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18. April 1957

XI. JAHRGANG, Nr. 16

D I E


L-MONDE<feARTS

ARTo/fcWORLD

EINZIGE ILLUSTRIERTE WOCHENSCHRIFT FÜR KUNST / BUCH / ALLE SAMMELGEBIETE UND IHREN MARKT
ANERKANNTES ZENTRALORGAN FÜR SAMMLER, MUSEEN, BIBLIOTHEKEN, KÜNSTLER UND KUNSTHÄNDLER

Us c h e i n t jeden Sonntag im Weltkunst-Verlag,
Berlin W62, Kurfürstenstr. 76-77- Telegramm-Adresse: »Weltkunst Berlin«;
'n den Monaten Mai bis Oktober jeden zweiten Sonntag.
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Redaktion, Verlag und Lesesaal:
Berlin W 62, Kurfürstenstr. 76-77
Telefon: B5 Barbarossa 7228

Man abonniert beim Verlag, bei der Post oder bei den Buchhändlern.
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RM 4.50; Lieferung durch den Verlag im Umschlag RM 5.50; für das
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reich ffrs. 38; Holland hfl. 3.25; Schweiz sfrs. 7.70; Österreich öS. 9.—;
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öer Kunsthändler
als Erzieher

] Oer Mangel einer Geschichte des Kunst-
'andels, zu der bis jetzt nur wenige Ansätze
•'fliegen, bringt es mit sich, daß bis heute die
Rolle des Kunsthändlers als Erzieher ini Sinne
Nationaler und idealer Bestrebungen noch
B'cht beleuchtet und gewürdigt wurde. Weder
Naben die Beziehungen zwischen Sammler und
hindler mit ihren verschiedenen Abstufungen
Bj'eh die Verdienste gewisser Kunsthändler um
|e Belebung bestimmter zeitgenössischer oder
|,e Erweckung älterer Kunstströmungen die
ütersuchung' erfahren, die sie längst ver-
1'('nen. Eine derartige Betrachtungsweise
''iirde in ihrer Art eine Sozialgeschichte der
Rünst liefern, die nicht nur eine wichtige Er-
hitzung der allgemeinen Kunstgeschichte
'bien, sondern diese in vielen Punkten korri-

gieren und erweitern dürfte. Uebrigens be-
ginnt eine Schriftenreihe, die das Kunstge-
schichtliche Institut der Universität Münster
unter Leitung von Prof. Martin Wackernagel
mit dem Titel ..Lebensräume der Kunst“ her-
ausgibt, sich im weiteren Sinne mit derartigen
Problemen zu beschäftigen.
Gerade in einer Zeit wie der heutigen muß
dem Kunsthändler eine besondere Verantwor-
tung als Erzieher der neuen Sammlergenera-
tion zu gesprochen werden. Die Zeiten der
deutschen Wiedergeburt während der Roman-
tik, der Name der Gebrüder Boisseree, müßten
beispielhaft über der Tätigkeit des neuen
Kunsthändlers stehen. Nicht als Diener eines
allgemeinen Publikumsgeschmacks, sondern
als Förderer der wirklich tragenden Kräfte
neuer Kunst, als Hüter, Pfleger und Verbreiter
alten Kunstgutes von wirklich deutschem Cha-

rakter wird der schöpferische Typus des
Kunsthändlers in vielen Fällen den Eigennutz
hinter das Ideelle zurücktreten lassen müssen,
wird lernen müssen, auch manches Geschäft
sich entgehen zu lassen, um einer Linie und
einem weiten Ziele treu zu bleiben. Gerade
die letz vergangenen Jahrzehnte, noch deutlich
in Erinnerung, haben, mit negativem Vor-
zeichen, gezeigt, welch außerordentlichen Ein-
fluß ein Kunsthändler mit sicherer Zielstre-
bung auf das Sammlerpublikum und die Ge-
schmacksbildung seiner Zeit auszuüben im-
stande ist. Und es ist zu hoffen und zu er-
warten. daß auch unserer Zeit der schöpfe-
rische Kunsthändler erwächst, der mit unbeug-
samem Charakter und unbeirrbarer Zielstre-
bigkeit den Typus des deutschen Kunsthänd-
lers im besten Sinne als Erzieher zu nationaler
Kunst und Idealität verkörpert.

Frühjahrsausstellung der Akademie


Felix Meseck, Niederung
'“hjahrsausstellung: Akademie der Künste, Berlin

(Phot. Schulz)

Durch fünf umfangreiche Sonderausstelhin-
gen wird der diesjährigen Frühjahrsschau der
Preußischen Akademie der Künste feste Glie-
derung gegeben. Formungen des 60jährigen
Georg Kolbe stehen im Mittelpunkt der
Veranstaltung. Es sind in den letzten zehn
Jahren entstandene Werke. Das Original-
modell zum Stralsunder Ehrenmal ist dabei,
der für das Reichsluftfahrtministerium gear-
beitete große Wächter von 1937 und andere
Großplastiken, aber auch der bewegte Genius
vom Beethovendenkmal (s. Abbildung), eine
zarte Mädchenstatue in heller Bronze und dann
kauernde, liegende, knieende und niederge-
beugte Frauengestalten, einige wenige Bildnis-
proben und Reihen von Zeichnungen. Eine Viel-
falt, die der Fülle und Bedeutung des über-
ragenden Bildhauerschaffens in würdigster
Weise gerecht wird. Außerdem wird noch
einem zweiten Plastiker ein Sonderraum ge-
widmet. Er stammt aus einer an Künstlern
reichen Familie und hat durch seinen Namen
Stanislaus Cauer dazu beigetragen,
ihren Ruf zu verbreiten. Schon seit 1882 in
Rom, wo ihm Vater und Onkel die sicheren
Grundlagen eines an die Tradition anknüpfen-
den plastischen Schaffens vermittelten, kam er
spät wieder nach Deutschland zurück. Erst
1907 wurde er Lehrer an der Akademie in
Königsberg. Der „Stirnbinder“ aus der Kunst-
sammlung dieser Stadt, aber auch lebensvolle
Bildnisköpfe und Figuren, deren Komposition


Georg Kolbe, Genius vom Beethoven-Denkmal. 1927
Frühjahrsausstellung: Akademie der
Künste, Berlin (Photo Schwartzkopff)
unter dem Zeichen einer klar ausschwingenden
Formgebung stehen, zeugen für die Art des
jetzt 70jährigen.
Von den drei Malern, die umfangreiche
Sonderausstellungen erhalten haben, gilt diese
Ehrung zwei Siebzigjährigen. Ludwig
De 11 m a n n ist vor allem durch seine Kriegs-
bilder bekannt geworden, von denen auch hier
eine Auswahl gegeben wird, aber auch durch
die dauernd zugänglich gewesenen Werke

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