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2

DIE WELTKUNST








DAS GUTE HOTEL

Karholel Monte Verila

Schweiz

Ascona

Das Hotel der Kunstfreunde

Volle Pension ob Fr«. 12.— B .
. Prospekte auf Anfrage
Zimmer ab Frs. 4. -

Rubin
größerer Stein
zu kaufen gesucht
Kunst- und Auktionshaus
FERDINAND WEBER
Mannheim, P 7, 22

Joh. Baptist
Reiter

Jluktions
Torberichte

Werke stehen, de'

und
aus
den
be-

das Haus Math. Tempert z für den 29. April
ankündigt.
Wenn wir im folgenden aus den Maler- und
Bildhauerwerken der Sammlung Hauth zu pro-
grammatischer Charakterisierung des ganzen
Auktionsobjekts eine Anzahl von Künstler-
namen nennen, so ist dabei zu bemerken, daß
hier hinter großen Namen auch die wirklich

Maximilians
durch Math. Lempertz,
(Foto J. Söhn)

Hamburg, 27.-28. April
Die Frühjahrsauktion des Antiquariats Dr.
Ernst Hauswedell beginnt mit einer Ab-
teilung wertvoller Autographen. Die zweite
Abteilung’ bringt kulturgeschichtlich interes-
sante Bücher vor allem aus dem 17. bis 19.
Jahrhundert. Reichhaltig sind die Abteilungen
Buchwesen, Geschichte, Hamburg, Kunst und
Naturwissenschaften. Der zweite Tag beginnt
mit einer sehr umfangreichen Sammlung alter
Landkarten und Ansichten. Die Abteilung
Alte Graphik enthält Blätter von Chodowiecki.
Daumier, Hogarth. u. a. In der Gruppe Mo-
derne Graphik sind Blätter von Barlach,
Corinth, Kalckreuth, Käthe Kollwitz, Lesser-
Ury, Liebermann, Meid, Nolde, Thoma. Zille
u. a. vorhanden. Deutsche und ausländische
Literatur des 17. und 19. Jahrhunderts schließt
sich an. Den Beschluß bilden moderne Luxus-
drucke und Erstausgaben.

Köln, 29. April
Ein Ereignis auf dem Auktionsmarkt dieses
Frühjahrs wird die Versteigerung der Samm-
lung Arthur H a u t h - Düsseldorf werden, die

Meister von Frankfurt, Bildnis Kaiser
Versteigerung der Sammlung A. Hauth-Düsseldorf
Köln, am 28. April 1937

Johann Baptist Reiter, Die Apfelschölerin
Ausstellung: Neumann & Salzer, Wien
IPhoto J. Scherbl

Hamburg, 23. April
Das Kunsthaus
Commeter versteigert
am 23. April eine um-
fangreiche Sammlung
von Gemälden alter
neuzeitlicher Meister
Privatbesitz. Von
alten Meistern sind
sonders hervorzuheben
Backhuysen, Adr. Brou-
wer, C. de Heem, J. F.
Millet. Claes Molenaer.
J. P. Schotel sowie einige
hervorragende Blumen-
stilleben von Monnoyer.
Spaendonck u. a. Von
deutschen Künstlern, vor-
wiegend aus der 2. Hälfte
des 19. Jahrhunderts, ent-
hält der Katalog Werke
von A. und O. Achen-
bach. Dahl. Defregger.
Hoguet, Hübner, Kali-
morgen, Kauffmann, Krü-
ner, Lindenschmit, Mo-
dersohn-Becker. Chr.
Morgenstern, Trübner
u. a. Auch die Samm-
lung von
ländischer
19. und 20.
ist sehr
Außer einer sehr bedeu-
tenden Landschaft von
Courbet enthält der Ka-
talog Gemälde von Fro-
mentin, Melbye, Mesdag,
Rasmussen, Rysselberghe,
Vlaminck, Signac.

Werken aus-
Künstler des
Jahrhunderts
reichhaltig.

qualitativ rechtfertigenden
ren Bestimmung teils traditionell festliegt, teils
durch gutachtliche Äußerungen wissen- und
kennerschaftlicher Kritiker der Sammlung be-
gründet wird. Wir nennen: Barthel Bruyn
d. Ae. (Abb. in Nr. 14), Joh. Stephan von Cal-
car. Hans Suess von Kulmbach, den Meister
Hess vom Frankfurter Altar, Kalf, Greco, van
Dyck, Lely, Meister von Nördlingen. Thomas
de Keyser, Aert Pietersz, den Meister von
Frankfurt (s. Abbildung), den Meister von Kap'
penberg, C. Janssens van Ceulen, Joh. de Veer,
Fyt, Marten und Egbert v. Heemskerk, Key,
Jan de Bray, Keirincx, J. G. Cuyp, Lod. Maz-
zanti, F. Montemezzano. Palamedes, Tintoretto-
Die Abteilung der Plastiken gipfelt in der herr-
lichen polychromen Ritterfigur des Michael
Pacher mit dem Datum von 1492; man sieht
hier ferner zwei große Genter Figuren ui”
1460, eine Barbara von 1480, eine Margareta,
die die Schaffensmerkmale Til Riemenschnei-
ders an sich trägt und demnächst vielleicht
seinem Oeuvre eingegliedert werden wird. D'c
durchweg bedeutenden alten Möbel der Samm-
lung stammen vorwiegend aus niederrheini-
schen Bezirken und aus den Niederlanden-
Unter den Erzeugnissen alten Kunsthandwerks
befinden sich schöne Bronzegefäße der Gotik
und Renaissance, Messing- und Zinnarbeiten-
ein großer Delfter Vasensatz von 1680, China-
porzellane der Ming-, Kang-Hsi- und Yung'
Tscheng-Zeit sowie ganz besonders prächtig15
Steinzeugkrüge vom Niederrhein aus dem I"-
und 17. Jahrhundert.
London, 26.—28. April
Anschließend an die Gemälde und Möbel di’s
Rothschildschen Besitzes in London versteiget'*
Sotheby & Co. die berühmte Silbersammlung
aus dem ehern. Besitz Baron Carl von Roth-
schild in Frankfurt a. M„ die den Publikatio-
nen von Luthmer und Rosenberg großenteils
als Grundlage gedient hatte. Wichtig sind,
neben einigen niederländischen Arbeiten und
dem englischen Silber, vor allem die deutschen
Arbeiten des 16.—18. Jahrhunderts, darunter
Prachtstücke wie der von uns in Nr. 10 abge'
bildete Globusträger von Christoph Jamnitzer-
der Nürnberger Elefant von Christoph Ritter,
die Diana-Gruppe von Jacob Miller, eine Reih6
berühmter Pokale und Salzgefäße (Abb. S. 41-
London, 29. Apfü
Bei Sotheby & Co. findet am 29. April ein1’
interessante Gemäldeversteigerung statt. *11
der Sammlung L. Rosenthal finden sich ein*
Anzahl altdeutscher Gemälde, so ein Männer-
porträt von Burgkmair, das, 1506 datier*’
zwischen den Bildnissen im Wallfraf-Richartz-
Museum und in der Sammlung L. Rosenfeld' I
New York steht, — ferner Bildnisse von Pe*er
Gärtner, Faber von Kreuznach und ,,Wolge'
mut“, dazu eine Luther-Melanchthon-Tafel vo”
Cranach d. J. Aus anderem Besitz komme11
dazu Gemälde von Canaletto, Aert de Gelder» :
Janssens, Netscher. van Dyck und ein vi»1
Bode und Hofstede de Groot Rembrand*“
Frühzeit zugeschriebener Männerkopf.

seiner Spätzeit den Kunstliebhabern der letzten
Jahrzehnte in Erinnerung geblieben. Sie haben
hier ebenso ihre Wirkung. Daneben wird je-
doch durch frühe Gouachen und Gemälde
wieder einmal veranschaulicht, wie er bahn-
brechend für das Durchdringen der Freilicht-
malerei in Deutschland war. Und das „Idyll“
von 1905 ist ein Beispiel für die von ihm gleich-
zeitig mit dem Lichtmaler Fritz von Uhde ein-
geschlagene Richtung zu einer neuen religiösen
Bildgestaltung. Zwei weitere Sonderräume ent-
halten Bilder und Zeichnungen von Otto FI.
Engel. Er lebt fern von Berlin in seinem
norddeutschen Wahlheimatsort Glücksburg.
Die Welt der Nordseeinseln, die Gestalten von
Schiffern und Friesinnen, Ebbe und Flut,
Blicke vom Deich ins Land und das atmosphä-
rische Geschehen über den weiten Dünen,
alles das wird von ihm in tonfrischer Farben-
gebung zu Bildern gesteigert. Ihm steht Max
Zaeper, der seit 1933 an der Akademie wirkt
und einen besonderen Saal erhalten hat, als
ein Idylliker gegenüber, der den Wald liebt.
Er malt immer wieder Kiefern und Buchen an

Wien, Galerie Neu-
mann & Salzer

Fritzsche)

mit Vergol-
Neuerwerbungen bei
(Photo

wie vergessen war
auf den man erst in
letzten Jahren wie-
aufmerksam zu wer-
begonnen hat (vgl.

Bettelfürst. Japan, Anfang 18. Jahrhundert. Holzgeschnitzt
düng und Spuren alter Bemalung. Ausstellung von
Ernst Fritzsche, Berlin

Wiener Leihgaben für
die Cranach-Ausstellung
Die Berliner Cranach-Ausstellung, die am
24. April feierlich eröffnet wird, darf schon
. heute auf Grund der vielen in- und ausländi-
schen Leihgaben, die auch viele erstmals öffent-
lich gezeigte Bilder enthalten, als eines der
bedeutendsten Austeilungs-Ereignisse im Ber-

baumbestandenen Seeufern und die Tiefen und
Lichtungen der von Sonne überschienenen For-
sten mit einer äußerst sorgsam grundierenden
und lasierenden Technik.
Der übrige, unter Beteiligung von 45 Künst-
lern zusammengekommene Ausstellungsbestand
enthält manche interessanten Werke. Von den
älteren Malern überrascht Philipp Franck
durch seinen farbenklingenden „Heiligen See“
und Hans Herrmann mit koloristisch starken
„Blumen am Fenster“. Ueberragenden Bild-
nisproben von Leo von König und Fritz Rhein,
einem Selbstporträt von Albert Birkle schließen
sich bezeichnende Stücke von so verschieden-
artigen Künstlern wie Degner, Frohne, Kampf,
von Keudell, Kohlhoff, Lenk, Meyboden, Pfann-
schmidt, Schrimpf. Striibe. Stübner, Zimbal
u. a. an. Durch besonders reizvolle malerische
Behandlung des Motivischen fallen die „Lesen-
den Mädchen“ von Ehmig, eine „Stürmische
See“ von Haase-Jastrow, die „Feldblumen“ von
Jaeckel, die „Niederung" von Meseck (s. Abb.),
der „Weg in Werder“ von Sauerbruch, das „Ge-
höft“ von Schneiders, der „Sommer“ von Stock
und die „Italienische Stadt“ von Zeller auf.
Unter den Plastiken eine schöne Bildnis-
büste von Christiane Naubereit und die kleine
Stukkofigur einer jungen Frau von Milly
Steger. Brekers „Arthur Kampf-Büste", eine
„Knieende“ von Gräuel, der „Kämpfer“ von
Klimsch, der Nettelbeckkopf von Mareks, Con-
stantin Starcks „Heldenklage“ seien noch be-
sonders erwähnt. Hans Z e e c k

Mit der Schaustellung
einer Auswahl aus dem
Lebenswerk des Johann
Baptist Reiter hat man
einer Ehrenschuld gegen-
über einem der bemer-
kenswertesten Alt-Wie-
ner Künstler Genüge ge-
tan, dessen Name ein
halbes Jahrhundert so
gut
und
den
der
den
Poglayen-Neuwall in der
Weltkunst VI. Jahrgang,
49). Das Schaffen
J. B. Reiter (1813
1889) umfaßt ähn-
dem Amerlings, der
beeinflußt hat, die
Zeit vom ausklingenden Biedermaier bis zum
Sieg des Realismus der Siebziger und Achtziger-
Jahre. Realistisch ist die Grundtendenz der
Haltung des Werkes. Die Entwicklung des
hauptsächlich als Bildnismaler tätigen Künst-
lers offenbart sich zumal in der Farbengebung,
in der fortschreitenden Auflockerung und Be-
reicherung der Palette. Auf dem großen Bild
der Familie Schegar (um 1840) noch unver-
mittelt, Öldruckhaft derb nebeneinander ge-
setzt, sind die Farben ein Jahrzehnt später zu
Trägern einer Valeurmalerei geworden, die
ihren Triumph in den wundervoll durch-
fühlten Frauenakten aus der Jahrhundertmitte
feiert und sich besonders intensiv in den Bild-
nissen der Spätzeit auswirkt. Fland in Hand
mit dem Wandel der Farbigkeit geht die Ent-
wicklung des Bildaufbaues. Man braucht nur
das oben angeführte „gestellte“ Gruppenbild
mit dem gegen drei Jahrzehnte jüngeren viel-
figurigen Bild der „Spielenden Kinder“ zu ver-
gleichen, um sich über den eminenten Fort-
schritt klar zu werden, der zwischen den
Frühwerken des Künstlers und seinem Aus-
gang zu verzeichnen ist.
Daß man Johann Baptist Reiter so rasch
vergessen hat — Aehnliches hat ja auch, aus
anderen Gründen, der größere Romako er-
fahren — hatte seine Ursache wohl darin, daß
der Meister, der in den letzten Jahrzehnten
nur schwer sein Auskommen zu finden ver-
mochte, seine Produktion schließlich in einer
Weise übersteigerte, die ihrer künstlerischen
Wirkung abträglich war. Was trotz alledem
in dem Werke Reiters, dessen Begabung sich
unter günstigeren Verhältnissen noch ganz
anders zu entfalten vermocht hätte, an Schöp-
ferkraft und Können steckt, wird in der Aus-
stellung, die der Initiative Dr. Wolfgang
Born’s zu danken ist, genugsam deutlich.
Dr. St. Poglayen-Neuwall

Nr.
von
bis
lieh
vorübergehend

liner Museumsleben bezeichnet werden. Aus
Wien kommt beinahe alles dort vorhandene
Material an Graphik, Handzeichnungen und
Gemälden. Als Gegengabe leiht das Kaiser-
Friedrich-Museum für die österreichische
Kunstausstellung in Paris zwei österreichische
Tafelbilder um 1440 und, zur Ausstellung in
der Wiener Galerie, die bekannte Beweinung
Christi von Hans Baldung-Grien.

Neuerwerbungen
ostasiatischer Kunst

Die Kunsthandlung Ernst Fritzsche
in Berlin zeigt in ihren Räumen Neuerwer-
bungen ostasiatischer Kunst. Bemerkenswert
in erster Linie sind die chinesischen Möbel des
18. Jahrhunderts, eine gesamte Zimmereinrich-
tung von schönster Erhaltung und edelster
Verarbeitung des Holzes. Unter den Porzella-
nen ragt eine Reihe von Stücken der Ming-
Periode hervor, unter den Bronzen schöne
Tempelvasen, viele Einzelstücke der Sung-Zeit
und vor allem die tibe-
tanischen und siamesi-
schen Arbeiten. Siam ist
außerdem mit Silberar-
beiten des 18. Jahrhun-
derts gut vertreten. Eine
Kostbarkeit von beson-
derer Schönheit ist ein
Landschaftsgemälde auf
Porzellan, Chien-Lung.
Von den Holzplastiken
bilden wir hier ein in-
teressantes japanisches
Werk. die Kleinfigur
eines Bettelfürsten, ab.

MARIA ALMAS

MÜNCHEN, Ottostraße 1 b

^Inliquilälen
Einrichtungen
des 18. Jahrhunderts
Stilmöbel&erserleppiche
Ankauf, Verkauf
 
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