Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Zeitschrift für Ästhetik und allgemeine Kunstwissenschaft — 31.1937

DOI Artikel:
Kainz, Friedrich: Giovanni Gentiles Kunstphilosophie
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.14170#0207
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
BEMERKUNGEN

191

hänge oder ob ein Drama in Prosa und der Roman als poetische Kunstwerke an-
zusprechen seien. Natürlich fällt die Antwort dann so aus, wie sie ausfallen mußte,
allein schon die Fragestellung und die daran gewendete Erörterung war überflüssig.
Die hier verwendete Stiltypologie kommt über die Antithese von klassischer (ver-
nunftgeklärter, regelgezügelter) und romantischer (unmittelbar gefühlsmäßiger)
Kunstart nicht hinaus und ignoriert damit so ziemlich alles, was die vorgeschritte-
nen dualistischen und pluralistischen Typentheorien unserer Tage an Einsichten
erbracht haben.

Genug indes der Einwände. Sie können und sollen den starken Eindruck vom
Wert dieses Buches nicht aufheben oder auch nur wesentlich beeinträchtigen. Wer
das vorliegende Werk durcharbeitet, wird das zwingende Gefühl haben, mit einem
ebenso scharf- wie tiefsinnigen Denker, einer echten Philosophenpersönlichkeit von
Kraft und Eigenart in Berührung gekommen zu sein. Und ebenso sicher ist die
metaphysisch-ontologische Grundkonzeption, auf die es dem Verfasser vor allem
ankam, der Einbau der Kunst in das absolute Sein und das Reich der gesamten
Geistigkeit, in eigenartiger und innerlich bestandfähiger Weise durchgeführt worden.
 
Annotationen