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DIE WELTKUNST

Jahrg. XI, Nr. 48 vom 5. Dezember 1937

the r N eu mit Porträts und Figuren vor. Neu,
der als Maler und Graphiker begonnen hat,
arbeitet materialgerecht und setzt sich Formen
von schön geschlossener Wirkung als Ziel. Die
Köpfe in ihrer schlichten Auffassung sind ohne
unnötige Einzelheiten modelliert und sehr
lebendig im Ausdruck. DorotheaDiener
zeigt an gleicher Stelle Aquarelle und Zeich-
nungen. Am glücklichsten drückt sich ihre
behende Wasserfarbentechnik in den Blumen-
stücken aus. Dem Gefühl für die Weite der
Landschaft geht sie in einer Reihe von Blät-
tern nach, die auf der Ostseeinsel Hiddensee
entstanden sind.
Der Münchner Maler Paul von Wald-
hausen zeigt in der Galerie Fritze eine

rnikern, Gießern und Schnitzern die Bildhauer
in der Mehrzahl sind, manchen tüchtigen Gra-
phiker und Maler. Auch sie pflegen ihre Son-
dergebiete von der Radierung an bis zum
Wandbild. Oelgemälde, Aquarelle und Zeich-
nungen von Hermann Teuber, Wolf Röhricht,
Paul Bahr, Adolf Dahle, Herbert Tucholski,
Käthe Kollwitz, Hans List und Adolf Schlabitz
heben sich aus dieser Dezemberausstellung
hervor, die auch in glücklicher Weise den
Reiz vieler kleiner schön geformter Dinge zur
Geltung bringt. Hans Z e e c k
Wiener Ausstellungen
Bei W ü r t h 1 e führen Sergius Pauser
und der Salzburger Josef Schulz Arbeiten


Paar Chippendale Sessel mit englischem Point-Bezug der Periode. London, um 1750
Kunsthaus Armand G o b i e t , Berlin

(Foto Schulz)

Reihe von koloristisch klingenden Oelbildern.
Es sind in der Hauptsache Blumenstücke und
Stilleben. Die frische leuchtende Farben-
gebung zeugt von kultiviertem Geschmack und
wird auf den Bildflächen verdichtet, ohne daß
diese malerischen Mannigfaltigkeiten ins Bunte
übergehen. Oda Schottmüller, eine
Tänzerin, setzt sich in interessanter Weise und
mit wechselnden Formen in ihren kleinen pla-
stischen Gebilden mit der körperlichen Welt
auseinander. Es sind Porträts und Figuren in
Gips, Stukko und Wachs. Auch eine Reihe
exotischer Tanzmasken sind Beispiele für ein
vielseitig strebendes Talent.
Die alljährig im Dezember stattfindende
Ausstellung der Ateliergemeinschaft
Klosterstraße bringt auch diesmal wie-
der eine lange Reihe vorzüglicher plastischer
Arbeiten. Ludwig Kaspers große in
strenger und klarer Form gehaltene Frauen-
gestalten, Günther Martins Holzskulptur
„Auferstehender“ und Adolf Abels monu-
mentaler Entwurf zu dem Granitehrenmal der

Terrine, Meißen um 1750
Versteigerung: R. Lepke, Berlin, 16. Dez. 1936
(Kl. Lepke)
NSDAP, in Schwerin vereinigen sich hier mit
charakteristischen Porträtköpfen und vielen
Beispielen reizvoller Kleinplastik. Es gibt aber
auch in diesem Atelierhaus, wo mit Spezia-
listen für Bau- und Figurenplastik, Kera-

aus den letzten Jahren vor. Pauser bietet einen
Ueberblick über seine Bildniskunst, der ihn
als gewandten Schilderer mondäner Frauen
zeigt. Schulz, als Porträtist weniger bedeutend,
ist am besten in seinen biblischen Skizzen, die
wirksam durchkomponiert und sehr eigenartig
in ihrer Farbenzusammenstellung sind.
Von Direktor R. Ernst an das Kunst-
gewerbemuseum eingeladen, zeigt Lud-
wig Schwab, ein Absolvent der Wiener
Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt, seine
unerhört lebendigen, zuweilen seherischen
photographischen Bildnisse. Schwab arbeitet
aufs engste mit Modellen zusammen, für die
er stets die der jeweiligen Individualität ent-
sprechende Ausdrucksform findet. Dabei bleibt
er immer in den ihm von der Technik der
Photographie gewiesenen Grenzen, ohne sich
je auf das Gebiet einer anderen Kunstgattung
zu verirren. St. P o g 1 a y e n - N e u w a 11
Toulouse-Lautrec
in Amerika
Nach dem großen Erfolg der Tou-
louse-Lautrec-Ausstellungen in Chi-
cago (1930) und New York (1931)
konnte es die Fa. Knoedler&Co.,
unterstützt von MM. Louis Carre und
R. Balay (Paris) wagen, den berühm-
testen und außerhalb Frankreichs
noch niemals gezeigten Besitz an Wer-
ken des Künstlers in New York aus-
zustellen: 27 Gemälde und 25 Zeich-
nungen, abgesehen von wenigen Leih-
gaben, aus dem Besitze des Museums
in Albi, der Geburtsstadt von Tou-
louse-Lautrec. Dank der im Jahre 1929
gegründeten Gesellschaft der Freunde
des Museums in Albi, der ausschließ-
lich die Aufgabe der Ehrung und
der Vermehrung der Sammlung
von Werken des Meisters ob-
liegt, bietet das Museum in lücken-
loser Entwicklungsfolge einen einzigartigen
Ueberblick über das Schaffen von Lautrec von
1881 bis 1900. Vierzehn der bedeutendsten Ge-
mälde aus Albi sind nun. neben anderen fran-
zösischen und amerikanischen Leihgaben, bei
Knoedler vereinigt. Wir bilden hier das „Bild-
nis Mlle Dihau“, eine der eindringlichsten
Porträtschöpfungen des Malers, ab.


PREISBERICHTE

zum Einträgen in den Katalog

Museum Albi

1890.

Bibliothek
Comte
Greffulhe

Sotheby u. Co., London
9.—12. November 1937
Ringsammlung Guilhou-Paris

Französische Bronze-Uhr, bezeichnet Dusei-
gneur, Paris.- 18. Jahrhundert, mit Meißener Figur
Versteigerung: R. Lepke, Berlin, 16. Dez. 1936
(Kl. Lepke)

Versteigerung
A. W. Mensing
Amsterdam, 23.—25. November 1957
Das Interesse für die Versteigerung des
dritten Teiles des Nachlasses des Herrn A. W.
Mensing, zu der ein besonders gut ausgestatte-
ter Katalog einlud, war groß. Wenn Kauflust
und Preise nicht immer der Qualität des An-
gebotes entsprachen, so liegt dies daran, daß
ein Teil der Stücke mehr für ein internatio-
nales als für das holländische Publikum ge-
eignet war, und die Verschlechterung der
Börsen- und Wirtschaftslage doch ihren Ein-
fluß fühlbar machte. Für die Zuversicht des
Kunsthandels spricht aber, daß dieser sich
einige der allerbesten Stücke zu sichern wußte.
An Preisen nennen wir in der Reihenfolge des
Katalogs: Nr. 6, 12 Miniaturen für den Melu-
sine-Roman, Atelier Verard, um 1480 — 600 fl.;
Nr. 8, Buchstabe Q, Miniatur zugeschrieben
an Sano di Pietro — 525 fl.; Nr. 9, Hl. Hierony-
mus, Miniatur der ferraresischen Schule (beson-
ders schön) — 4100 fl.: Nr. 11, Buchstabe N.,
Miniatur des 14. Jahrli. der italienischen Schule
— 1500 fl.; Nr. 80, ägyptischer Papyrus der
21. Dynastie — 2500 fl.: Nr. 81, desgl. — 800 fl.:
Nr. 82, desgl. — 800 fl.: Nr. 83/85, diverse Pa-
pyri — 725 fl.: Nr. 87, Kopf einer ägyptischen
Frau — 550 fl.; Nr. 95, Kommode, Regence —
700 fl.: Nr. 107, florentinische Bank des 16.
Jalirh. — 525 f'l.; Nr. 109, zwei Pariser Stühle,
um 1620 — 1600 fl.; Nr. 110, sechs Stühle,
Ende 17. Jahrli. — 625 fl.; Nr. 113, geschnitzter
Lehnstuhl des 17. Jahrli. — 600 fl.; Nr. 119,
Wiener Damenarbeitstischchen mit Gouache
von Wiegand — 575 fl.; Nr. 165, astronomische
Uhr, deutsche Arbeit des 16. Jalirh., früher
Eigentum Kasimir V. von Polen — 5900 fl.:
Nr. 166, Automatenuhr, augsburgisch, Ende des
16. Jahrh. — 875 fl.; Nr. 167, desgl. — 600' fl.;
Kamingarnitur, Louis XVI. — 700 fl.; Nr. 187,
holländische Marmorgartenvase — 500 fl.;
Nr. 215. Bronzestier von Giambologna (früher
Sammlg. Castiglioni) — 800fl.; Nr. 218, Bronze-
Türklopfer von Alessandro Vittoria — 575 fl.;
Nr. 211, Zwei Bronzepferde von Giambologna
■— 575 fl.; Nr. 247/50, Empire-Tischgarnitur —
800 fl.; Nr. 265, vier
flämische Glasgemälde —
570 fl.; Nr. 282, Bronze¬
mörser, französisch, un-
gef. 1700— 610 fl.; Nr. 568
zwei chinesische Balu-
stervasen — 510 fl.; Nr.
371, zwei Lowestoftvasen
— 1000 fl.; Nr. 572, fa-
mille verte Vase — 580 fl.
— Nr. 575, Mingvase —■
44011.; Nr. 392, gravierter
Silberkoffer — 625 11.;
Nr. 402, große Marmor-
Tischverzierung — 640 fl.;
Nr. 421, Anhänger, Del¬
fin, italienische Email¬
arbeit des 16. Jahrh. —
875 fl.; Nr. 429, Email-
Goldring 16 Jahrli. —
975; gravierter Goldauf¬
lage-Pokal, 17. Jahrh. —
950; Nr. 523, Uschak-Tep-
pich — 510 fl.; Nr. 524 -
persischer Teppich —
510 fl.; Nr. 662, Goldbro¬
kat — 750 fl.

Paris, 9. Dez.
Eines der bedeutend¬
sten Ereignisse des Bü¬
chermarktes stellt die
Versteigerung der Biblio¬
thek des Grafen Gref¬
fulhe durch Me Ader und
M. Giraud-Badin dar,
dessen Kunstsammlung
bekanntlich im Sommer
in London mit großem
Erfolg versteigert wor¬
den war.
Ausgaben des 18. Jahrhunderts, meist
Luxus-Ausgaben und -Einbänden: so
„Oeuvres d’Antoine Watteau“ mit 202 Stichen,
ein Gebetbuch aus dem Besitz Mme Pompa-
dour mit Illustration von Boucher oder eine
Reihe der schönsten illustrierten Ausgaben der
Fabeln von Lafontaine.

Am wertvollsten die französischen
in
die



Nr.
L
Nr. |
L
Nr.
b
28
52 II
511
50
669
82
50
74
512
180
688
52
51
65
528
130
700
72
59
92
557
59
702
51
128
76
543
50
757

dl e r
& C o„ N
e w York
(Foto
Archiv)
155
62
547
50
741
125
285
110
548
82
743
98
457
52
585
80
745
75
460
1120
585
140
750
55
475
72
590
155
755
180
497
76
618
850
756
120
498
58
650
. 52
757
550
499
550
654
59
758
75
505
110
668
55
761
80

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