ZUR METHODIK DER MUSIKALISCHEN GESCHICHTSCHREIBUNG. 143
Euryanthe.
Volksstili
Das speziell Deutsche
an dem Werk.
Zeitstilistisch:
Das speziell Roman-
tische an dem Werk.
Werkstilistik:
Das spezifisch Euryan-
thenhafte als Schattie-
rung der rom.-heroischen
Operngattung.
Persönlichkeits-
stilistisch:
Das speziell Weber-
sche an dem Werk.
Man kann die vier behandelten Stilkategorien auch als eine induk-
tive Reihe betrachten, die vom Allgemeinen zum immer Spezielleren
fortschreitet. Dann ergeben sich Volks- und Zeitstil als die weiteren,
Persönlichkeits- und Werkstil als die engeren Begriffe. Volks- und
Persönlichkeitsstil beruhen mehr auf eingeborener Naturanlage, Zeit- und
Werkstil mehr auf Konvention; die ersten beiden sind mehr von innen
heraus entstanden, die beiden letzten durch mancherlei kulturgeschicht-
liche Einflüsse von außen her zustandegekommen. Selbstverständlich
werden im künstlerischen Schaffen Natur oder Konvention niemals rein
für sich allein auftreten, stets wird eine Mischung beider vorliegen,
Wle sie sich überhaupt gegenseitig bedingen und ineinander übergehen.
Eine von beiden Komponenten wird nur jeweils überwiegen; in wel-
chem Verhältnis man aber die Mischung beider annehmen will, kommt
'etzten Endes auf die persönliche Stellung jedes einzelnen zum Problem
der Willensfreiheit an — das ist nicht mehr Erkenntnis-, sondern Ge-
fühls-, Temperaments-, Glaubenssache. Hier das Schema:
Euryanthe.
Volksstili
Das speziell Deutsche
an dem Werk.
Zeitstilistisch:
Das speziell Roman-
tische an dem Werk.
Werkstilistik:
Das spezifisch Euryan-
thenhafte als Schattie-
rung der rom.-heroischen
Operngattung.
Persönlichkeits-
stilistisch:
Das speziell Weber-
sche an dem Werk.
Man kann die vier behandelten Stilkategorien auch als eine induk-
tive Reihe betrachten, die vom Allgemeinen zum immer Spezielleren
fortschreitet. Dann ergeben sich Volks- und Zeitstil als die weiteren,
Persönlichkeits- und Werkstil als die engeren Begriffe. Volks- und
Persönlichkeitsstil beruhen mehr auf eingeborener Naturanlage, Zeit- und
Werkstil mehr auf Konvention; die ersten beiden sind mehr von innen
heraus entstanden, die beiden letzten durch mancherlei kulturgeschicht-
liche Einflüsse von außen her zustandegekommen. Selbstverständlich
werden im künstlerischen Schaffen Natur oder Konvention niemals rein
für sich allein auftreten, stets wird eine Mischung beider vorliegen,
Wle sie sich überhaupt gegenseitig bedingen und ineinander übergehen.
Eine von beiden Komponenten wird nur jeweils überwiegen; in wel-
chem Verhältnis man aber die Mischung beider annehmen will, kommt
'etzten Endes auf die persönliche Stellung jedes einzelnen zum Problem
der Willensfreiheit an — das ist nicht mehr Erkenntnis-, sondern Ge-
fühls-, Temperaments-, Glaubenssache. Hier das Schema: