DIE WELTKUNST
Jahrg. XI, Nr. 40/41 vom 10. Oktober 1957
Nachrichten von Überall
Fertigstellung des „Hauses
der Rheinischen Heimat“
Bis heute steht noch der Südfliigel des Hau-
ses der Rheinischen Heimat in Köln leer. Man
geht nunmehr daran, auch diesen Räumen die
notwendige bauliche Neugestaltung zuteil wer-
den zu lassen, und zwar ähnlich wie den schon
fertiggestellten Abteilungen des in dem frühe-
ren Stallgebäude untergebrachten Museums.
In den neuen Räumen wird die historisch-
politische Abteilung aufgebaut.
Erweiterung der Staatlichen
Münzsammlung München
Die Staatliche Münzsammlung in München
hat ihre Bestände im vorigen Jahre bedeutend
erweitern können: sie erwarb 114 antike Mün-
zen, 1145 Münzen des Mittelalters und der Neu-
zeit, 195 Münzen aus dem Orient und Uebersee,
82 Renaissancemedaillen und 594 Medaillen
des 17. bis 19. Jahrhunderts und 92 aus der
Gegenwart. Ferner 114 Gelegenheitsprägun-
gen und Wallfahrtsmedaillen. Die letzte Er-
werbung waren Tetradrachmen Alexander des
Großen.
Heimatgeschichte in
Aschaffenburg
Mit der Verbandstagung der bayerischen
Geschichts- und Urgeschichtsvereine in Aschaf-
fenburg ist eine Ausstellung „Heimat und Ge-
schichte in Bild und Schrifttum“ verbunden,
in der Urkunden aus dem Stadtarchiv, Druck-
werke, Gemälde etc. zu sehen sind, die auf
die Vergangenheit der Vaterstadt Matthias
Grünewalds Bezug haben. F.
Eine Holbein-Gedenkstätte
Die Stadt Augsburg plant, das Haus Hans
Holbeins d. Ae.. das gleichzeitig die Geburts-
stätte seines berühmteren Sohnes Hans Hol-
beins d. J. war, in eine Holbein-Gedenkstätte
umzuwandeln.
Palazzo Borghese im
Besitz der Stadt Rom
Die Stadt Rom erwarb soeben den am
Tiber gelegenen Palazzo Borghese von der
Großer Tonkrug. Han-Zeit
Sammlung F., Berlin
Versteigerung : Rudolph Lepke, Berlin, 15. bis
16. Oktober 1937 (Kl. Lepke)
Galerie Alex Vömel, Düsseldorf
Gemälde, Plastik, Graphik
(Verzeichnis auf Wunsch)
Gemälde erster Meister
aus 4 Jahrhunderten
Galerie August Kleucker
Düsseldorf, Blumenstr. 21 (Nähe Köaigsallee)
Gemälde zu kaufen gesucht:
Braith, Achenbach, Lier, Schleich,
Kröner, Zügel (Schafe), Spitzweg, Schuch,
Fagerlin und sonstige gute Gemälde der
älteren D’dorfer und Münchener Schule
GALERIE G. PAFFRATH
Düsseldorf. Kön'qsallee 46
Familie Borghese, die nunmehr kein Schloß
in der Stadt Rom nach diesem letzten Ver-
kauf mehr besitzt. Der Palazzo Borghese,
nach seiner Grundrifiform auch das Cembalo
Borghese genannt, wurde im Jahre 1590 von
Martino Lunghi begonnen und nach einem
Osten einen Abschluß durch einen 20 Meter
langen Flügelbau, der an die Umfassungsmauer
anschließt und sich nach Süden bis zur Stra-
ßenfront erstreckt. Nach Westen öffnet er
sich in drei Arkaden nach einer vorgelagerten
Terrasse, auf deren Treppenwange das Reiter-
Chippendale-Mahagoni-Sitzbank. Erzielte auf der Versteigerung bei
15. April 1937, £ 1397
Christie's, London,
Jahrzehnt von Flaminio Ponzio vollendet. Er
gehört zu den prunkvollsten Gebäuden Roms;
bemerkenswert ist die große Bogenhalle des
Hofes, die von 100 Granitsäulen getragen wird.
Die Londoner Kunst-
und Antiquitäten-Messe
Die diesjährige große englische Kunst- und
Antiquitäten-Messe, die unter dem Protektorat
der englischen Königin kürzlich von dem be-
kannten Sammler Lord Lee of Fareham in
Grosvenor House in London eröffnet wurde,
übertrifft an Umfang und Wert noch die Ver-
anstaltungen der Vorjahre. Der Versicherungs-
wert der ausgestellten Gegenstände, die von
der chinesischen Shang Yin-Epoche bis in die
Zeit Georgs IV. von England reichen und von
einem Stab von Experten geprüft wurden,
wird auf rund 50 Millionen Pfund geschätzt.
Die Manifestation zeigt den englischen Kunst-
handel als den Beherrscher der internationalen
Märkte.
Die nächste französische
Kunsthandelsausstellung
Die VII. Retrospektiv-Ausstellung des fran-
zösischen Kunsthandels-Syndikats ist soeben
auf die Zeit vom 27. Januar bis 15. Februar
festgesetzt worden. Sie findet wiederum im
Grand Palais in Paris statt und bringt die
Neuerung, daß alle auszustellenden Objekte
inhaltlich auf ein bestimmtes Thema, diesmal
„Die Frau“, abgestimmt sein sollen.
Dem Gedächtnis Passavants
Das Städelsche Kunstinstitut in Frankfurt
a. M. veranstaltet anläßlich des 150. Geburts-
tags des Kunstforschers Johann David Passa-
vant, der bekanntlich 21 Jahre lang dem
Städel-Institut vorstand, eine Gedächtnisaus-
stellung, die das Werk dieses Mannes als Ma-
ler, Kunstforscher und Sammler würdigt.
Flügelbau am
Bayerischen Nationalmuseum
Der Schmuckgarten und Adolf von Hilde-
brands Hubertustempel vor dem Bayer. Natio-
nalmuseum mußten der mit dem Neubau des
Luftkreiskommandos verbundenen Umgestal-
tung der Prinzregentenstraße geopfert werden.
Der Platz vor dem Museum erhielt dafür nach
Standbild des Prinzregenten Luitpold von Adolf
von Hildebrand wiederum eine wirkungsvolle
Aufstellung gefunden hat. F.
Neuerwerbungen
des Ulmer Museums
Das Museum der Stadt Ulm erwarb eine
aus Lindenholz geschnitzte, nicht mehr gefaßte
„Maria in den Wolken“ aus der Bodensee-
gegend, welche den frühen Zürnarbeiten im
Ueberlinger Münster nahesteht. Die Galerie
oberschwäbischer Meister des 18. Jahrhunderts
konnte um zwei ausgezeichnete und signierte
Werke von Johannes Zick (1702—1762) berei-
chert werden. Sie gehören als Gegenstücke
zusammen. Das 1756 datierte Gemälde stellt
den Tobias dar, wie er die Erschlagenen und
Toten begraben läßt, das zweite die Almosen-
austeilung des Tobias.
Wiederherstellung der
Schleswiger Dom-Fresken
Die aus dem 15. Jahrhundert stammenden,
nach ihrem Umfang in Norddeutschland ein-
zig dastehenden Fresken des Doms in Schles-
wig sind einer durchgreifenden Sicherung und
Wiederherstellung unterzogen worden. An den
Wiederherstellungsarbeiten beteiligten sich
mit Erfolg die Berliner Maler Prof. Ernst Fey
und Dietrich Fey.
Neuordnung der
Kasseler Galerie
Die Staatliche Gemäldegalerie zu Kassel ist,
nachdem ein Teil der Bestände (insbesondere
die Porträts der hessischen Malerschule und
deutsche Gemälde des 18. und 19. Jahrhun-
derts) 1955 in das neue Landgrafenmuseuni
verbracht worden war, von Direktor Dr.
L u t h m e r einer völligen Reorganisation und
Neuordnung unterzogen worden, die kürzlich
dem Publikum zugänglich gemacht wurde.
Großer Erfolg der
Greco-Ausstellung in Paris
Nachdem die Greco-Ausstellung in der Ga-
lerie des Beaux-Arts in Paris seit ihrer Er-
öffnung am 14. Juni bisher über 50 000 Be-
sucher zählen konnte, ist eine Verlängerung
bis November, ja vielleicht bis zum Dezember,
Amtliche
Bekanntmachungen
Ein Aufruf an die bildenden Künstler Deutschlands
Der Präsident der Reichskammer der bildenden
Künste, Prof. Adolf Ziegler, hat an die Künstler-
schaft einen Aufruf zur Beteiligung an
einem Vorwettbewerb für den Olym-
pischen Kunstwettbewerb 1940 in Tokio
erlassen:
Die Olympischen Spiele 1936 gehören der Vergan-
genheit an — in allen Teilen der Welt aber wird be-
reits für die Kämpfe der Spiele 1940 gerüstet. Die Er-
folge, die Deutschland auf dem Gebiet der bildenden
Kunst errungen hat/ machen es zur Pflicht, frühzeitig in
sorgfältiger Vorbereitung eine Auslese zu schaffen, die
imstande ist, den Wettstreit der Nationen im Jahre
1940 noch erfolgreicher zu bestehen. Nach einem Ab-
kommen mit dem Reichssportführer wird, wie bei den
Olympischen Spielen, der Kunstwettbewerb in das Pro-
gramm des Deutschen Turn- und Sportfestes Breslau im
Juli 1938 aufgenommen und im Rahmen dieses Sport-
festes eine Sport-Kunstausstellung als Vorwettbewerb
1938 durchgeführt.
Ich fordere die deutsche Künstlerschaft auf, sich an
diesem Wettbewerb zu beteiligen. Für die Teilnahme
gelten nicht die allgemeinen Wettbewerbsanordnungen,
sondern ausschließlich die Bestimmungen des Olympischen
Kunstwettbewerbes. Danach sind zugelassen: Alle Werke
lebender Künstler, die im Verlauf der XI. Olympiade
d. h. nach dem 1. Januar 1936 — geschaffen sind,
und nicht am Wettbewerb der Spiele der XL. Olympiade
in Berlin 1936 teilgenonimen haben. Die für den Wett-
bewerb bestimmten Werke sind einzureichen bis zum
15. Juni 1938 an die Reichskammer der bildenden Künste,
Berlin-Pankow, Schloß Schönhausen. Wie in den Be-
stimmungen- des . Olympischen Kuns.twettbewerbs vorge-
sehen, findet durch die Reichskammer der bildenden
Künste eine Sichtung der eingelieferten Arbeiten statt.
Nur diejenigen Werke, die als schöpferischer Aus-
druck sportlicher Art ausgewählt werden, nehmen an
dem Wettbewerb in Breslau teil. Sie erhalten dort
nach der Entscheidung des Kunstpreisgerichts, dessen
Zusammensetzung noch bekanntgegeben wird, ebenso-
wie die sportlichen Bestleistungen die für das Turn- unef
Sportfest vorgesehenen Auszeichnungen mit der Bezeich-
nung: Turn- und Sportfestsieger. Diese Werke bilden-
eine Grundlage für die deutsche Abteilung der Kunst-
ausstellung der XII. Olympischen Spiele 1940.
vorgesehen. Den Hauptanziehungspunkt bil-
den bekanntlich, neben vielen Werken aus
Privatbesitz, die der Allgemeinheit bisher un-
bekannt gebliebenen Gemälde aus dem Be-
sitze des rumänischen Königshauses.
Eine Austriaca-Sammlung
für Wien
Die berühmte Austriaca-Sammlung des
kürzlich in Wien verstorbenen Sammlers Dr.
August Heymann ist soeben von der Stadt
Wien erworben worden und soll im Städti-
schen Museum ihre Heimstätte finden. Die
Sammlung umfaßt etwa 40 000 Stiche und 500
gerahmte Bilder und stellt die vollständigste
Sammlung österreichischer Veduten und Bild-
nisse dar.
Personalien
Die Münchener Maler Robert Büchtger und Adolf
Kapfhamer feierten ihren 75. bzw. 70. Geburtstag. Beide-
gehören der Münchener Künstlergenossenschaft an.
Katalog der Alten Abteilung
des Museums der Bildenden
Künste Budapest
Der kürzlich erschienene zweibändige Katalog (ge'
trennter Text- und Bilderteil), eine Arbeit des Custos
Privatdozent Dr. Andor P i g I e r , enthält sämtliche Er-
gebnisse der in den letzten Jahren durchgeführten wis-
senschaftlichen Durcharbeitung der Sammlung, die in
der Neuaufstellung zum Ausdruck gelangt sind und
denen der frühere, von Gabriel von Terey bereits vor
Jahren verfaßte Katalog nicht mehr genügen konnte-
Der Bilderteil bringt 250 Abbildungen nach Gemälden
verschiedener Schulen, während der Textteil eine wissen-
schaftlichen Anforderungen völlig gerecht werdende Aus-
führung darstellt. Ausgaben in mehreren Fremdsprachen
sollen demnächst folgen. E. M. H'
Xaver Scheidivimmer
Möbel, Antiquitäten, Gemälde (Romantiker)
Ankauf Ilastlk Verkauf
München. Briennerstr. 8a/l. Teleion 54621
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Verantwortlicher Schriftleiter: Dr. Werner Richard Deusch, Berlin - Charlottenburg, und C. A. Breuer, Berlin-Grunewald. — Vertretungen im Inland: Düsseldorf: Dr. M. A. Stommel, Wilhelm-Klein
Straße 6. Hamburg: A. Alexander, Dillstr. 6. München: Ludwig F. Fuchs, Kaulbachstr. 92, Tel.: 35 674. — Vertretungen im Ausland: Amsterdam, Budapest, Krakau, London, Neapel, Paris
(Pariser Büro: Directeur Dr. J. J. de Saxe, 13, rue Gudin, Paris 16 e; Tel.: Jasmin 18-90), Wien. — Erscheint im Weltkunst-Verlag, Berlin W 62. — Druckaufl. I. Quartal: 2523. — Zuschriften sind an die Direktion der Welt-
kunst, Berlin W 62, Kurfürstenstraße 16-77, zu richten. Anzeigenannahme bis Donnerstag beim Weltkunst-Verlag. Inseratentarif auf Verlangen. Verantwortlich für den Anzeigenteil: Paul Nowotny. Abdruck von Artikeln
nur mit Einverständnis des Verlags, auszugsweiser Nachdruck nur mit Quellenangabe gestattet. Haftung für unverlangt eingesandte Manuskripte wird nicht übernommen und jegliche Verantwortung, auch hinsichtlich des
Veröffentlichungstermins und der Rücksendung abgelehnt. Der Verlag übernimmt durch Erwerbung eines Manuskriptes alle Verlagsrechte für dasselbe. Druck: Achterberg & Co., GmbH., Berlin SW 61.
Jahrg. XI, Nr. 40/41 vom 10. Oktober 1957
Nachrichten von Überall
Fertigstellung des „Hauses
der Rheinischen Heimat“
Bis heute steht noch der Südfliigel des Hau-
ses der Rheinischen Heimat in Köln leer. Man
geht nunmehr daran, auch diesen Räumen die
notwendige bauliche Neugestaltung zuteil wer-
den zu lassen, und zwar ähnlich wie den schon
fertiggestellten Abteilungen des in dem frühe-
ren Stallgebäude untergebrachten Museums.
In den neuen Räumen wird die historisch-
politische Abteilung aufgebaut.
Erweiterung der Staatlichen
Münzsammlung München
Die Staatliche Münzsammlung in München
hat ihre Bestände im vorigen Jahre bedeutend
erweitern können: sie erwarb 114 antike Mün-
zen, 1145 Münzen des Mittelalters und der Neu-
zeit, 195 Münzen aus dem Orient und Uebersee,
82 Renaissancemedaillen und 594 Medaillen
des 17. bis 19. Jahrhunderts und 92 aus der
Gegenwart. Ferner 114 Gelegenheitsprägun-
gen und Wallfahrtsmedaillen. Die letzte Er-
werbung waren Tetradrachmen Alexander des
Großen.
Heimatgeschichte in
Aschaffenburg
Mit der Verbandstagung der bayerischen
Geschichts- und Urgeschichtsvereine in Aschaf-
fenburg ist eine Ausstellung „Heimat und Ge-
schichte in Bild und Schrifttum“ verbunden,
in der Urkunden aus dem Stadtarchiv, Druck-
werke, Gemälde etc. zu sehen sind, die auf
die Vergangenheit der Vaterstadt Matthias
Grünewalds Bezug haben. F.
Eine Holbein-Gedenkstätte
Die Stadt Augsburg plant, das Haus Hans
Holbeins d. Ae.. das gleichzeitig die Geburts-
stätte seines berühmteren Sohnes Hans Hol-
beins d. J. war, in eine Holbein-Gedenkstätte
umzuwandeln.
Palazzo Borghese im
Besitz der Stadt Rom
Die Stadt Rom erwarb soeben den am
Tiber gelegenen Palazzo Borghese von der
Großer Tonkrug. Han-Zeit
Sammlung F., Berlin
Versteigerung : Rudolph Lepke, Berlin, 15. bis
16. Oktober 1937 (Kl. Lepke)
Galerie Alex Vömel, Düsseldorf
Gemälde, Plastik, Graphik
(Verzeichnis auf Wunsch)
Gemälde erster Meister
aus 4 Jahrhunderten
Galerie August Kleucker
Düsseldorf, Blumenstr. 21 (Nähe Köaigsallee)
Gemälde zu kaufen gesucht:
Braith, Achenbach, Lier, Schleich,
Kröner, Zügel (Schafe), Spitzweg, Schuch,
Fagerlin und sonstige gute Gemälde der
älteren D’dorfer und Münchener Schule
GALERIE G. PAFFRATH
Düsseldorf. Kön'qsallee 46
Familie Borghese, die nunmehr kein Schloß
in der Stadt Rom nach diesem letzten Ver-
kauf mehr besitzt. Der Palazzo Borghese,
nach seiner Grundrifiform auch das Cembalo
Borghese genannt, wurde im Jahre 1590 von
Martino Lunghi begonnen und nach einem
Osten einen Abschluß durch einen 20 Meter
langen Flügelbau, der an die Umfassungsmauer
anschließt und sich nach Süden bis zur Stra-
ßenfront erstreckt. Nach Westen öffnet er
sich in drei Arkaden nach einer vorgelagerten
Terrasse, auf deren Treppenwange das Reiter-
Chippendale-Mahagoni-Sitzbank. Erzielte auf der Versteigerung bei
15. April 1937, £ 1397
Christie's, London,
Jahrzehnt von Flaminio Ponzio vollendet. Er
gehört zu den prunkvollsten Gebäuden Roms;
bemerkenswert ist die große Bogenhalle des
Hofes, die von 100 Granitsäulen getragen wird.
Die Londoner Kunst-
und Antiquitäten-Messe
Die diesjährige große englische Kunst- und
Antiquitäten-Messe, die unter dem Protektorat
der englischen Königin kürzlich von dem be-
kannten Sammler Lord Lee of Fareham in
Grosvenor House in London eröffnet wurde,
übertrifft an Umfang und Wert noch die Ver-
anstaltungen der Vorjahre. Der Versicherungs-
wert der ausgestellten Gegenstände, die von
der chinesischen Shang Yin-Epoche bis in die
Zeit Georgs IV. von England reichen und von
einem Stab von Experten geprüft wurden,
wird auf rund 50 Millionen Pfund geschätzt.
Die Manifestation zeigt den englischen Kunst-
handel als den Beherrscher der internationalen
Märkte.
Die nächste französische
Kunsthandelsausstellung
Die VII. Retrospektiv-Ausstellung des fran-
zösischen Kunsthandels-Syndikats ist soeben
auf die Zeit vom 27. Januar bis 15. Februar
festgesetzt worden. Sie findet wiederum im
Grand Palais in Paris statt und bringt die
Neuerung, daß alle auszustellenden Objekte
inhaltlich auf ein bestimmtes Thema, diesmal
„Die Frau“, abgestimmt sein sollen.
Dem Gedächtnis Passavants
Das Städelsche Kunstinstitut in Frankfurt
a. M. veranstaltet anläßlich des 150. Geburts-
tags des Kunstforschers Johann David Passa-
vant, der bekanntlich 21 Jahre lang dem
Städel-Institut vorstand, eine Gedächtnisaus-
stellung, die das Werk dieses Mannes als Ma-
ler, Kunstforscher und Sammler würdigt.
Flügelbau am
Bayerischen Nationalmuseum
Der Schmuckgarten und Adolf von Hilde-
brands Hubertustempel vor dem Bayer. Natio-
nalmuseum mußten der mit dem Neubau des
Luftkreiskommandos verbundenen Umgestal-
tung der Prinzregentenstraße geopfert werden.
Der Platz vor dem Museum erhielt dafür nach
Standbild des Prinzregenten Luitpold von Adolf
von Hildebrand wiederum eine wirkungsvolle
Aufstellung gefunden hat. F.
Neuerwerbungen
des Ulmer Museums
Das Museum der Stadt Ulm erwarb eine
aus Lindenholz geschnitzte, nicht mehr gefaßte
„Maria in den Wolken“ aus der Bodensee-
gegend, welche den frühen Zürnarbeiten im
Ueberlinger Münster nahesteht. Die Galerie
oberschwäbischer Meister des 18. Jahrhunderts
konnte um zwei ausgezeichnete und signierte
Werke von Johannes Zick (1702—1762) berei-
chert werden. Sie gehören als Gegenstücke
zusammen. Das 1756 datierte Gemälde stellt
den Tobias dar, wie er die Erschlagenen und
Toten begraben läßt, das zweite die Almosen-
austeilung des Tobias.
Wiederherstellung der
Schleswiger Dom-Fresken
Die aus dem 15. Jahrhundert stammenden,
nach ihrem Umfang in Norddeutschland ein-
zig dastehenden Fresken des Doms in Schles-
wig sind einer durchgreifenden Sicherung und
Wiederherstellung unterzogen worden. An den
Wiederherstellungsarbeiten beteiligten sich
mit Erfolg die Berliner Maler Prof. Ernst Fey
und Dietrich Fey.
Neuordnung der
Kasseler Galerie
Die Staatliche Gemäldegalerie zu Kassel ist,
nachdem ein Teil der Bestände (insbesondere
die Porträts der hessischen Malerschule und
deutsche Gemälde des 18. und 19. Jahrhun-
derts) 1955 in das neue Landgrafenmuseuni
verbracht worden war, von Direktor Dr.
L u t h m e r einer völligen Reorganisation und
Neuordnung unterzogen worden, die kürzlich
dem Publikum zugänglich gemacht wurde.
Großer Erfolg der
Greco-Ausstellung in Paris
Nachdem die Greco-Ausstellung in der Ga-
lerie des Beaux-Arts in Paris seit ihrer Er-
öffnung am 14. Juni bisher über 50 000 Be-
sucher zählen konnte, ist eine Verlängerung
bis November, ja vielleicht bis zum Dezember,
Amtliche
Bekanntmachungen
Ein Aufruf an die bildenden Künstler Deutschlands
Der Präsident der Reichskammer der bildenden
Künste, Prof. Adolf Ziegler, hat an die Künstler-
schaft einen Aufruf zur Beteiligung an
einem Vorwettbewerb für den Olym-
pischen Kunstwettbewerb 1940 in Tokio
erlassen:
Die Olympischen Spiele 1936 gehören der Vergan-
genheit an — in allen Teilen der Welt aber wird be-
reits für die Kämpfe der Spiele 1940 gerüstet. Die Er-
folge, die Deutschland auf dem Gebiet der bildenden
Kunst errungen hat/ machen es zur Pflicht, frühzeitig in
sorgfältiger Vorbereitung eine Auslese zu schaffen, die
imstande ist, den Wettstreit der Nationen im Jahre
1940 noch erfolgreicher zu bestehen. Nach einem Ab-
kommen mit dem Reichssportführer wird, wie bei den
Olympischen Spielen, der Kunstwettbewerb in das Pro-
gramm des Deutschen Turn- und Sportfestes Breslau im
Juli 1938 aufgenommen und im Rahmen dieses Sport-
festes eine Sport-Kunstausstellung als Vorwettbewerb
1938 durchgeführt.
Ich fordere die deutsche Künstlerschaft auf, sich an
diesem Wettbewerb zu beteiligen. Für die Teilnahme
gelten nicht die allgemeinen Wettbewerbsanordnungen,
sondern ausschließlich die Bestimmungen des Olympischen
Kunstwettbewerbes. Danach sind zugelassen: Alle Werke
lebender Künstler, die im Verlauf der XI. Olympiade
d. h. nach dem 1. Januar 1936 — geschaffen sind,
und nicht am Wettbewerb der Spiele der XL. Olympiade
in Berlin 1936 teilgenonimen haben. Die für den Wett-
bewerb bestimmten Werke sind einzureichen bis zum
15. Juni 1938 an die Reichskammer der bildenden Künste,
Berlin-Pankow, Schloß Schönhausen. Wie in den Be-
stimmungen- des . Olympischen Kuns.twettbewerbs vorge-
sehen, findet durch die Reichskammer der bildenden
Künste eine Sichtung der eingelieferten Arbeiten statt.
Nur diejenigen Werke, die als schöpferischer Aus-
druck sportlicher Art ausgewählt werden, nehmen an
dem Wettbewerb in Breslau teil. Sie erhalten dort
nach der Entscheidung des Kunstpreisgerichts, dessen
Zusammensetzung noch bekanntgegeben wird, ebenso-
wie die sportlichen Bestleistungen die für das Turn- unef
Sportfest vorgesehenen Auszeichnungen mit der Bezeich-
nung: Turn- und Sportfestsieger. Diese Werke bilden-
eine Grundlage für die deutsche Abteilung der Kunst-
ausstellung der XII. Olympischen Spiele 1940.
vorgesehen. Den Hauptanziehungspunkt bil-
den bekanntlich, neben vielen Werken aus
Privatbesitz, die der Allgemeinheit bisher un-
bekannt gebliebenen Gemälde aus dem Be-
sitze des rumänischen Königshauses.
Eine Austriaca-Sammlung
für Wien
Die berühmte Austriaca-Sammlung des
kürzlich in Wien verstorbenen Sammlers Dr.
August Heymann ist soeben von der Stadt
Wien erworben worden und soll im Städti-
schen Museum ihre Heimstätte finden. Die
Sammlung umfaßt etwa 40 000 Stiche und 500
gerahmte Bilder und stellt die vollständigste
Sammlung österreichischer Veduten und Bild-
nisse dar.
Personalien
Die Münchener Maler Robert Büchtger und Adolf
Kapfhamer feierten ihren 75. bzw. 70. Geburtstag. Beide-
gehören der Münchener Künstlergenossenschaft an.
Katalog der Alten Abteilung
des Museums der Bildenden
Künste Budapest
Der kürzlich erschienene zweibändige Katalog (ge'
trennter Text- und Bilderteil), eine Arbeit des Custos
Privatdozent Dr. Andor P i g I e r , enthält sämtliche Er-
gebnisse der in den letzten Jahren durchgeführten wis-
senschaftlichen Durcharbeitung der Sammlung, die in
der Neuaufstellung zum Ausdruck gelangt sind und
denen der frühere, von Gabriel von Terey bereits vor
Jahren verfaßte Katalog nicht mehr genügen konnte-
Der Bilderteil bringt 250 Abbildungen nach Gemälden
verschiedener Schulen, während der Textteil eine wissen-
schaftlichen Anforderungen völlig gerecht werdende Aus-
führung darstellt. Ausgaben in mehreren Fremdsprachen
sollen demnächst folgen. E. M. H'
Xaver Scheidivimmer
Möbel, Antiquitäten, Gemälde (Romantiker)
Ankauf Ilastlk Verkauf
München. Briennerstr. 8a/l. Teleion 54621
KUNSTHANDLUNG
Max Henninger
München • Maximiliansplatz 18 • Ruf 11 675
Gemälde von 1850 — Jetztzeit
ANKAUF — VERKAUF
KUNSTHAUS-MALMED^
Antiquitäten • Gemälde alter Meister
KÖLN a. Rh., UNTER SACHSENHAUSEN 33
Verantwortlicher Schriftleiter: Dr. Werner Richard Deusch, Berlin - Charlottenburg, und C. A. Breuer, Berlin-Grunewald. — Vertretungen im Inland: Düsseldorf: Dr. M. A. Stommel, Wilhelm-Klein
Straße 6. Hamburg: A. Alexander, Dillstr. 6. München: Ludwig F. Fuchs, Kaulbachstr. 92, Tel.: 35 674. — Vertretungen im Ausland: Amsterdam, Budapest, Krakau, London, Neapel, Paris
(Pariser Büro: Directeur Dr. J. J. de Saxe, 13, rue Gudin, Paris 16 e; Tel.: Jasmin 18-90), Wien. — Erscheint im Weltkunst-Verlag, Berlin W 62. — Druckaufl. I. Quartal: 2523. — Zuschriften sind an die Direktion der Welt-
kunst, Berlin W 62, Kurfürstenstraße 16-77, zu richten. Anzeigenannahme bis Donnerstag beim Weltkunst-Verlag. Inseratentarif auf Verlangen. Verantwortlich für den Anzeigenteil: Paul Nowotny. Abdruck von Artikeln
nur mit Einverständnis des Verlags, auszugsweiser Nachdruck nur mit Quellenangabe gestattet. Haftung für unverlangt eingesandte Manuskripte wird nicht übernommen und jegliche Verantwortung, auch hinsichtlich des
Veröffentlichungstermins und der Rücksendung abgelehnt. Der Verlag übernimmt durch Erwerbung eines Manuskriptes alle Verlagsrechte für dasselbe. Druck: Achterberg & Co., GmbH., Berlin SW 61.