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DIE WELTKUNST

Jahrg. XI, Nr. 51/52 vom 19. Dezember 195?

4

Büchersammler und ihresgleichen

zer-

ein deutscher Maler 1859—1932.

Jlukiions-Torberichi

LITERATUR

(Photo Rohde)

Mark

Schenken Sie zu Weihnachten

JAPAN- UND CHINA-KUNST

Kurbotel Monte Verita

Schweiz

Ascona

Ankauf ostasiatischer Kunst

Das Hotel der Kunstfreunde

DAS GUTE HOTEL

PREISBERI

aus
be-
zu-
des
ver-

Altes Spa-
und Vor-
40 Abb.

99 X 199 cm. Kurt Rohde. Berlin

Maler der
Landschaft
und San Gimignano bezeugen dies ganz
Das sorgfältige reichbebilderte Buch ist
ein willkommener Beitrag

Ständige Ausstellung
von Gemälden, Antiquitäten,
Orient-Teppichen
Spezialität: Französische
Barock-Möbel

Deutsche Kunst
in der Zips
Die Entdeckung deutscher Kunstdenkmäler
von der romanischen Zeit an in den heute
mehr oder weniger dem Slowäkentum verfal-
lenen Zipser Städtchen ist das Verdienst des
Prager Hochschuldozenten Dr. O. Schürer, der
in München mit einem Lichtbildvortrag in die
Kunst dieser entlegenen, vor 800 Jahren ent-
standenen Siedelungen einführte. Eine Aus-
stellung von Photographien im Münchener
Kunstverein zeigt die Bedeutung dieser Kunst,
ihre engen Beziehungen zur schlesischen Pla-
stik und vor allem zu der Veit-Stoß-Schule in
Krakau.

Anton Hekler: Ungarische Kunstgeschichte. 125 S., 159
Abb. auf 72 Tafeln. Verlag Gebrüder
Mann, Berlin. 1937. (Hblwd. RM 6,50).
Dieser erste Versuch einer zusammenfassenden Ge-
schichte der Kunst auf ungarischem Boden darf nicht nur
wegen der Uebersichtlichkeit, mit der das Material grup-
piert und dargestellt ist, sondern auch wegen der hier
erstmals zusammengefaßten Literaturnachweise sowohl
für den deutschen Kunstfreund wie Kunstforscher beson-
ders begrüßt werden. Das Bildmaterial erschließt, auch
wenn man auf Grund dieser ausgezeichneten Proben
einen noch reichlicheren Abbildungsanhang wünschte,
ein zum größtenteil unbekanntes Kunstgut, das gleicher-
weise für die deutsche wie die italienische Kunst-
geschichte von Bedeutung ist. Werner R. D e u s c h
Karl Purgold — E. Frh. Schenk zu Schweinsberg: Das
Herzogliche Museum Gotha. 8. Heft des Liefe-
rungswerks „Gotha, Das Buch einer deutschen

zum Einträgen
Hans W. Lange, Beilin
6.—7. Dezember 1937 -
Kunstgewerbe, Gemälde
(Fortsetzung aus Nr. 49/50)

der Kunst gewidmet hat und nach
zu sich selbst fand, ist einer der
holländischen, deutschen und italie-
gewesen. Die späten Bilder

Paris, 22. Dez.
Me H. Baudoin und die Experten MM.
G u. i 11 a u m e und D i 11 e e versteigern am
22. Dezember im H 6 t e I D r o u o t die Samm-
lung Ch. M. David. Sie besteht aus ausge-
suchten und erlesenen Porzellanen und Fayen-
cen. Von den ersteren sind die Manufakturen
Meißen, Chelsea, Chantilly, Sevres u. a. neben
ostasiatischen Werken am besten vertreten.
Unter den Fayencen kostbare Stücke aus Delft,
Rouen, Strassburg und Marseille, wobei jedoch
auch auf spanische und maurische Arbeiten
und die kleineren französischen Manufakturen
hingewiesen sei.

Der Trieb, Bücher zu sammeln, hat aber unter
Umständen auch seine Schattenseiten und
manchen Liebhaber führte diese Leidenschaft
in das Gebiet des Kriminellen. Der spanische
Bibliophile Don Vincente ermordete zehn
Menschen, um als vermeintliches Unikum ein
von Lamberto Palmart 1482 in Valencia ge-
drucktes Buch in seinen Besitz zu bringen und
unter den
sich jener
Drucke zu
Landstraße
tötete. Da

Norddeutsche Barock-Kommode um 1740. Breite 111 cm
Erzielte bei der Versteigerung des Nachlasses von Koel
Köln, am 25.—27. November 1937: RM 2000

Stadt". Engelhardt-Reyher-Verlag,
Gotha. 1937.
Dieses Heft mit 14 Bildtafeln bildet einen wesent-
lichen Beitrag zur Geschichte des deutschen Sammel-
wesens. Purgold führt den Nachweis, daß die ältesten
Bestandteile der Gothaer Kunstkammer nicht aus ernesti-
nischem Familienbesitz, sondern aus der Kriegsbeute des
30jährigen Krieges, aus der Münchener Schatzkammer,
den Sammlungen Rudolfs II. usw. stammen. Die Ab-
bildungen geben die historisch wichtigsten Stücke der
Sammlungen wieder. Werner R. D e u s c h

Ulrich Christoffel,
nien. Sinnbild
bild. 190 S..
Verlag die Runde,
Berlin, 1936.
Vor Beginn des spanischen
Bürgerkrieges entstanden, gibt
dieses Buch eine Deutung und
Versinnbildlichung des Wesens
des spanischen Menschen, sei-
ner Dichtung und seiner Kunst,
die gerade heute von außer-
ordentlicher Aktualität ist. Das
Werk eines Kunsthistorikers,
das tief in die Probleme einer
Rassenseele eindringt und die
ewige menschliche Vorbildlich-
keit dieses Volkes ahnen läßt.
C. A. Breuer

nur besondere Autoren oder be-
Gebiete interessieren, die breit-
vorzüglich ausgestatteten, nume-
und limitierten Vorzugsausgaben
in den Schrank
Aus Frankreich stammt auch die Mode
Literarische Fein-

CHINA-BOHLKEN
Potsdamer Str. 34

zur Geschichte
Deutschland und
K. K. E b e r I e i n
Erinnerungen
e r s. Leipzig : Köh-

Die alte Klage, von jeher hätte einem gewal-
tigen Bibliothekbetrieb nur spärliche Sammler-
neigung im eigentlichen Sinne des Wortes
gegenübergestanden und wenige von denen,
die sich, sei es aus Liebhaberei, Zeitvertreib
oder berufsmäßig mit Druckwerken umgeben,
könnten auch als Freunde und Pfleger von
Büchern gelten, ist manchmal mit den kuriose-
sten Beispielen belegt worden. Ob Wieland,
uer reiche Schätze in schlechtem Zustand und
ohne rechte Ordnung erhielt,
viele Käufe tätigte und z. B. in Erfurt eine
ganze französische Bibliothek — den Folio-
band zu einem Taler, den Quartband zu zwölf
Groschen — erwarb, noch als ein solcher an-
zusprechen wäre, mag fraglich erscheinen,
sicher aber nicht jener französische Bürger-
meister, dessen Häuser sich bis in die ent-
legensten Winkel mit wahllos angehäufter Li-
teratur füllten, die nach seinem Tode jahre-
lang versteigert wurde, woraus sich sogar
mancherlei Störungen auf dem Pariser Bücher-
markt ergaben. Der Philologe Rudolf Haym
schrieb als Vorlage für eine neue Ausgabe
Notizen mit Tinte in den Erstdruck von
Kleists „Penthesilia“, der dann in der Drucke-
rei auseinandergerissen wurde. Wie so viele
andere Schriftsteller überließ Grabbe das
äußere Gewand seiner Werke ganz dem Ver-
leger. „Druck und Papier kann ich nur loben“,
schrieb er diesem nach Empfang der Probe-
bogen seines Erstlingswerks zurück, „ja fast
ist der Druck zu splendid, was jedoch, wie
alles Gute, keineswegs schaden wird. Ich frage
weder in Kleid noch Schrift viel nach äußerer
Ausstattung, daß Du, dem ich alles überlasse,
so vormundschaftlich sorgst.“ Womit er den
Standpunkt des französischen Lesers teilt, der
das Buch mehr als Gebrauchsstück ansieht,
das weitergegeben oder auch fortgeworfen
wird, sich dafür aber dann als Liebhaber, so-
fern ihn
stimmte
randigen,
rierten
anschafft, binden läßt und
stellt.
der „getriiffelten Bücher“.
Schmecker bezeichnen damit Druckwerke, die
der Besitzer durch Beigabe von Handschriften
und Briefen des Verfassers, Ausschnitten,
Künstlerzeichnungen und anderen Bildern
manchmal auf mehr als das Doppelte ihres
Umfanges gebracht hat. Es gibt zwar auch
Bibliophilen, für die Seltenheit und Preise die
größere Rolle spielen, aber für den echten
Bücherfreund wird doch immer der Inhalt aus-
schlaggebend bleiben. Bismarck machte sich
anheischig, mit sieben oder acht von den vier-
zig Bänden Goethes eine zeitlang auf einer
wüsten Insel zu leben und der Philosoph
Feuerbach nennt Bücher einsame Kapellen, die
in den wildromantischen Gegenden des Lebens
auf den höchsten und schönsten Standpunkten
errichtet sind. Ironisch bezeichnete sie Weber
(Demokritos) als „Opium der Abendländer".

Volle Pension ab Frs. 12.— „ .. . . .
. - Prospekte auf Anfrage
Zimmer ab Fri. 4. —

ler bei Math. Lempertz,
(Foto Lempertz)
Carl Hitzeroth, Paul Baum,
Wolfgang Jess Verlag, Dresden.
Mit wissenschaftlicher Sorgfalt hat Dr. Hitzeroth
den Lebensgang und das reiche Werk des 1932 verstor-
benen Landschaftsmalers Paul Baum verfolgt und darge-
stellt. Baum, der einsame Sonderling, der sein ganzes
Leben und Denken
manchen Umwegen
feinsten
nischen
Marburg
sonders.
gleich
Frühimpressionismus in Holland und
dient Dank und Empfehlung.
Roland Anheisser, Natur und Kunst,
einesdeutschen Mal
ler & Amelang.
Der Künstler, dessen wir unlängst anläßlich seines
60. Geburtstages gedacht haben, beschenkt uns mit einem
Buch, das zu der seltenen Art gehört, etwa wie Kügel-
gens Erinnerungen eines alten Mannes, nur daß es noch
weniger die äußeren Erlebnisse sind als die inneren,
die vor uns aufgerollt werden und die uns den’ Ver-
fasser in seiner geradezu phänomenalen Vielseitigkeit
zeigen. Als Botaniker und wissenschaftlicher Pflanzen-
zeichner von Rang, als Architekturhistoriker, -Zeichner und
-maler, als Maler und Graphiker überhaupt tritt er uns
als einmalige Persönlichkeit entgegen. Wir stehen stau-
nend vor der Eindringlichkeit, mit der ein so vielseitiger
Genius die Größe der Natur in jeder Erscheinungsform
erfaßt, ohne je den Blick für das Technische, z. B. des
Kupferstiches, zu verlieren. Er schildert uns die alten
Stätten — namentlich sein geliebtes Köln ■— und die
Welt des Hochgebirges, kurz alles, was er mit Stift und
Pinsel festgehalten hat, mit bildhaften Worten, wie sie
nur dem Künstler zu Gebote stehen. Dem schön aus-
gestatteten Buche sind z. T. farbige ganzseitige Bilder
nach Werken des Autors in großer Zahl beigegeben.
Kein ' Künstler wird es ohne Gewinn, kein Laie ohne
innere Bereicherung lesen. Ludwig F. Fuchs

trotzdem er

FERDINAND WEBER
Das große Kunst-Auktions-Haus
in MANNHEIM

HTE
in den Katalog

Carl Georg von Maaßen.
Fluch und die Seligkeit
geschrieben hat, meint
„ nicht auszudenken, wie
seine Sammlung aussehen würde, wenn er alle
je aus Katalogen bestellten Bücher auch wirk-
lich erhalten hätte. -ee —

Gustav Glück, Das Bruegel-Buch. Mit 39 Farbtafeln und
16 Abb. Verlag Anton Schroll, Wien,
1936 (Lwd. RM 6.50).
Diese „Volksausgabe" des großen farbigen Bruegel-
Werks von Gustav Glück ist eine Meisterleistung der
Buchdruckerkunst. Sämtliche Gemälde des Meisters sind
abgebildet, und zwar bis
auf drei in ausgezeichneten
Vierfarbendrucken. Der Text ist
dem großen Werke entnom-
men. Das Buch ist wirklich ge-
eignet, das Schaffen des
großen Niederländers weite-
sten Kreisen vertraut zu
machen. C. A. B r e u e r

Bibliomanen Deutschlands befand
seltsame Pfarrer Tinius, der. um
kaufen, seinen Opfern auf der
auflauerte und sie betäubte oder
- — mancher gewaltige Sammler und
Bibliophile einen guten Teil seines Lebens
stehend auf der Bücherleiter zugebracht hat,
gibt es auch Todesfälle durch Sturz von den
Regalen. Jacob, Ebert, Rover und der Mar-
quis Morante haben so ihr Leben geendet.
Uebrigens ist erstaunlich, wie viele verschie-
dene Stände in der Bibliophilie zusammen-
trafen. Gekrönte Häupter und große Kauf-
leute, bescheidene Gelehrte und Drucker,
Buchbinder, Buchhändler und Antiquare haben
gesammelt. Fedor von Zobeltitz, der ein be-
kannter Unterhaltungsschriftsteller, aber viel
bedeutenderer Bücher-Kenner und -Sammler
gewesen ist, spricht in seinen „Lebenserinne-
rungen“ von einem Bücherkarren in der Ber-
liner Dorotheenstraße, dessen Verkäufer ein
uralter Mann war. Diese allen Musensöhnen
bekannte verwitterte Gestalt nahm zwar die
angebotenen Bücher freundlich entgegen, wenn
er aber ein Werk verkaufen sollte, knurrte und
brummte er mißmutig, als gäbe er ein Stück
seiner Seele fort. Man weiß von Sammlern, die
in ihrem Testament die Bestimmung aufnah-
men, daß ihre Bibliothek nicht wieder
streut werden sollte, während andere, wie Ed-
mond de Goncourt, durch Nachlaßauktionen
viele wieder an den Freuden, die ihnen ihre
Schätze bereitet hatten, teilnehmen ließ.
Auch Robert Hoe, der Begründer des Grolier-
Klubs in New York, ließ seine kostbaren
Sammlungsbestände versteigern, denn er war
wohl der Meinung, daß das Ausleihsystem der
Bibliotheken mehr geeignet ist, die Bücher zu
zerstören als zu bewahren. Ein von Hause aus
ganz ungebildeter und des Lesens und Schrei-
bens unkundiger finnischer Handwerker, der
schließlich ein ruheloses Wanderleben führte
und den es weniger lockte, in den verschie-
denen Orten Kunden zu gewinnen, als viel-
mehr Buchhandlungen und Geschäfte zu
besuchen, in denen er vergrabene oder von
ihren Besitzern verkannte Seltenheiten ver-
mutete, brachte mit ungeheurer Findigkeit
einen Schatz von mehreren tausend Büchern
zusammen, den er dann der Nationalbibliothek
in Helsinki schenkte.
der einmal über den
des Büchersammelns
allerdings, es wäre




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Mark
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Mark
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