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_DIE WELTK U N S T Jahrg. XI, Nr. 49/50 vom 12. Dezember 1937

Die sehr günstigen Preise der großen Lon-
doner Auktionen des Jahres waren auch dem
Amsterdamer Markt eine willkommene Stütze
und für die Preisgestaltung einigermaßen rich-
tungweisend. Dies umso mehr, als es auf dem
Amsterdamer Kunstmarkte, abgesehen von
ganz wenigen Ausnahmen, (Zeichnungen Men-

die Preise waren gut und übertrafen die Er-
wartungen vor allem dann, wenn man sich
daran erinnert, daß der Rückschlag in der
Wirtschaft und an der Börse, die in Holland
einen sehr breiten Raum im Denken aller Be-
völkerungsschichten einnimmt, bereits recht
fühlbar geworden war. Qualität setzte sich
aber auch hier durch.

Heilige Dreifaltigkeit. Moskauer Schule, 16. J a h r h u n d.
K u n s t h a n d I u n g W. J. G.' v a n M e u r s , A m s t e r d a m (Foto Meurs)


sing und Bilder van Heukelom, beide bei Men-
sing, sowie einigem erstklassigen Porzellanen
bei Mak van Waa'y) an „großen Ereignissen“
fehlte. Nur ganz vereinzelt fand man auf den
Durchschnittsversteigerungen einzelne hoch-
wertige Objekte — weit eher noch bei Porzel-
lan und anderen kunstgewerblichen Erzeug-
nissen als bei Bildern und Plastiken. Die Ver-
steigerung von Zeichnungen aus dem Besitz
des verstorbenen Auktionators, Händlers und
Sammlers und vor allem: Kenners Anton W.
Mensing, konnte mit Recht für den Amster-
damer Markt, auf dem seit Jahren keine große
Sammlung von Zeichnungen ausgeboten wor-
den war, doch nicht nur für diesen, für
Preisbildung und heutigen Sammlergeschmack
bedeutungsvoll bezeichnet werden, und auch
insofern war sie außer für den Handel auch
für die trotz allem wieder entstehende jüngere
Sammlergeneration wichtig. Die Sammlung
van Heukelom zeigte, daß das holländische In-
teresse für Werke der letzten oder vielleicht
richtiger: vorletzten Blüteperiode holländi-
scher Malerei noch keineswegs erloschen ist;

Die dritte Mensing-Ver-
steigerung (die zweite
hatte topografisch inter-
essante Zeichnungen um-
faßt) verlief etwas weni-
ger befriedigend, wobei
teils die eben erwähnte
Tatsache, teils weiter
mitsprach, daß es sich
zwar um meist sehr
hochwertiges, doch ge-
rade in Holland zum
Teil weniger beliebtes
Sammlergut handelte.
Darum kaufte vor allem
der Kunsthandel, und.
soweit es den holländi-
schen betrifft, nament-
lich der mit internatio-
nalen Beziehungen.
Eine Klage hörte man
freilich oft im Kunst-
handel, sowohl in der
guten als auch in der
weniger guten Zeit im-
mer wieder: die, wie
schwierig es ihm falle, in-
nerhalb aller Preisklas-
sen entsprechendes Ma-
terial guter Qualität zu
finden. Bilder für einige
hundert Gulden, die die-
sen Preis aber vollkom-
men wert sind, sind für
ihn nicht viel leichter auf-
zutreiben als die gute
Ware in mittleren Preis-
lagen, und nur ganz selten gelangen trotz
allen Bemühens wirklich große und höchst-
wertige Objekte in seine Hand. Auch dies er-
klärt die Käufe holländischer Kunsthändler
auf den großen Auslandsauktionen. Uebrigens
herrscht auch in Sammlerkreisen stark der
Eindruck vor, daß nicht nur die Zeit wirk-
licher „Funde“, die natürlich auf jedem Ge-
biete und allenthalben immer seltener werden,
vorbei ist, sondern daß es auch dem Kauf-
willigen nicht immer leicht ist, sich im Han-
del oder auf Versteigerungen gute Stücke zu
angemessenem Preise zu sichern. Die Besitzer
hängen an ihren Objekten, und das auch in der
Depressionszeit, was dem Markte eine Stütze
gibt, die mindestens ebenso wichtig ist, wie die
Nachfrage nach Kunstwerken selbst.
Eine andere erfreuliche und von klugen
Händlern sehr begrüßte Erscheinung ist, daß
der Kreis der Sammler mit bescheideneren
Mitteln oder mit Mitteln, die, wenigstens an
dem gemessen, was früher besonders begüterte
Sammler anzulegen bereit waren, bescheiden
zu nennen sind, sich erneut, und daß verständ-


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D r. Herbert Leyendecker, Berlin (Foto Privat)


nis- und liebevoll ge¬
sammelt wird. Gerade der
Umstand, daß solche
Sammler mit ihren Mit¬
teln haushälterisch um¬
gehen müssen, veranlaßt
sie zur sorgfältigen Prü¬
fung des Angebotenen
und führt in weiterer
Folge zur Bildung von
Sammlungen, deren
Durchschnitt sich in nicht
wenigen Fällen weit über
denjenigen erhebt, den
ehedem unter Aufwand
ungleich größerer Mit¬
tel zusammengebrachte
Sammlungen zeigten.
Man braucht nur Ver¬
steigerungskataloge aus
den Jahrzehnten um
die Jahrhundertwende
zur Hand zu nehmen
und ihren Inhalt mit
heutigem Sammlerbesitz
zu vergleichen, um diese Tatsache in schwer
widerleglicher Weise bestätigt zu finden.
Dieser „Sammlermittelstand“ bildet eine
immerhin tragfähige, vor allem aber: gewiß
noch erweiterungsfähige Grundlage für einen
Kunsthandel, der auch seiner erzieherischen
Aufgabe eingedenk bleibt, und dessen Reihen
sich in den letzten Jahren kaum lichteten, son-
dern eher — auch durch Zuwanderung -
noch verstärkten.
Gemäß der amtlichen Statistik des hollän-
dischen Außenhandels haben sich einige für

den Kunsthandel wichtige Posten im laufen-
den Jahre verglichen mit seinen Vorgängern
wie folgt gestaltet, wobei namentlich die
starke Zunahme der Einfuhr von Gemälden
auffällt.
Niederländische Ein- und Ausfuhr von Kunstwerken usw.
1933—1937
I. Einfuhr (1000 hfl.)

Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen

1933
2345
1936
2110
1934
2172
1937
(10
Monate)
2641
1935
2200
1936
(10
Monate)
1617

Paar Louis XVI - A p p I i k e n. Frankreich um 1780
Bronze, feuervergoldet. Kunsthandlung Hans
Hartig, Berlin (Foto Hartig)


Div. Kunstgegenstä
nde, Sammlui
i g so
1 e k t e usw.
1933
2439
1936
1326
1934
1371
1937 (10 Monate)
1162
1935
1266
1936 (10 Monate)
1038
II. Au
s f u
h r (1000 hfl.)
Gemälde, Aqua
r e 1 1
e, Zeichnung
e n
1933
1678
1936
1642
1934
2079
1937 (10 MonateJ
1721
1935
1853
1936 (10 Monate)
1217
Kunstgegenstän
d e ,
Sarrrmlungso
b j e k
usw.
1933
685
1936
989
1934
741
1937 (10 Monate)
865
1935
961
1936 (10 Monate)
854

Bei Betrachtung dieser Ziffern beachte man.
daß namentlich an Bildern (und erst recht:
Zeichnungen) manches nach Holland kommt
und außer Landes geht, das — im Automobil,
im Schnellzuge, im Flugzeug als Passagiergut
mitgenommen — nicht von der Statistik er-
faßt wird.
Wollen wir von den Aussichten für 1958
sprechen, dann müssen wir ungefähr so endi-
gen, wie wir begannen: mit dem Hinweis auf
die Wirtschaftslage; von deren Gestaltung
wird auch im holländischen Kunsthandel
vieles, wengleich lange nicht alles, abhängen.
Dr. Mtr.

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