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DIE WELTKUNST

Jahrg. XI, Nr. 45 vom 14. November lffi

Nachrichten

von Überall

Neuerwerbungen des Wiener
Kunsthistorischen Museums
Zu Beginn des kommenden Jahres will
Direktor A. St ix vom Wiener Kunsthisto-
rischen Museum eine Ausstellung von Neu-
erwerbungen der letzten Zeit veranstalten. An
ihrer Spitze stehen Werke Tiroler Spätgotik,
unter denen die Kreuzigungstafel aus Stift
Wilten (um 1410) die erste Stelle einnimmt.
(Andere Tafeln aus dem Besitz des Klosters
sind vom Innsbrucker Museum Ferdinandeum
erworben worden, so daß der wertvollste Bil-
derbesitz des Wiltener Stiftes im Lande ver-
bleibt.) Von dem „Meister der Habsburger“
rührt das Brustbild einer Madonna mit Kind
her, das seinerzeit in der Schau österreichi-
scher Spätgotik in der Lucas-Galerie zu sehen
war. Marx Reichlich ist mit zwei von Aus-
stellungen wohl bekannten religiösen Gemäl-
den vertreten. Aus englischem Privatbesitz
ist ein Jünglingsbildnis von der Hand Hans
Burgkmairs in den Besitz des Museums gelangt.
- Im Frühjahr soll eine Schau gotischer
Kunst des Donaulandes, umfassend die Malerei
und Plastik von Ober- und Niederösterreich
und Wien vom 14.—16. Jahrhundert, gezeigt
werden. Sie wird umfangreicher sein als die
vorangegangenen Ausstellungen österreichi-
scher Gotik und vier Säle und eine Reihe von
Kabinetten einnehmen. P.-N.
Aus dem
Deutschen Museum Berlin
Im Zuge der Neugestaltung der Gemälde-
galerie im Deutschen Museum in Berlin hat
nunmehr der Mittelsaal, der die Werke
Dürers, Holbeins, Altdorfers und Schongauers
vereint, durch Anbringung einer silbern
schimmernden Samt-Wandbespannung über
einem Eichenholzpaneel eine wesentliche Ver-
besserung erfahren.
Ein Bildnis Karls des Großen?
Philippe Laner, der Konservator der Hand-
schriftenabteilung der Pariser Nationalbiblio-
thek, hat, wie französische Zeitungen berich-
ten, in dem Metzer Sakramentar der National-
bibliothek ein bisher unbekanntes Bildnis Karls
des Großen feststellen können, und zwar in
dem Fürsten mit Nimbus auf dem Titelblatt
der Handschrift. Neben dem Mosaik in San
Giovanni in Laterano in Rom und der Sta-
tuette im Museum Carnavalet in Paris wäre
diese Neuentdeckung das dritte bekanntgewor-
dene Bildnis des Kaisers.
Die italienische Enzyklopädie
fertiggestellt
Die gerade auch für das italienische Kunst-
wissen sehr bedeutsame „Italienische Enzyklo-
pädie“ ist soeben mit ihrem letzten Bande fer-
tig geworden. Das Riesenwerk, für dessen
Zusammenstellung ein besonderes Institut mit
Regierungshilfe geschaffen werden mußte, da
sich der Verlag als nicht stark genug erwies,
ist in einer Auflage von 25 000 Stück erschie-
nen. An der Zusammenstellung haben sämt-
liche wichtigen italienischen Persönlichkeiten
aus Kunst, Wissenschaft, Technik, Politik und
Heereswesen mitgearbeitet. Die ausgeworfe-
nen Mitarbeiterhonorare stellten sich auf über
15 Millionen Lire. Mussolini hat die Voll-
endung des Werkes als eines der wichtigsten
Denkmäler bezeichnet, die das faschistische
Regime für die italienische Kultur überhaupt
gesetzt hat, und hat bei der Ueberreichung des
letzten Bandes, die in feierlichster Form erfolgt
ist, bereits von einer zweiten verbesserten Auf-
lage gesprochen.
Ein Silberschatz in Stockholm
Anfang Oktober wurde in Stockholms Alt-
stadt bei Grabungen unter einem Fußboden
Lilla Nygatan 5 ein ansehnlicher Silberschatz
geborgen, der urkundlich früheres Eigentum

FRITZ SCHLEIF
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Galerie Alex Vömel, Düsseldorf
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(Verzeichnis auf W u n s c h )

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Braith, Achenbach, Lier, Schleich,
Kröner, Zügel (Schafe), Spitzweg, Schuch,
Fagerlin und sonstige gute Gemälde der
älteren D’dorfer und Münchener Schule
GALERIE G. PAFFRATH
Düsseldorf. Köniqsallee 46

der aus Westfalen einigewanderten Familie
Lohe war, die in Schweden den Adel erhielt.
Es handelt sich rt. a. um ca. 20 000 Silber-
münzen, deren jüngste die Zahl 1741 trägt. Die

Das Museum in Albi hat sich zum ersten-
mal entschlossen, aus seinem Besitz an Wer-
ken von Toulouse-Lautrec Leihgaben zu
machen, und zwar für eine bei Knoedler in

Lucas Cranach d. Ae., Herkules am Scheidewege. 63 : 45 cm. Signiert. Neuerwerbung eines
deutschen Privatsammlers aus der Galerie Karl Haberstock, Berlin (Foto Haberstock)


Silberschmiedearbeiten umfassen die Zeit von
1640—1757. Ein in Blattornamenten getriebe-
ner Becher mit Deckel trägt den Stempel von
Melchior Gelb (Augsburg). Von Christoffer
Baldau (ff) 1648/54 findet sich ein kleiner Drei-
beintopf mit Inschrift. Henning Petri (Nykö-
ping), Stammvater einer Goldschmiedegenera-
tion, ist mit einer Prachtschüssel mit getrie-
benem Früchterand vertreten. Wir sehen
weiter von Hans Clerck gute figürliche Re-
liefs, einen Krug (auf dem Boden Medaille)
von Sebast. Dattler (gest. 1657), zwei Becher
aus der Werkstatt Jörn Ellerhusens (1691), wie
zwei aus der von Anders Wilh. Malthou (1707),
Löffel von Jakob Thede (1707—50) und Abrah.
Grill (Augsburg), sowie Begräbnislöffel des be-
rühmten Medailleurs Heimund Faltz. Von Ar-
vid Falck (1667/91) sind Schalen vorhanden.
J. E. B-cck.
Pariser Notizen
Die Greco-Ausstellung in der Galerie des
Beaux-Arts, die im Monat Oktober wiederum
etwa 10 000 Besucher zählen konnte, ist weiter-
hin bis Ende Dezember verlängert worden.
Die Fa. Maggs Bros, stellt vom 8. bis 18. No-
vember die bedeutenden französischen Manu-
skripte des 14. und 15. Jahrhunderts aus, die
Anfang Dezember in London bei Sotheby &
Co. versteigert werden.

New York stattfindende große Retrospektiv-
Ausstellung, zu der auch das Petit-Palais und
der Luxembourg in Paris wichtige Stücke bei-
gesteuert haben.
Amerikanische Nachrichten
New York. Ein Meisterwerk der französi-
schen Dixhuitieme-Malerei, Bouchers berühm-
tes „Bildnis Frau Boucher“ aus der ehern.
Sammlung David-Weill in Paris, ist soeben in
den Besitz der Sammlung Frick übergegangen.
Das Bild stammt aus dem Jahre 1743 (siehe
Abb. S. 2).
Cleveland. Das Museum of Art erwarb
soeben das herrliche Skizzenblatt von Benozzo
Gozzoli mit der Darstellung einer weiblichen
Büste, das 1930 bei Boerner in Leipzig ver-
steigert worden war und sich ursprünglich in
den Sammlungen Durazzo und Hasse befand.
San Francisco. Im San Francisco Museum
of Art fand eine umfangreiche Cezanne-Aus-
stellung statt, die die erste Zurschaustellung des
Meisters im amerikanischen Westen bildet und
einem ungewöhnlichen Interesse begegnete.
Ein van Dyck für Melbourne
Das Museum in Melbourne in Australien,
das in den letzten Jahren durch seine bedeu-
tenden Ankäufe öfters von sich reden machte,
erwarb soeben ein Hauptwerk aus van Dycks


Amtliche
Bekanntmachungen
Zugehörigkeit im Ausland lebender Personen zur Kamm®r
Zu Anfragen nach der Möglichkeit der Zugehörigkeit
im Ausland lebender Personen zur Kammer sowie bei
Ausgliederung von Personen., die ihren Wohnsitz in ^aS
Ausland verlegen, wird bemerkt, daß, wer ständig |FT1
Ausland lebt nicht vom Reichskulturkammergesetz erfa
wird, auch wenn er Reichsdeutscher ist und im Reichs
gebiet kammerpflichtig wäre.

englischer Schaffenszeit, das Bildnis PhibP
Herberts, vierten Herzogs von Prembroke»
zum Preise von £ 10 000.
Erwerbung des
Darmstädter Museums
Das Hessische Landesmuseum in Darmstadt
stellt soeben als „Kunstwerk des Monats“ das
Bildnis des Eberhard Dietrich Pfaff von J°'
hann Christian Fiedler, dem Hofmaler des
hessischen Landgrafen Ernst Ludwig, aus. DaS
Bild wurde, samt Gegenstück, kürzlich allS
Darmstädter Privatbesitz zum weiteren Aus'
bau der Abteilung Darmstädter Malerei er'
worben.

Personalien
Hubert Wilm 50 Jahre, Am 17. November feiert
bekannte Münchner Maler, Graphiker und Kunsthisto'
riker Dr. Hubert Wilm seinen 50. Geburtstag. Se|f
Jahren nimmt er eine führende Stellung im München01”
Kunstleben ein, die er in erster Linie seiner publizist'
sehen Tätigkeit verdankt. Mit seinen Büchern „Mitt0
alterliche Plastik (1922), „Die gotische Holzfigur" (1923)'
„Gotische Tonplastik in Deutschland" (1929), „Die San'i1’’1
lung Georg Schuster" (1937) u. a. hat er sich den Nam0n
eines ausgezeichneten Kenners auf dem Gebiete mitt®
alterlicher Skulptur erworben, eine Eigenschaft, die au
in seiner eigenen Sammlung zum Ausdruck körn’111.
Große Verdienste hat er sich um den Münchener Alt01”
tumsverein von 1864 erworben, dessen 1. Vorsitzender 0t”
ist. Als Schriftleiter der Münchener Neuesten Nach
richten hat er der Kunstberichterstattung neue, vC,ri
einem hohen Gesichtspunkt geleitete Wege gewiesen-
Wer besitzt Busch-Originale?
Das Wilhelm Busch-Museum in Hann0
v e r hst von der Preußischen Akademie der Wissen,
schäften mit der Bearbeitung des Teiles „Wilhelm Busch
für das Goedeke-Verzeichnis der deutschen Literatur be
auftragt. Dieses Verzeichnis soll einen lückenlosen Kata
log aller Werke Wilhelm Busch’s (Oelgemälde, Adua
relle, Handzeichnungen, Manuskripte und aller Brief0
enthalten. Alles Material in Museen und öffentlich0r1
Sammlungen ist dem Museum bekannt, nicht aber cla
sich im Kunsthandel befindliche. Das Wilhelm BusC^
Museum in Hannover, Rustplatz 15, bittet alle K°nS
händler, ihm von ihrem Besitz an Gemälden, Z®|C
nungen und Handschriften im Interesse der bibliophil
Wissenschaft Mitteilung zu machen. Fragebogen könn0^
von dem Museum bezogen werden. Portoauslagen v/er
den vergütet.
Oesterreichischer Staatspreis
Zu unserer Notiz über den „O esterreich
sehen Staatspreis" (Nr. 44) erwähnen wir
den Namen von Prof. Ernst Huber, der ebenfe
einen kleinen Staatspreis erhielt.

Fritz Merkel, früher in
Collignon, hat soeben in Berlin
Straße 19 (Ecke Lutherstraße), eine
handlung eröffnet, in der neben erstklassigen
gaben guter Kunstwerke, Fotos und kunstwissem
liehen Postkarten auch zeitgenössische Gemälde
Graphik sowie alte Landkarten und Ansichten 9e1
werden.

Geschäftliches
(außer Verantwortung der Schriftleitung)
Das bekannte Berliner Kunstversteigerungshaus P
Graupe ist von dem bisherigen langjährigen ’
arbeiter, Kunstversteigerer Hans W. Lange, übernom1
worden und. wird in gleicher Weise l..~ —
Räumen wie bisher unter der Firmenbezeichnung
W. Lange, Berlin W 9, Bellevuestr.
geführt. Die nächste Versteigerung
8. Dezember statt.

der Bild-Abteil“'19
W62, Kleis
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Verantwortlicher Schriftleiter: Dr. Werner Richard Deusch, Berlin-Charlottenburg, und C. A. Breuer, Berlin-Grunewald. — Vertretungen im Inland: Düsseldorf: Dr. M. A. Stommel, Wilhelm-Kle|n
Straße 6. Hamburg: A. Alexander, Dillstr. 6. München: Ludwig F. Fuchs, Kaulbachstr. 92, Tel.: 35 674. — Vertretungen im Ausland: Amsterdam, Budapest, Krakau, London, Neapel, Pa r 1
(Pariser Büro: Directeur Dr. J. J. de Saxe, 13, rue Gudin, Paris 16e; Tel.: Jasmin 18-90), Wien. — Erscheint im Weltkunst-Verlag, Berlin W 62. — Druckaufl. III.Quartal: 2408.— Zuschriften sind an die Direktion der We f
kunst, Berlin W 62, Kurfürstenstraße 76-77, zu richten. Anzeigenannahme bis Donnerstag beim Weltkunst-Verlag. Inseratentarif auf Verlangen. Verantwortlich für den Anzeigenteil: Paul Nowotny. Abdruck von Artike
nur mit Einverständnis des Verlags, auszugsweiser Nachdruck nur mit Quellenangabe gestattet. Haftung für unverlangt eingesandte Manuskripte wird nicht übernommen und jegliche Verantwortung, auch hinsichtlich
Veröffentlichungstermins und der Rücksendung abgelehnt. Der Verlag übernimmt durch Erwerbung eines Manuskriptes alle Verlagsrechte für dasselbe. Druck: Achterberg & Co., GmbH., Berlin SW 61.
 
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