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Zeitschrift für Ästhetik und allgemeine Kunstwissenschaft — 14.1920

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Moser, Hans Joachim: Zur Methodik der musikalischen Geschichtschreibung
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.3620#0145
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ZUR METHODIK DER MUSIKALISCHEN GESCHICHTSCHREIBUNG. 141

eine besondere Ebene zu verlegen, um den wahren Abstand zwi-
schen den Stilen beider Tätigkeiten einigermaßen zur Anschauung zu
bringen. Um die Deutlichkeit zu erhöhen, werde in nachstehender
Figur nur ein kleiner Ausschnitt aus dem Räume gegeben: aus den
Koordinatenebenen des Zeitstils greifen wir die Jahre 1700, 1800 und
1000 heraus, aus denen des Volksstils die Deutschen, Franzosen und
Italiener, von den in diesem Raumteil stehenden Personen sei Beet-

.ZÄW

hoven im Schnittpunkt des deutschen Nationalstils mit dem Zeitstil
von 1800 betrachtet. Insofern seine Schaffenszeit von etwa 1790 bis
1827 reicht und sowohl von französischem wie von italienischem Volks-
stil einiges in sich aufgenommen hat, dürfte man statt der hier gewählten
linearen Vereinfachung eine Säulengestalt für ihn ansetzen, die nun
schichtweise von den Ebenen der einzelnen Werkstile geschnitten wird.
Dort schneiden nun die wagerechten Koordinatenfelder des virtuosen
Konzertstils, des Ouvertüren-, Symphonie-, Lied-, Kirchenmusik-, Ora-
torien-, Opern- und Kammermusikstils die Einzelfälle der Beethoven-
 
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