen Verstand in GlaubenSgchcimnissen als ein-
fältig und dcmüthig dem allgemeinen Verstand
der christkatholischen Kircheuntcrwcrfcn? A. Die-
weil unserm eigenen Verstand nicht möglich ist,
die Glaubensgchcimnissc zu ergründen, Christus
aber seiner Kirche und denen, welche sie regieren,
den wahren Verstand in Glaubenssachcn jeder-
zeit mitthcilet, indem er ihr verheissen har, daß
cr sie nicmal verlassen, sondern unabläßlich bey
ihr seyn, und sic mit dem heil. Geist regieren will.
y. Fr. Sind dann die Glaubcnsgeheimniffe
nicht leicht zu fassen? A. Nein, sonst wären
sie keine Geheimnisse, und wäre kein Glaube da-
zu vonnöthen, sondern cs wäre eine klare Er-
kanntniß der Sachen, die dem Glauben ganz und
D 4 gar
z) 2. Lor. io. 5. k) Nonno0u8 Atoeckt. psrr. i.
tummsr. i) i. Lim. i. 19.
fangen gebe, und solchen dem allgemeinen Ver-
stand der christkatholischen Kirche einfältig und
demüthig unterwerfe, wie uns der heil. Paulus §)
unterrichtet und warnet. Deswegen sagen die Got-
tesgelchrten, daß von dem übernatürlichen Glau-
ben schreiben gefährlich sey; n) aber nur den
hochmüthigcn und eigensinnigen Köpfen, bey wel-
cher: sich der Glaube gleichsam nach ihrem Ver-
stand und Begehren, und nicht der Verstand
nach dem Glauben reguliren soll. Dergleichen
wichtige Warnung hat der heil. Paulus seinem
Timothco schon zngeferriget mit diesen Worten:
Er soll den Glauben haben und ein gutes Ge-
wissen, welches etliche verworfen, und im
Glauben Schiffbruch erlitten haben, i)
8. Fr. Warum soll man aber seinen eige-
nen Verstand in GlaubenSgchcimnissen als ein-
fältig und dcmüthig dem allgemeinen Verstand
der christkatholischen Kircheuntcrwcrfcn? A. Die-
weil unserm eigenen Verstand nicht möglich ist,
die Glaubensgchcimnissc zu ergründen, Christus
aber seiner Kirche und denen, welche sie regieren,
den wahren Verstand in Glaubenssachcn jeder-
zeit mitthcilet, indem er ihr verheissen har, daß
cr sie nicmal verlassen, sondern unabläßlich bey
ihr seyn, und sic mit dem heil. Geist regieren will.
y. Fr. Sind dann die Glaubcnsgeheimniffe
nicht leicht zu fassen? A. Nein, sonst wären
sie keine Geheimnisse, und wäre kein Glaube da-
zu vonnöthen, sondern cs wäre eine klare Er-
kanntniß der Sachen, die dem Glauben ganz und
D 4 gar
z) 2. Lor. io. 5. k) Nonno0u8 Atoeckt. psrr. i.
tummsr. i) i. Lim. i. 19.