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DIE WELTKUNST
Jahrg. XI, Nr. tt vom 14. März 1937
dessen verfügt der Kunstmarkt auch nicht über
ein feststehendes Kursblatt wie etwa der Effek-
ten- oder Juwelenmarkt. Bei der Bewertung
eines Kunstgegenstandes bildet eben — im
Gegensatz zu jeder anderen Handelsware —
der rein künstlerische Wert, der
sich einfach nicht in Zahlen fassen läßt, den
wesentlichen Faktor, wenn er auch durchaus
nicht der einzig bestimmende für die Preisbil-
dung ist. Es handelt sich dabei nicht um eine
Reihe ganz verschieden gelagerter Faktoren,
die Frimmel bereits auf Grund seiner reichen
Sachkenntnis und praktische Erfahrungen kurz
folgendermaßen zusammengefaßt und präzisiert
hat: „Der Marktpreis von Gemälden richtet
sich einmal von Seiten der Ware nach dem
Alter, nach der Güte, nach dem Autor
sowie nach der Seltenheit und Häufig-
keit der erwähnten Kategorien, dann von
Seiten der Käufer nach dem jeweiligen allge-
meinen Wohlstände, nach der herrschen-
fach auch für den Sammler bedeuten seine
Bilder eine Kapitalsanlage, die er gewisser-
maßen wie Börsenpapiere behandelt und mate-
riell auswertet. — Um hierbei aber möglichst
von vornherein kein Risiko einzugehen, sucht
man heute mit Vorliebe solche Stücke zu
erwerben, die entweder durch anerkannte Zu-
schreibungen oder durch ihre Provenienz oder
„echte“ Signaturen bereits wertmäßig abge-
stempelt sind. Zugegeben, daß durch die Sig-
natur im allgemeinen ein Gemälde als Original
zu gelten hat und daß durch ein nachträgliches
Auffinden einer solchen ein Gemälde vielleicht
auf dem Kunstmarkt tatsächlich deswegen
eine Preissteigerung erfährt, das besagt aber
noch keineswegs irgend etwas über die wirk-
liche Qualität eines solchen Bildes. In einem
solchen Falle wird trotzdem für den Kunst-
kenner letzten Endes stets der künstlerische
Wert — die Qualität — allein ausschlag-
gebend bei der Preisbildung sein und bleiben
müssen! Sie bildet ein
für alle Mal das A und
O seiner verantwor-
tungsvollen Kunstbeur-
teilung!
Dr. H. Rinnebach
Neuerwer-
bungen bei
China-
Bohlken
Die Firma China-
B o h I k e n vereinigt in
einer Sonderausstellung
„Neuerwerbungen Ost-
asiatischer Kunst“. Ne-
ben alten China-Porzel-
lanen und Sung-Keramik
ragen vor allem wieder-
um die Siam-Plastiken
hervor, ferner frühe
Bronzen (s. Abbildung),
koreanische Eisenteller,
die prächtigen Cloison-
ne-Vasen des 18. Jahr-
hunderts und einige der
seltenen Beispiele von
Gewändern. Wir werden
über diese Schau hier
noch berichten.
Erste Aus-
stellung des
„Hilfswerks44
Bronze-Glocke, China, Chou-Epoche, VI11.—V. Jh. v. Chr. H. 34 cm
Ausstellung: China-Bohlken, Berlin
(Phot. Schulz)
In der ersten der or-
ganisatorisch von der
NSV. betreuten, künstle-
risch von Professor
den Geschmacksrichtung. Noch an-
dere Bedingungen für die Bildung des Markt-
preises liegen in der Wahl der Zeit und des
I Ians Schweitzer geleiteten, Ausstellungen
des von Reichsminister Dr. Goebbels ins Leben
gerufenen „Hilfswerk für deutsche bildende
Ph. Wouwerman, Drei Pferde in einem Schuppen Ide Groot II, Nr. 498] — Ausstellung:
Galerie August Kleucker, Düsseldorf — (Aus d. Abb.-Serie „Sammlerstücke a. d. dtsch.
Koiisthandel") (Kl. Kleucker)
tion kommen wesentlich in der Graphik bei
den Kupferstechern Klinkert, John, Kraaz und
bei Holzschneidern wie Finsterer (Nürnberg)
und Traub (Mülheim) zum Ausdruck, denen
sieh die auf kräftigere Wirkungen abzielenden
Blätter von Sluytermann (Essen), Riege
(Hameln) und Feyerabend (Berlin) beigesellen.
Am Eröffnungstage konnten bereits 25 Arbeiten
das Schildchen ..Verkauft“ tragen.
Marc Aurel Stommel
Jluklions Tor und Tlachberichle
Köln, 18.—20. März
Am 18.—20. März wird bei. Lern per tz
eine große Kollektion von antiken Möbeln.
Gemälden alter und neuer Meister, von
Orientteppichen und Antiquitäten aller Art
versteigert. Besonders anzumerken sind die
schönen antiken Truhen vom Niederrhein,
prächtig geschnitzte Schränke der Alt-
Aachener Couven - Werkstatt, westfälische
Schnitz- und Intarsienschränke der Barock-
zeit, viele alte Sitzmöbel und rische. Stand-
uhren, Kommoden usw. Die große Anzahl der
fast 500 Gemälde, die in dieser Versteigerung
zum Ausruf kommen, reicht vom 16. Jahr-
hundert bis in unsere Zeit und ist besonders
reich an Werken der alten niederländischen
Maler des 17. Jahrhunderts, sowie an Alt-
Diisseldorfer und Alt-Münchener Bildern des
19. Jahrhunderts. Dazwischen findet man chi-
nesisches Porzellan und Delfter und deutsche
Fayencen, alte schöne Metallarbeiten in Kup-
fer, Zinn. Bronze, viele schöne Plastiken und
Holzschnitzereien usw.
mit einigen wichtigen Auktionen ein. die nach
der Hausse der Vorweihnachtszeit mit größtem
Interesse erwartet werden. Am 15. März brin-
gen Me Baudoin und die Experten MM.
Rousseau, Portier und Mannheim aus verschie-
denem Besitz die Sammlung des Grafen S. auf
den Markt, ein prächtiges Ensemble französi-
scher Kunst des 18. Jahrhunderts mit Stichen.
Bronzen. Tapisserien. Kleinkunst und Möbeln,
darunter signierten Stücken von Canabas.
Delanois, Jacob, Oeben, Petit, Crcsson
u. a. Erwähnenswert außerdem eine erlesene
Sammlung von Khmer-Bronzen des 10.—II.
Jahrhunderts aus dem Besitz von Robert Ochse.
Unter Leitung der Mes Baudoin und Ader
sowie der Experten MM. Feral. Catroux, Max-
Kann. Mannheim. Damidot und Lacoste folgt
dann am 18. und 19. März, ebenfalls in der
Galerie Charpentier, der Nachlaß des Barons
Emmanuel Leonino. Auch hier fällt der Reich-
tum signierter französischer Möbel (s. Abb. S. I)
auf. Die Porzellane umfassen schönste deutsche.
Ortes, an dem verkauft werden soll.“ — -
Selbstverständlich hat vor der marktmäßi-
gen Bewertung eines Gemäldes zunächst erst
eine exakt -wissenschaftliche Bild-
untersuchung zu erfolgen, da sonst von
vornherein jede Preisbestimmung illusorisch
und vollkommen willkürlich ist. Auf die ver-
schiedenen Methoden, die eine einwandfreie
B i 1 d b e u rteilung erst ermöglichen und
auf eine feste Grundlage stellen, braucht hier
m. E. nicht näher eingegangen zu werden, da
sie als bekannt vorausgesetzt werden dürfen.
(Alles wissenswerte hierüber enthält neben
Frimmels „Gemäldekun¬
de“ das in der Bibliothek
für Kunst- und Antiqui¬
tätensammler (Bd. 15)
erschienene Buch „Alt-
Holländische Bilder“ von
Professor Dr. W. Mar¬
tin.) —
Daß bei der Gemälde¬
bewertung sowohl nach
der rein künstlerisch¬
qualitativen als auch
merkantilen Seite hin
naturgemäß d i e F rage
der Autorschaft
eine ganz erhebliche
Rolle auf dem Kumt¬
markte spielt, versteht
sich ganz von selbst. Je¬
doch gerade in diesem
Punkte werden die An¬
sichten eines Kunst¬
wissenschaftlers und die
eines Sammlers oder
Kunsthändlers oftmals
wesentlich auseinander¬
gehen, was sich zwangs¬
läufig aus der jewei¬
ligen Einstellung und
verschiedenen „Bewer¬
tung“ ergibt. Für den
Kunsthändler und viel-
Kunst“ im Folkwang- Museum in
Esse n sind etwa 200 Arbeiten (Gemälde,
Aquarelle, Graphiken und Plastiken) von über
100 Künstlern vereinigt. Dieser ersten Ver-
anstaltung, die als Wanderausstellung durch
die deutschen Lande ziehen wird, werden wei-
tere gleichzeitige Ausstellungen folgen. Sie er-
geben die Möglichkeit eines Aufbaus der ver-
schiedenen Ausstellungen unter landschaftlich-
stammesmäßigen Gesichtspunkten, die über das
Künstlerische hinaus dem Sichkennenlernen
und dem innerdeutschen Austausch der ver-
schiedenen Kunstlandschaften dienen könnten.
Silberne Terrine mit Unterplatte
Augsburg, 1752. Meister Gottfried Bartermann
Hans Burghard, Berlin — (Aus d. Abb.-Serie: ,,Sammlerstücke a.
DAS GUTE HOTEL
Karholel Monte Veriln
Ascona Schweiz
Das Hotel der Kunstfreunde
Volle Pension ab Fr«. 12.— „ .. . , .__
„ . _ , Proipekte auf Anfrage
Zimmer ab Fr». 4. -
Der Hauptprozentsatz der Aussteller stammt
diesmal aus Berlin. Der Westen, Mittel- und
Norddeutschland sind daneben berücksichtigt,
während der Süden und Osten des Reiches nur
gelegentlich in Erscheinung treten. Figürliche
Darstellungen kommen in der Ausstellung
gegenüber den Landschafts- und Städtebildern
weniger zur Geltung. L. Sandrock, Ph. Frank.
Hermann, ter Hell oder Otto Dill rücken be-
sonders in den Vordergrund. Die Besinnung
auf die Werte einer handwerklich gediegenen,
gemütverwurzelten und volkstümlichen Tradi-
Genf, 20. März
Die Sammlung Paul Chav a n , die in
der Galerie Moos am 20. März aufgelöst
wird, beansprucht ihr besonderes Interesse
durch das Vorhandensein von nicht weniger
als 40, zum Teil sehr bekannten Gemälden von
Hodler. Daneben zu erwähnen moderne Mei-
ster wie Degas, Derain, Gauguin, Giacometti.
Montecelli, Signac und Utrillo, alte Gemälde
von Brouwer, de Heem, de Hooch, Metsu, Mie-
ris, Ostade, Teniers u. a.
London, 22.—24. März
Die Bibliothek des Lord Alden-
h a m, deren ersten
Teil Sothebv &
C o. am 22.-24.
März, nachdem sie
eine Woche auch
in Paris ausgestellt
war, versteigert,
gehört zu den be-
kanntesten Eland-
schriften - Samm-
lungen in engli-
schem Privatbesitz.
Gesammelt im
Laufe mehrerer
Generationen und
auch verschiedent-
lich in wissen-
schaftlichen Kata-
logen verzeichnet,
umfaßt sie einzig-
artige Proben der
europäischen Buch-
malerei hauptsäch-
lich des 14.—16.
Jahrhunderts. Ein
hervorragendes
Stück ist z. B. das
Missale mit sig-
nierten Miniaturen
des Niccolö da Bo-
logna, nicht min-
der das von einem
Mitglied der Familie Acciaioli der Gertosa in
Florenz gestiftete Missale mit sechs ganzseiti-
gen Miniaturen der Florentiner Schule um 1500
(s. Abb. S. 4). In großer Zahl vertreten sind
die flämischen Stundenbücher des 15. Jahr-
hunderts. In den meisten Fällen erhöht die
Schönheit gleichzeitiger Einbände den Wert der
Manuskripte, deren Versteigerung ein Ereignis
des englischen Marktes zu werden verspricht.
Paris, 15.—19. März
Nach zögernden Anfängen setzt die Pariser
Versteigerungssaison in den nächsten Tagen
(Photo Schulz)
dtsch. Kunsthandel")
Ab ij. März
von Neuerwerbungen
chinesischer,
japanischer,
koreanischer,
siamesischer
Kunstwerke
niiw
IIOIII.KIN
BERLIN W9
POTSDAMER STR 16
Ankauf von Einzelstücken
und ganzer Sammlungen
DIE WELTKUNST
Jahrg. XI, Nr. tt vom 14. März 1937
dessen verfügt der Kunstmarkt auch nicht über
ein feststehendes Kursblatt wie etwa der Effek-
ten- oder Juwelenmarkt. Bei der Bewertung
eines Kunstgegenstandes bildet eben — im
Gegensatz zu jeder anderen Handelsware —
der rein künstlerische Wert, der
sich einfach nicht in Zahlen fassen läßt, den
wesentlichen Faktor, wenn er auch durchaus
nicht der einzig bestimmende für die Preisbil-
dung ist. Es handelt sich dabei nicht um eine
Reihe ganz verschieden gelagerter Faktoren,
die Frimmel bereits auf Grund seiner reichen
Sachkenntnis und praktische Erfahrungen kurz
folgendermaßen zusammengefaßt und präzisiert
hat: „Der Marktpreis von Gemälden richtet
sich einmal von Seiten der Ware nach dem
Alter, nach der Güte, nach dem Autor
sowie nach der Seltenheit und Häufig-
keit der erwähnten Kategorien, dann von
Seiten der Käufer nach dem jeweiligen allge-
meinen Wohlstände, nach der herrschen-
fach auch für den Sammler bedeuten seine
Bilder eine Kapitalsanlage, die er gewisser-
maßen wie Börsenpapiere behandelt und mate-
riell auswertet. — Um hierbei aber möglichst
von vornherein kein Risiko einzugehen, sucht
man heute mit Vorliebe solche Stücke zu
erwerben, die entweder durch anerkannte Zu-
schreibungen oder durch ihre Provenienz oder
„echte“ Signaturen bereits wertmäßig abge-
stempelt sind. Zugegeben, daß durch die Sig-
natur im allgemeinen ein Gemälde als Original
zu gelten hat und daß durch ein nachträgliches
Auffinden einer solchen ein Gemälde vielleicht
auf dem Kunstmarkt tatsächlich deswegen
eine Preissteigerung erfährt, das besagt aber
noch keineswegs irgend etwas über die wirk-
liche Qualität eines solchen Bildes. In einem
solchen Falle wird trotzdem für den Kunst-
kenner letzten Endes stets der künstlerische
Wert — die Qualität — allein ausschlag-
gebend bei der Preisbildung sein und bleiben
müssen! Sie bildet ein
für alle Mal das A und
O seiner verantwor-
tungsvollen Kunstbeur-
teilung!
Dr. H. Rinnebach
Neuerwer-
bungen bei
China-
Bohlken
Die Firma China-
B o h I k e n vereinigt in
einer Sonderausstellung
„Neuerwerbungen Ost-
asiatischer Kunst“. Ne-
ben alten China-Porzel-
lanen und Sung-Keramik
ragen vor allem wieder-
um die Siam-Plastiken
hervor, ferner frühe
Bronzen (s. Abbildung),
koreanische Eisenteller,
die prächtigen Cloison-
ne-Vasen des 18. Jahr-
hunderts und einige der
seltenen Beispiele von
Gewändern. Wir werden
über diese Schau hier
noch berichten.
Erste Aus-
stellung des
„Hilfswerks44
Bronze-Glocke, China, Chou-Epoche, VI11.—V. Jh. v. Chr. H. 34 cm
Ausstellung: China-Bohlken, Berlin
(Phot. Schulz)
In der ersten der or-
ganisatorisch von der
NSV. betreuten, künstle-
risch von Professor
den Geschmacksrichtung. Noch an-
dere Bedingungen für die Bildung des Markt-
preises liegen in der Wahl der Zeit und des
I Ians Schweitzer geleiteten, Ausstellungen
des von Reichsminister Dr. Goebbels ins Leben
gerufenen „Hilfswerk für deutsche bildende
Ph. Wouwerman, Drei Pferde in einem Schuppen Ide Groot II, Nr. 498] — Ausstellung:
Galerie August Kleucker, Düsseldorf — (Aus d. Abb.-Serie „Sammlerstücke a. d. dtsch.
Koiisthandel") (Kl. Kleucker)
tion kommen wesentlich in der Graphik bei
den Kupferstechern Klinkert, John, Kraaz und
bei Holzschneidern wie Finsterer (Nürnberg)
und Traub (Mülheim) zum Ausdruck, denen
sieh die auf kräftigere Wirkungen abzielenden
Blätter von Sluytermann (Essen), Riege
(Hameln) und Feyerabend (Berlin) beigesellen.
Am Eröffnungstage konnten bereits 25 Arbeiten
das Schildchen ..Verkauft“ tragen.
Marc Aurel Stommel
Jluklions Tor und Tlachberichle
Köln, 18.—20. März
Am 18.—20. März wird bei. Lern per tz
eine große Kollektion von antiken Möbeln.
Gemälden alter und neuer Meister, von
Orientteppichen und Antiquitäten aller Art
versteigert. Besonders anzumerken sind die
schönen antiken Truhen vom Niederrhein,
prächtig geschnitzte Schränke der Alt-
Aachener Couven - Werkstatt, westfälische
Schnitz- und Intarsienschränke der Barock-
zeit, viele alte Sitzmöbel und rische. Stand-
uhren, Kommoden usw. Die große Anzahl der
fast 500 Gemälde, die in dieser Versteigerung
zum Ausruf kommen, reicht vom 16. Jahr-
hundert bis in unsere Zeit und ist besonders
reich an Werken der alten niederländischen
Maler des 17. Jahrhunderts, sowie an Alt-
Diisseldorfer und Alt-Münchener Bildern des
19. Jahrhunderts. Dazwischen findet man chi-
nesisches Porzellan und Delfter und deutsche
Fayencen, alte schöne Metallarbeiten in Kup-
fer, Zinn. Bronze, viele schöne Plastiken und
Holzschnitzereien usw.
mit einigen wichtigen Auktionen ein. die nach
der Hausse der Vorweihnachtszeit mit größtem
Interesse erwartet werden. Am 15. März brin-
gen Me Baudoin und die Experten MM.
Rousseau, Portier und Mannheim aus verschie-
denem Besitz die Sammlung des Grafen S. auf
den Markt, ein prächtiges Ensemble französi-
scher Kunst des 18. Jahrhunderts mit Stichen.
Bronzen. Tapisserien. Kleinkunst und Möbeln,
darunter signierten Stücken von Canabas.
Delanois, Jacob, Oeben, Petit, Crcsson
u. a. Erwähnenswert außerdem eine erlesene
Sammlung von Khmer-Bronzen des 10.—II.
Jahrhunderts aus dem Besitz von Robert Ochse.
Unter Leitung der Mes Baudoin und Ader
sowie der Experten MM. Feral. Catroux, Max-
Kann. Mannheim. Damidot und Lacoste folgt
dann am 18. und 19. März, ebenfalls in der
Galerie Charpentier, der Nachlaß des Barons
Emmanuel Leonino. Auch hier fällt der Reich-
tum signierter französischer Möbel (s. Abb. S. I)
auf. Die Porzellane umfassen schönste deutsche.
Ortes, an dem verkauft werden soll.“ — -
Selbstverständlich hat vor der marktmäßi-
gen Bewertung eines Gemäldes zunächst erst
eine exakt -wissenschaftliche Bild-
untersuchung zu erfolgen, da sonst von
vornherein jede Preisbestimmung illusorisch
und vollkommen willkürlich ist. Auf die ver-
schiedenen Methoden, die eine einwandfreie
B i 1 d b e u rteilung erst ermöglichen und
auf eine feste Grundlage stellen, braucht hier
m. E. nicht näher eingegangen zu werden, da
sie als bekannt vorausgesetzt werden dürfen.
(Alles wissenswerte hierüber enthält neben
Frimmels „Gemäldekun¬
de“ das in der Bibliothek
für Kunst- und Antiqui¬
tätensammler (Bd. 15)
erschienene Buch „Alt-
Holländische Bilder“ von
Professor Dr. W. Mar¬
tin.) —
Daß bei der Gemälde¬
bewertung sowohl nach
der rein künstlerisch¬
qualitativen als auch
merkantilen Seite hin
naturgemäß d i e F rage
der Autorschaft
eine ganz erhebliche
Rolle auf dem Kumt¬
markte spielt, versteht
sich ganz von selbst. Je¬
doch gerade in diesem
Punkte werden die An¬
sichten eines Kunst¬
wissenschaftlers und die
eines Sammlers oder
Kunsthändlers oftmals
wesentlich auseinander¬
gehen, was sich zwangs¬
läufig aus der jewei¬
ligen Einstellung und
verschiedenen „Bewer¬
tung“ ergibt. Für den
Kunsthändler und viel-
Kunst“ im Folkwang- Museum in
Esse n sind etwa 200 Arbeiten (Gemälde,
Aquarelle, Graphiken und Plastiken) von über
100 Künstlern vereinigt. Dieser ersten Ver-
anstaltung, die als Wanderausstellung durch
die deutschen Lande ziehen wird, werden wei-
tere gleichzeitige Ausstellungen folgen. Sie er-
geben die Möglichkeit eines Aufbaus der ver-
schiedenen Ausstellungen unter landschaftlich-
stammesmäßigen Gesichtspunkten, die über das
Künstlerische hinaus dem Sichkennenlernen
und dem innerdeutschen Austausch der ver-
schiedenen Kunstlandschaften dienen könnten.
Silberne Terrine mit Unterplatte
Augsburg, 1752. Meister Gottfried Bartermann
Hans Burghard, Berlin — (Aus d. Abb.-Serie: ,,Sammlerstücke a.
DAS GUTE HOTEL
Karholel Monte Veriln
Ascona Schweiz
Das Hotel der Kunstfreunde
Volle Pension ab Fr«. 12.— „ .. . , .__
„ . _ , Proipekte auf Anfrage
Zimmer ab Fr». 4. -
Der Hauptprozentsatz der Aussteller stammt
diesmal aus Berlin. Der Westen, Mittel- und
Norddeutschland sind daneben berücksichtigt,
während der Süden und Osten des Reiches nur
gelegentlich in Erscheinung treten. Figürliche
Darstellungen kommen in der Ausstellung
gegenüber den Landschafts- und Städtebildern
weniger zur Geltung. L. Sandrock, Ph. Frank.
Hermann, ter Hell oder Otto Dill rücken be-
sonders in den Vordergrund. Die Besinnung
auf die Werte einer handwerklich gediegenen,
gemütverwurzelten und volkstümlichen Tradi-
Genf, 20. März
Die Sammlung Paul Chav a n , die in
der Galerie Moos am 20. März aufgelöst
wird, beansprucht ihr besonderes Interesse
durch das Vorhandensein von nicht weniger
als 40, zum Teil sehr bekannten Gemälden von
Hodler. Daneben zu erwähnen moderne Mei-
ster wie Degas, Derain, Gauguin, Giacometti.
Montecelli, Signac und Utrillo, alte Gemälde
von Brouwer, de Heem, de Hooch, Metsu, Mie-
ris, Ostade, Teniers u. a.
London, 22.—24. März
Die Bibliothek des Lord Alden-
h a m, deren ersten
Teil Sothebv &
C o. am 22.-24.
März, nachdem sie
eine Woche auch
in Paris ausgestellt
war, versteigert,
gehört zu den be-
kanntesten Eland-
schriften - Samm-
lungen in engli-
schem Privatbesitz.
Gesammelt im
Laufe mehrerer
Generationen und
auch verschiedent-
lich in wissen-
schaftlichen Kata-
logen verzeichnet,
umfaßt sie einzig-
artige Proben der
europäischen Buch-
malerei hauptsäch-
lich des 14.—16.
Jahrhunderts. Ein
hervorragendes
Stück ist z. B. das
Missale mit sig-
nierten Miniaturen
des Niccolö da Bo-
logna, nicht min-
der das von einem
Mitglied der Familie Acciaioli der Gertosa in
Florenz gestiftete Missale mit sechs ganzseiti-
gen Miniaturen der Florentiner Schule um 1500
(s. Abb. S. 4). In großer Zahl vertreten sind
die flämischen Stundenbücher des 15. Jahr-
hunderts. In den meisten Fällen erhöht die
Schönheit gleichzeitiger Einbände den Wert der
Manuskripte, deren Versteigerung ein Ereignis
des englischen Marktes zu werden verspricht.
Paris, 15.—19. März
Nach zögernden Anfängen setzt die Pariser
Versteigerungssaison in den nächsten Tagen
(Photo Schulz)
dtsch. Kunsthandel")
Ab ij. März
von Neuerwerbungen
chinesischer,
japanischer,
koreanischer,
siamesischer
Kunstwerke
niiw
IIOIII.KIN
BERLIN W9
POTSDAMER STR 16
Ankauf von Einzelstücken
und ganzer Sammlungen