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DIE WELTKUNST
Jahrg. XI, Nr. 7 vom 14. Februar 1937
Nachrichten von Überall
Textilien-Sammlung
für Elberfeld
Der bekannte Sammler und Freund der
Museen, Baron Eduard von der Heydt, der be-
reits zahlreiche Leihgaben deutschen und aus-
ländischen Museen übergeben hat, hat soeben
seine hervorragende Sammlung von 80 Ge-
weben aus Niederländisch-Ost-Indien seiner
Vaterstadt Elberfeld als Leihgabe überwiesen.
Damit ist eine der bedeutendsten Textilien-
Sammlungen aus Holländisch-Indien in ein
deutsches Museum gelangt. Diese herrlichen
Gewebe, die bisher als Leihgabe im Kunst-
industrie-Museum in Kopenhagen unter-
gebracht waren, sind heute von besonderem
Interesse, weil sie edelste Volkskunst dar-
stellen.
Alte Kunst im modernen Raum
Das Pariser Kunsthandels-Syndikat eröff-
nete soeben den Salon des Arts menagers im
Grand Palais mit einer außerordentlich werbe-
kräftigen und instruktiven Schau „Le Passe
dans le Present“. Die wohlgelungene Absicht
dieser Ausstellung besteht darin, zu zeigen,
wie gut sich das qualitätvolle alte Kunstwerk
in den modernen Stilraum eingliedert und wie
gute Kunst aller Zeiten zu einem Ensemble
von harmonischster Wirkung vereinigt wer-
den kann.
Reynolds-Ausstellung
in London
Die im Hause von Sir Philipp Sas-
so o n jährlich veranstalteten Ausstellungen
bilden künstlerische und gesellschaftliche Er-
eignisse im Kunstleben der britischen Haupt-
stadt. In diesem Jahre verzeichnet das Pro-
gramm den Namen Reynolds, und die berühm-
testen alten Sammlungen wetteifern mit den
kostbarsten Leihgaben, um diese Schau, die am
9. Februar eröffnet wurde, glänzend zu gestal-
ten. Unter dem Protektorat der Herzogin von
Gloucester haben sich folgende Sammler zu
Leihgaben entschlossen: Herzog von Buccleugh
(Bildnis Lady Caroline Scott), Marquess of
Crewe (Bildnis des jungen Master Crewe als
Heinrich VIII.), Marchioness of Landsdowne
(Bildnisse Laurence Sterne und Horace Wal-
pole), Earl of Spencer (Bildnis Countess of
Spencer), das Bartholomew-Hospital (Bildnis
Sir Percival Pott), Andrew Mellon-Washing-
ton u. a.
Neues Antiquariat
in Kopenhagen
Morgen eröffnet der Antiquar Forchhammer
ein neues Antiquariat in Kopenhagen, Hysken-
straße 9. Es werden hauptsächlich alte Bücher,
Kunsthandel Nico Cevat
Alte Gemälde
Amsterdam Nieuwe Spiegelstraat 74
2 Min. vom Rijksmuseum
DAS GUTE HOTEL
Karbotel Monte Verita
Ascona Schweiz
Das Hotel der Kunstfreunde
Volle Pension ab Fr«. 12.— _ .. ...
_ Prospekte auf Anfrage
Zimmer ab Fr«. 4. —
Manuskripte und Graphik geführt, nebenbei
Antiquitäten. Es ist zu begrüßen, daß die ge-
ringe Anzahl von Kunsthändlern in Kopen-
hagen durch diese Neueröffnung vermehrt
wird.
Ein Altarwerk für das
Krakauer Nationalmuseum
Der Augustiner-Orden in Krakau überließ
dem Krakauer Nationalmuseum als Leihgabe
einen bisher nicht beachteten fünfteiligen
in Krakau übergeben
Altar mit Darstellungen aus dem Leben des
polnischen Nationalheiligen Johannes des Al-
moseniers (Giovanni Canzio). Dieser bedeu-
tende Flügelaltar, der im Laufe der Jahre
vielerlei Beschädigungen ausgesetzt war und-
jetzt wiederhergestellt
werden soll, gehört zu
den wichtigsten, in Polen
erhaltenen Ueberresten
mittelalterlicher Malerei.
Er wurde von Hofman-
schall Nicolaus aus Lank-
korona im Jahre 1504
dem Augustinerorden für
die Katharinenkirche in
Krakau gestiftet: die Bil-
der stellen 15 Szenen aus
dem Leben des Heiligen
dar (s. Abb.).
Kurz vorher hat das
National - Museum vom
Augustiner - Orden auch
die dreizehn gotischen
Tafelbilder in seinen Be-
sitz übernommen. die
nicht, wie hier s. Zt.
(Jg. X, Nr. 50) berichtet
wurde, durch einen Händ-
ler ins Ausland gebracht
werden sollten. Sie bil-
den heute ein Hauptstück
der Galerie mittelalter-
licher Zunftmalerei.
AHÖ
des Vatikan
Die Kunstwerke aus der nachbyzantinischen
Epoche, welche bisher in den vatikanischen
Sammlungen zerstreut waren, sind neuerdings
bei der Ordnung der päpstlichen Museen zu-
sammengefaßt worden; bisher waren die Iko-
nen mit den italienischen Primitiven, die Skulp-
turen aus Holz und die Kunstwerke aus Elfen-
bein in dem Museum sakraler Kunst in der
Apostolischen Vatikanischen Bibliothek aufbe-
wahrt. Heute hat man sie in zwei Sälen neben
dem Appartamento Borgia untergebracht. Der
erste Saal enthält die reichen Webereien, die
größtenteils dem 5. bis 10. Jahrhundert ange-
hören, hervorragende Arbeiten orientalischer
Sakralkunst; der zweite Saal ist den Kunst-
werken aus der nachbyzantinischen Epoche
vorbehalten.
Bei der Neuordnung der Magazine der vati-
kanischen Pinakothek fielen zwei große Ge-
mälde auf, die den hl. Ignatius von Loyola und
den hl. Franziskus darstellen; beide Bilder, be-
sonders das zweite, tragen deutliche Stilmerk-
male der Kunst des van Dyck. Man schloß
daraus, daß es sich hier um die Gemälde han-
delt, welche van Dyck für die Altäre dieser
beiden Heiligen in der römischen Jesuiten-
kirche ausführte.
Ein Riesenfresko-Auftrag
Der bekannte französische Maler Raoul
D u f y hat von der Leitung der Pariser Welt-
ausstellung den Auftrag erhalten, eine 60 Meter
lange und 12 Meter hohe Wand im „Haus der
Elektrizität“ mit einem Fresko zu schmücken.
Der Entwurf sieht einen riesigen Festzug vor,
in welchem alle um die Elektrizität verdien-
ten Männer und Forscher aufmarschieren.
Wiederherstellung
des Genter Altars
In den Restaurierungswerkstätten des Brüs-
seler Museums wurden einige durch Abblät-
tern der Farbe besonders gefährdete Teile des
Genter Altars der Brüder van Eyck wieder-
hergestellt und sind augenblicklich im Museum
der schönen Künste zu sehen. Die gründliche
technische Untersuchung der Bilder ergab den
unumstößlichen Beweis, daß die van Eycks, seit
Vasari traditionell als die Erfinder der Oel-
malerei bezeichnet, Temperafarben mit Eiweiß
als Bindemittel benutzt haben.
Reichssportfeld
unter Denkmalschutz
Das Reichssportfeld in Berlin ist mit seiner
Umgebung unter Einbeziehung des südlich an
Am 15. Februar
eröffne ich mein Buch- und Kunst*Antiquariat
Hyskenstr. 9, Kopenhagen K
TELEPHON PALAE 6 3 3 3 . TELEGRAMM-ADRESSE: PANTHEON
Von meinen Spezialitäten hebe ich hervor:
Seltene alte Bücher • Antiquitäten und Kunstsachen • Manuskripte
Alte kolorierte Karten * Ältere und neuere Graphik • Literatur über
Baukunst, Kunst und Kunstgewerbe • Militaria • Geographie und
Reisebeschreibungen * Raritäten und Curiosa
Senden Sie mir bitte Offerten von derartigen Objekten, die Sie auf Lager
oder in Aussicht haben. Vermerken Sie meinen Namen auf Ihrem Ver-
zeichnis über Zusendungen, sowohl von Antiquariats-, als auch von Verstei-
gerungskatalogen. Ich suche tüchtige Kommisionäre an allen Plätzen.
Kj. Forchhammer, Antiquar
Tafel des linken Seitenflügels
museum Krakau
des Krakauer
Johannes Altars, National-
(Photo Kolowiec)
Die Museen
Altar aus dem Augusti ne r-Kloster in Krakau. 1504. Als Leihgabe dem Nationalmuseum
(Phot. St. Kolowiec)
das Sportgelände angrenzenden Teils bis zur
Verwaltungsbezirksgrenze gegen Wilmersdorf
unter dauernden Denkmalschutz gestellt.
Englische Sammlung
wandert nach Frankreich
Wie aus London gemeldet wird, ist dort
soeben eine der größten Kunst-Transaktionen
abgeschlossen worden. Die Pariser Firma Wil-
denstein & Co., die erst kürzlich die Samm-
lung Schmitz erwarb, hat die Sammlung
D. Weill geschlossen angekauft, die vor allem
französische Gemälde des 18. und 19. Jahr-
hunderts, darunter drei Watteaus, sieben
Lancrets, neun Fragonards und Hauptwerke
von Greuze, Lancret, Perroneau, Latour und
Boucher umfaßt. Als Kaufpreis werden zehn
Millionen Franken genannt.
Eine Kunsthalle für Hirschberg
Die Stadtverwaltung von Hirschberg
(Schlesien) hat beschlossen, die „Kapelle der
Jungfrau Maria außer den Mauern“ künftighin
als Kunsthalle zu benutzen, damit den Künst-
lern des Riesengebirges eine Ausstellungsmög-
lichkeit geboten werde. Die Eröffnung dieser
bereits 1455 erwähnten, nach einer Feuers-
brunst im Barockstil wiederaufgebauten Kirche
als Kunsthalle soll bereits im Frühjahr statt-
finden.
Aegyptische Kunst
im Britischen Museum
In der Mittelhalle des Britischen Museums
in London sind z. Zt. 14 Skulpturen ausgestellt,
welche von dem Sammler C. S. Gulbenkian
dem Museum für 18 Monate zur Verfügung
gestellt worden sind. Es handelt sich um
Plastiken, welche 2000 Jahre ägyptischer
Kunst, bis zur Zeit der Ptolemäer (523—50
v. Chr.) umfassen. Die bedeutendsten Stücke
der Ausstellung sind ein Männerkopf, wahr-
scheinlich Amenemhat ITT. (2050 v. Chr.) und
der Kopf eines Nubiers (2410—2200 v. Chr.);
der letztere aus schwarzem Granit ist von
außerordentlicher Seltenheit, da dieses Mate-
rial nur in wenigen Fällen von den Aegyptern
für Plastiken verwandt worden ist.
Die Sammlung
der Musikinstrumente
des Wiener Kunsthistorischen
Museums
I ni Wiener Kunsthistorischen Museum plant
man die Neuaufstellung der Sammlung der
Musikinstrumente, wofür man drei Säle in der
Neuen Hofburg freibekommen hat. Die Neu-
ordnung, die bis zum Frühjahr durchgeführt
sein soll, wird nicht so sehr nach musik-
geschichtlichen Zusammenhängen erfolgen, als
vielmehr nach kulturhistorischen. Wohl wer-
den die einzelnen Instrumenten gruppen erhal-
ten bleiben, doch wird die sammlungs-
geschichtliche Herkunft besondere Berück-
sichtigung finden.
Die Sammlung, die bekanntlich zu den be-
deutendsten Kollektionen dieser Art gehört,
geht in der Hauptsache auf drei Bestände zu-
rück: auf die Sammlung des Erzherzogs Fer-
dinands von Tirol, die estensische Erbschaft
und die „Alte Schatzkammer“ in Wien. In
der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und
im 20. Jahrhundert sind zahlreiche Neuerwer-
bungen, vornehmlich an Holz- und Blech-
instrumenten, hinzugekommen.
Kurz-Nachrichten
Genf. Das Musee d'Art et d'Histoire veranstaltet
gegenwärtig mit Unterstützung des Louvre und verschie-
dener französischer Provinzmuseen eine umfangreiche
Ausstellung „Die vorimpressionistische französische Land-
schaft", wobei die Barbizon-Schule besonders gut ver-
treten ist.
Paris. Die Ausstellung „Rubens und seine Zeit" in
der Orangerie hat nach zweimonatiger Dauer ihre Pfor-
ten geschlossen. Sie hatte eine Gesamtbesucherzahl von
153 000 Personen aufzuweisen.
New York. Der gesamte amerikanische Museums-
und Privatbesitz an Werken Manets wird in einer Aus-
stellung vereinigt, die im März in der Galerie Wilden-
stein eröffnet wird. Vertreten sind die Museen in Chi-
cago, St. Louis, Boston, Toledo, Kansas City und Phila-
delphia.
London. Die Tate-Gallery hat wegen baulicher Ver-
änderungen vorübergehend ihre Pforten geschlossen.
Einzelne Bestände werden in der Zwischenzeit in der
National Gallery gezeigt.
Convolute in
Zeichnungen,Uniformbildern,Ansichten,
sowie unkomplette Bücher (nur illustriert)
Atlanten
kauft bei sofortigem Entscheid
A. Vetter, München 2, Fürstenst/aße 21
KUNSTHAUS MALMEDE
Antiquitäten • Gemälde alter Meister
KÖLN a. Rh., UNTER SACHSENHAUSEN.33
Verantwortliche Schriftleiter: Dr. Werner Richard Deusch, Berlin-Charl., und C. A. Breuer,- Berlin-Grunewald. — Vertretungen im Inland: München: Ludwig F. Fuchs, Kaulbachstr. 92 / Köln: K. H. Boden-
siek, Köln-Holweide, Siebenrabengasse 9 (Tel. 62 400). Vertretungen im Ausland: England: Dr. Gustav Delbanco, 4, Lawn Road, London / Frankreich: Geschäftsstelle in Paris. Directeur de notre Bureau
P a r i s i e n: Dr. J. I. de Saxe, 13, rue Gudin, Paris 16e, Tel.: Jasmin 18—90 / Holland: Dr. W. Mautner, 13, Haringvlietstraat, Amsterdam / Italien: Gerhard Reinboth, 213, Via Posilipo, Neapel / Öster-
reich: Dr. Stefan Poglayen-Neuwall, Schulhof 4, Wien / Polen: Dr. A. Wl. Holender-Holinski, Krakau, Aleja Slowekiego 14. Erscheint im Weltkunst-Verlag Berlin W 62. —‘Druckauflage 4. Quartal: 2560. — Zu-
schriften sind an die Direktion der Weltkunst, Berlin W 62, Kurfürstenstraße 76-77, zu richten. Anzeigenannahme bis Donnerstag beim Weltkunst-Verlag. Inseratentarif auf Verlangen. Verantwortlich für den An¬
zeigenteil: Paul Nowotny. Abdruck von Artikeln nur mit Einverständnis des Verlags, auszugsweiser Nachdruck nur mit Quellenangabe gestattet. Haftung für unverlangt eingesandte Manuskripte wird nicht übernommen
und jegliche Verantwortung, auch hinsichtlich des Veröffentlichungstermins und der Rücksendung abgelehnt. Der Verlag übernimmt durch Erwerbung eines Manuskripts alle Verlagsrechte für dasselbe.
Druck: Achterberg & Co., GmbH., Berlin SW 61.
DIE WELTKUNST
Jahrg. XI, Nr. 7 vom 14. Februar 1937
Nachrichten von Überall
Textilien-Sammlung
für Elberfeld
Der bekannte Sammler und Freund der
Museen, Baron Eduard von der Heydt, der be-
reits zahlreiche Leihgaben deutschen und aus-
ländischen Museen übergeben hat, hat soeben
seine hervorragende Sammlung von 80 Ge-
weben aus Niederländisch-Ost-Indien seiner
Vaterstadt Elberfeld als Leihgabe überwiesen.
Damit ist eine der bedeutendsten Textilien-
Sammlungen aus Holländisch-Indien in ein
deutsches Museum gelangt. Diese herrlichen
Gewebe, die bisher als Leihgabe im Kunst-
industrie-Museum in Kopenhagen unter-
gebracht waren, sind heute von besonderem
Interesse, weil sie edelste Volkskunst dar-
stellen.
Alte Kunst im modernen Raum
Das Pariser Kunsthandels-Syndikat eröff-
nete soeben den Salon des Arts menagers im
Grand Palais mit einer außerordentlich werbe-
kräftigen und instruktiven Schau „Le Passe
dans le Present“. Die wohlgelungene Absicht
dieser Ausstellung besteht darin, zu zeigen,
wie gut sich das qualitätvolle alte Kunstwerk
in den modernen Stilraum eingliedert und wie
gute Kunst aller Zeiten zu einem Ensemble
von harmonischster Wirkung vereinigt wer-
den kann.
Reynolds-Ausstellung
in London
Die im Hause von Sir Philipp Sas-
so o n jährlich veranstalteten Ausstellungen
bilden künstlerische und gesellschaftliche Er-
eignisse im Kunstleben der britischen Haupt-
stadt. In diesem Jahre verzeichnet das Pro-
gramm den Namen Reynolds, und die berühm-
testen alten Sammlungen wetteifern mit den
kostbarsten Leihgaben, um diese Schau, die am
9. Februar eröffnet wurde, glänzend zu gestal-
ten. Unter dem Protektorat der Herzogin von
Gloucester haben sich folgende Sammler zu
Leihgaben entschlossen: Herzog von Buccleugh
(Bildnis Lady Caroline Scott), Marquess of
Crewe (Bildnis des jungen Master Crewe als
Heinrich VIII.), Marchioness of Landsdowne
(Bildnisse Laurence Sterne und Horace Wal-
pole), Earl of Spencer (Bildnis Countess of
Spencer), das Bartholomew-Hospital (Bildnis
Sir Percival Pott), Andrew Mellon-Washing-
ton u. a.
Neues Antiquariat
in Kopenhagen
Morgen eröffnet der Antiquar Forchhammer
ein neues Antiquariat in Kopenhagen, Hysken-
straße 9. Es werden hauptsächlich alte Bücher,
Kunsthandel Nico Cevat
Alte Gemälde
Amsterdam Nieuwe Spiegelstraat 74
2 Min. vom Rijksmuseum
DAS GUTE HOTEL
Karbotel Monte Verita
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Das Hotel der Kunstfreunde
Volle Pension ab Fr«. 12.— _ .. ...
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Zimmer ab Fr«. 4. —
Manuskripte und Graphik geführt, nebenbei
Antiquitäten. Es ist zu begrüßen, daß die ge-
ringe Anzahl von Kunsthändlern in Kopen-
hagen durch diese Neueröffnung vermehrt
wird.
Ein Altarwerk für das
Krakauer Nationalmuseum
Der Augustiner-Orden in Krakau überließ
dem Krakauer Nationalmuseum als Leihgabe
einen bisher nicht beachteten fünfteiligen
in Krakau übergeben
Altar mit Darstellungen aus dem Leben des
polnischen Nationalheiligen Johannes des Al-
moseniers (Giovanni Canzio). Dieser bedeu-
tende Flügelaltar, der im Laufe der Jahre
vielerlei Beschädigungen ausgesetzt war und-
jetzt wiederhergestellt
werden soll, gehört zu
den wichtigsten, in Polen
erhaltenen Ueberresten
mittelalterlicher Malerei.
Er wurde von Hofman-
schall Nicolaus aus Lank-
korona im Jahre 1504
dem Augustinerorden für
die Katharinenkirche in
Krakau gestiftet: die Bil-
der stellen 15 Szenen aus
dem Leben des Heiligen
dar (s. Abb.).
Kurz vorher hat das
National - Museum vom
Augustiner - Orden auch
die dreizehn gotischen
Tafelbilder in seinen Be-
sitz übernommen. die
nicht, wie hier s. Zt.
(Jg. X, Nr. 50) berichtet
wurde, durch einen Händ-
ler ins Ausland gebracht
werden sollten. Sie bil-
den heute ein Hauptstück
der Galerie mittelalter-
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AHÖ
des Vatikan
Die Kunstwerke aus der nachbyzantinischen
Epoche, welche bisher in den vatikanischen
Sammlungen zerstreut waren, sind neuerdings
bei der Ordnung der päpstlichen Museen zu-
sammengefaßt worden; bisher waren die Iko-
nen mit den italienischen Primitiven, die Skulp-
turen aus Holz und die Kunstwerke aus Elfen-
bein in dem Museum sakraler Kunst in der
Apostolischen Vatikanischen Bibliothek aufbe-
wahrt. Heute hat man sie in zwei Sälen neben
dem Appartamento Borgia untergebracht. Der
erste Saal enthält die reichen Webereien, die
größtenteils dem 5. bis 10. Jahrhundert ange-
hören, hervorragende Arbeiten orientalischer
Sakralkunst; der zweite Saal ist den Kunst-
werken aus der nachbyzantinischen Epoche
vorbehalten.
Bei der Neuordnung der Magazine der vati-
kanischen Pinakothek fielen zwei große Ge-
mälde auf, die den hl. Ignatius von Loyola und
den hl. Franziskus darstellen; beide Bilder, be-
sonders das zweite, tragen deutliche Stilmerk-
male der Kunst des van Dyck. Man schloß
daraus, daß es sich hier um die Gemälde han-
delt, welche van Dyck für die Altäre dieser
beiden Heiligen in der römischen Jesuiten-
kirche ausführte.
Ein Riesenfresko-Auftrag
Der bekannte französische Maler Raoul
D u f y hat von der Leitung der Pariser Welt-
ausstellung den Auftrag erhalten, eine 60 Meter
lange und 12 Meter hohe Wand im „Haus der
Elektrizität“ mit einem Fresko zu schmücken.
Der Entwurf sieht einen riesigen Festzug vor,
in welchem alle um die Elektrizität verdien-
ten Männer und Forscher aufmarschieren.
Wiederherstellung
des Genter Altars
In den Restaurierungswerkstätten des Brüs-
seler Museums wurden einige durch Abblät-
tern der Farbe besonders gefährdete Teile des
Genter Altars der Brüder van Eyck wieder-
hergestellt und sind augenblicklich im Museum
der schönen Künste zu sehen. Die gründliche
technische Untersuchung der Bilder ergab den
unumstößlichen Beweis, daß die van Eycks, seit
Vasari traditionell als die Erfinder der Oel-
malerei bezeichnet, Temperafarben mit Eiweiß
als Bindemittel benutzt haben.
Reichssportfeld
unter Denkmalschutz
Das Reichssportfeld in Berlin ist mit seiner
Umgebung unter Einbeziehung des südlich an
Am 15. Februar
eröffne ich mein Buch- und Kunst*Antiquariat
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Baukunst, Kunst und Kunstgewerbe • Militaria • Geographie und
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Kj. Forchhammer, Antiquar
Tafel des linken Seitenflügels
museum Krakau
des Krakauer
Johannes Altars, National-
(Photo Kolowiec)
Die Museen
Altar aus dem Augusti ne r-Kloster in Krakau. 1504. Als Leihgabe dem Nationalmuseum
(Phot. St. Kolowiec)
das Sportgelände angrenzenden Teils bis zur
Verwaltungsbezirksgrenze gegen Wilmersdorf
unter dauernden Denkmalschutz gestellt.
Englische Sammlung
wandert nach Frankreich
Wie aus London gemeldet wird, ist dort
soeben eine der größten Kunst-Transaktionen
abgeschlossen worden. Die Pariser Firma Wil-
denstein & Co., die erst kürzlich die Samm-
lung Schmitz erwarb, hat die Sammlung
D. Weill geschlossen angekauft, die vor allem
französische Gemälde des 18. und 19. Jahr-
hunderts, darunter drei Watteaus, sieben
Lancrets, neun Fragonards und Hauptwerke
von Greuze, Lancret, Perroneau, Latour und
Boucher umfaßt. Als Kaufpreis werden zehn
Millionen Franken genannt.
Eine Kunsthalle für Hirschberg
Die Stadtverwaltung von Hirschberg
(Schlesien) hat beschlossen, die „Kapelle der
Jungfrau Maria außer den Mauern“ künftighin
als Kunsthalle zu benutzen, damit den Künst-
lern des Riesengebirges eine Ausstellungsmög-
lichkeit geboten werde. Die Eröffnung dieser
bereits 1455 erwähnten, nach einer Feuers-
brunst im Barockstil wiederaufgebauten Kirche
als Kunsthalle soll bereits im Frühjahr statt-
finden.
Aegyptische Kunst
im Britischen Museum
In der Mittelhalle des Britischen Museums
in London sind z. Zt. 14 Skulpturen ausgestellt,
welche von dem Sammler C. S. Gulbenkian
dem Museum für 18 Monate zur Verfügung
gestellt worden sind. Es handelt sich um
Plastiken, welche 2000 Jahre ägyptischer
Kunst, bis zur Zeit der Ptolemäer (523—50
v. Chr.) umfassen. Die bedeutendsten Stücke
der Ausstellung sind ein Männerkopf, wahr-
scheinlich Amenemhat ITT. (2050 v. Chr.) und
der Kopf eines Nubiers (2410—2200 v. Chr.);
der letztere aus schwarzem Granit ist von
außerordentlicher Seltenheit, da dieses Mate-
rial nur in wenigen Fällen von den Aegyptern
für Plastiken verwandt worden ist.
Die Sammlung
der Musikinstrumente
des Wiener Kunsthistorischen
Museums
I ni Wiener Kunsthistorischen Museum plant
man die Neuaufstellung der Sammlung der
Musikinstrumente, wofür man drei Säle in der
Neuen Hofburg freibekommen hat. Die Neu-
ordnung, die bis zum Frühjahr durchgeführt
sein soll, wird nicht so sehr nach musik-
geschichtlichen Zusammenhängen erfolgen, als
vielmehr nach kulturhistorischen. Wohl wer-
den die einzelnen Instrumenten gruppen erhal-
ten bleiben, doch wird die sammlungs-
geschichtliche Herkunft besondere Berück-
sichtigung finden.
Die Sammlung, die bekanntlich zu den be-
deutendsten Kollektionen dieser Art gehört,
geht in der Hauptsache auf drei Bestände zu-
rück: auf die Sammlung des Erzherzogs Fer-
dinands von Tirol, die estensische Erbschaft
und die „Alte Schatzkammer“ in Wien. In
der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und
im 20. Jahrhundert sind zahlreiche Neuerwer-
bungen, vornehmlich an Holz- und Blech-
instrumenten, hinzugekommen.
Kurz-Nachrichten
Genf. Das Musee d'Art et d'Histoire veranstaltet
gegenwärtig mit Unterstützung des Louvre und verschie-
dener französischer Provinzmuseen eine umfangreiche
Ausstellung „Die vorimpressionistische französische Land-
schaft", wobei die Barbizon-Schule besonders gut ver-
treten ist.
Paris. Die Ausstellung „Rubens und seine Zeit" in
der Orangerie hat nach zweimonatiger Dauer ihre Pfor-
ten geschlossen. Sie hatte eine Gesamtbesucherzahl von
153 000 Personen aufzuweisen.
New York. Der gesamte amerikanische Museums-
und Privatbesitz an Werken Manets wird in einer Aus-
stellung vereinigt, die im März in der Galerie Wilden-
stein eröffnet wird. Vertreten sind die Museen in Chi-
cago, St. Louis, Boston, Toledo, Kansas City und Phila-
delphia.
London. Die Tate-Gallery hat wegen baulicher Ver-
änderungen vorübergehend ihre Pforten geschlossen.
Einzelne Bestände werden in der Zwischenzeit in der
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siek, Köln-Holweide, Siebenrabengasse 9 (Tel. 62 400). Vertretungen im Ausland: England: Dr. Gustav Delbanco, 4, Lawn Road, London / Frankreich: Geschäftsstelle in Paris. Directeur de notre Bureau
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reich: Dr. Stefan Poglayen-Neuwall, Schulhof 4, Wien / Polen: Dr. A. Wl. Holender-Holinski, Krakau, Aleja Slowekiego 14. Erscheint im Weltkunst-Verlag Berlin W 62. —‘Druckauflage 4. Quartal: 2560. — Zu-
schriften sind an die Direktion der Weltkunst, Berlin W 62, Kurfürstenstraße 76-77, zu richten. Anzeigenannahme bis Donnerstag beim Weltkunst-Verlag. Inseratentarif auf Verlangen. Verantwortlich für den An¬
zeigenteil: Paul Nowotny. Abdruck von Artikeln nur mit Einverständnis des Verlags, auszugsweiser Nachdruck nur mit Quellenangabe gestattet. Haftung für unverlangt eingesandte Manuskripte wird nicht übernommen
und jegliche Verantwortung, auch hinsichtlich des Veröffentlichungstermins und der Rücksendung abgelehnt. Der Verlag übernimmt durch Erwerbung eines Manuskripts alle Verlagsrechte für dasselbe.
Druck: Achterberg & Co., GmbH., Berlin SW 61.