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28. März 1937

XI. JAHRGANG, Nr. 15

D I E


LrMONDEfcARTS

ARUw WORLD

EINZIGE ILLUSTRIERTE WOCHENSCHRIFT FÜR KUNST / BUCH / ALLE SAMMELGEBIETE UND IHREN MARKT
ANERKANNTES ZENTRALORGAN FÜR SAMMLER, MUSEEN, BIBLIOTHEKEN, KÜNSTLER UND KUNSTHÄNDLER

Erscheint jeden Sonntag im Weltkunst-Verlag,
Berlin W62, Kurfürstenstr. 76-77. Telegramm-Adresse: »Weltkunst Berlin«;
'n den Monaten Mai bis Oktober jeden zweiten Sonntag.
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Berlin W 62, Kurfürstenstr. 115. Postdieckkonti: Berlin 118054; Den
Haag 1455 12; Paris 170014; Prag 59283; Wien 114783; Zürich 8159

Redaktion, Verlag und Lesesaal:
Berlin W 62, Kurfürstenstr. 76-77
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Einzel-Nummer 35 Pfennige. Quartal für Deutschland inkl. Postzustellung
RM 4.50; Lieferung durch den Verlag im Umschlag RM 5.50; für das
Ausland (nur im Umschlag) RM 4.40; oder Tschechoslowakei Kc 50; Frank-
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Antike
Innenräume

tiken Innenraums“. Es ist klar, daß gleich-
zeitig’ dem Innenarchitekten wie dem Kunst-
händler. die gemeinsam, vielfach unter Aus-
(Fortsetzung S. 2)

Ein neuentdecktes Jugendwerk Rembrandts
Schon im Jahre 1906, im Jahre der Drei- de Groot darauf hin, daß noch mehr als sech-
hundertjahrfeier Rembrandts, wies Hofstede zig Werke des Meisters zurückgefunden wer-

Es ist nicht erst eine Modean-
gelegenheit unserer Zeit, Wohn-
Jaume in „antikem Stil“ — wie der
E achausdruck zu lauten pflegt -
emzurichten. Der Ursprung die-
s®r Sitte erwächst aus dem Histo-
rismus des 19. Jahrhunderts, und
Rammler waren ihre Wegbereiter.
uer antike Innenraum des moder-
nen Menschen entstand also in
®rster Linie nicht aus planmäßiger
Absicht, sondern aus der Not-
wendigkeit, sammlerische Objekte
1,1 einem wie immer gearteten Zu-
Samnicnhang zu gruppieren. Das
bestimmende war nicht die ge-
schmackliche Anordnung, der Auf-
bau, der „Wohnstil“, sondern das
Einzelobjekt, seine Schönheit, Sel-
tenheit und Güte. Einer der letz-
en und besten Vertreter dieser
bainmlergeneration, Dr. Alberi
!’’gdor-Wien, schuf sich auf diese
" eise einen Raumstil, dessen At-
mosphäre. mag sie uns Heutigen
'"ich fremd erscheinen, jedem un-
vergeßlich bleiben wird, der Ge-
egenheit hatte, den Sammler in-
nerhalb seiner Wohnräume zu be-
°oachten.
, Ein rascher Wandel hat sich in
en letzten Jahren auf diesem Ge-
bete vollzogen. Der antike Wohn-
aum entsteht meist nicht mehr
’b'ganisch, aus persönlicher Sam-
’belleidenschaft und eigenem Ge-
schmack aufgebaut, sondern viel-
*ach mehr oder weniger mecha-
!lisch, auf Bestellung. Hand in
'and damit erfolgte eine Verlage-
' ''ag von der Qualität des Einzel-
objekts auf das Geschmackvolle,
^'elfach das „Geschmäcklerische“,
’;s Gesamtraums, und damit eine
‘andardisierung des heutigen „an-

Rembrandtvan Rijn.Zorn des Ahasver. Leinwand, 130: 165 cm — Erstveröffentlichung
eines neuentdeckten Frühwerks in der Galerie P. de Boer, Amsterdam {Foto de Boer)


den können, da sie aus der Lite-
ratur oder aus Wiedergaben be-
kannt sind. Valentiner hat in sei-
nem Bande „Rembrandt, Wieder-
gefundene Gemälde“ (1922) mehr
als hundert reproduziert, wovon
ungefähr zwanzig in der Literatur
nicht gemeldet waren, sechs irri-
gerweise anderen Meistern zuge-
schrieben wurden und ungefähr
vierzig inzwischen aus der Litera-
tur bekannt geworden waren. Seit-
her ist noch manche Rembrandt-
Entdeckung und -Wiederentdek-
kung geglückt, und wenn mit
ihnen auch die Zahl der noch auf-
findbaren Werke Rembrandts sich
verringert, der Besitz an ihnen
wird vermehrt, die Kenntnis des
Meisters erhöht, allen jenen zum
Trotz, die, durch Fehlentdeckun-
gen gewarnt, etwas hämisch be-
merken: „Wieder ein neuer Rem-
brandt“.
Sie können dies vor dem Ju-
gendwerke Rembrandts „Der Zorn
des Ahasver“ nicht tun, dessen
Entdeckung der Kunsthandlung
P. de Boer in Amsterdam
geglückt ist (s. Abbildung). Es
kommt aus Belgien und ist nicht
allein wegen der Größe des For-
mates mit den lebensgroßen Figu-
ren ein bedeutendes Werk, son-
dern auch, ja vor allem, weil es
unter den frühen Werken des Mei-
sters nach Komposition, Farben-
gebung und kraftvoller Malerei
eine Sonderstellung beanspruchen
darf. Kunstgeschichtlich wichtig
ist, daß es zeigt, wie das junge
Genie Rembrandt sich fremden
Einflüssen keineswegs verschloß,
zu denen bemerkenswerter-
weise auch derjenige Utrechts

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