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KLEINE MITTEILUNGEN.
Wappen erschien 1873 und in 2. Auflage 1885 Hildebrandt's
Heraldisches Musterbuch mit 48 Tafeln; ihm folgte das oben
angekündigte „Handbuch" von Warnecke, welches die theo-
retische und praktische Wappenkunde in glücklichster Weise
vereinigt. Dass zur Herausgabe desselben eine staatliche
Beihilfe gewährt wurde und dass weiland der Kronprinz des
Deutschen Reiches die Widmung annahm, ist schon ein voll-
gültiger Beweis für seine Vortrefflichkeit; noch mehr spricht
dafür der das Erscheinen immer neuer Auflagen veranlas-
sende Absatz. Das Werk bringt gerade das, was dem Künstler
und Kunsthandwerker von der Heraldik zu wissen not thut.
Der gediegene, leicht verständliche Text, in welchem mit
dem Wust der früheren Zopfheraldik gründlich aufgeräumt
wird, bildet zusammen mit den genialen Zeichnungen E. Döp-
ler's d. j. — welche selbst einem Verächter der edlen Herolds-
kunst Bewunderung abnötigen müssen — ein in seiner Art
einziges Lehrbuch, dessen Hauptvorzug der bleibt, dass es
hervorragend praktisch ist. Wir empfehlen jedem, der in
die Lage kommt, etwas Heraldisches arbeiten zu sollen, sich
zuvor das „Handbuch" anzuschaffen und zu studiren. Das
wird ihn vor manchem Fehlgriff bewahren. Aus dem reichen
Inhalt können wir hier nur kurz anführen, dass derselbe zu-
nächst eine Klarlegung des Begriffes der Wappen und ihres
Ursprunges, ihrer Geschichte und ihrer Anwendung bringt;
dann wird die heraldische Kunstsprache und die heraldische
Farbenlehre erörtert. Hieran schließen sich Einzelabhand-
lungen über Schild, Helm, Helmdecken, Kronen und sonstige
Bestandteile eines Wappens, sowie technische Ratschläge.
Die aufs sorgfältigste gezeichneten Abbildungen sind genau
dem Texte angepasst und werden einzeln noch besonders
erläutert; sie sind teils genaue Kopieen aller mustergültigen
Originale, teils Neuschöpfungen Döpler's auf Grund der besten
Vorlagen. — Als willkommene Vermehrung briDgt die
siebente Auflage Abbildungen der kaiserlichen Insignien
(Reichsadler, Kaiserkrone u. s. w.), sowie des Wappens von
Elsass-Lothringennach den neuesten amtlichen Bestimmungen.
Die Hoffnung des Herausgebers, dass das Handbuch auch in
der neuen vermehrten Gestalt sich bewähren, für Kunstbe-
flissene und Wappenfreunde von Nutzen sein möge, wird
sicher nicht getäuscht werden. -M-
SCHULEN UND MUSEEN.
Berlin. Im Kunstgewerbemuseum werden in den Mo-
naten Januar bis März 1894 folgende öffentliche Vorträge
gehalten: 1) Dr. Jaro Springer: Über Glas und Glasmalerei,
Donnerstag abends 8V2—9'/2 Uhr; Beginn den 4. Januar 1894.
2) Dr. 0. v. Falke: Geschichte des deutschen Kunstgewerbes,
Freitag abends 8V2—9'/2 Uhr; Beginn den 5. Januar 1894.
3) Dr. P. Jessen: Das Ornament der deutschen Renaissance,
Montag abends S'/a—9'/2 Uhr; Beginn den S. Januar 1894.
VEREINE.
-u- Berlin. Über die Sonderausstellung des Kgl.
Kunstgewerbemuseums bedruckter, moderner, englischer Stoffe
hielt der Direktor der Sammlung, Herr Professor Dr. Julius
Lessing am 7. Dezember einen Vortrag, dem wir folgendes
entnehmen: Die Ausstellung, welche den ganzen Lichthof
füllt, enthält ganz vorwiegend moderne bedruckte Stoffe eng-
lischer Herkunft. Während die gewöhnliche englische Fabrik-
ware seit Jahrzehnten auf dem Kontinent verbreitet ist,
waren die vorzüglichen Möbelstoffe gleicher Herkunft bis
vor kurzem nicht in Deutschland eingeführt. Der Ankauf
einer Mustersammlung, welche vor 2 Jahren im Museum
ausgestellt wurde, machte sie mehr bekannt, seitdem werden
Schwarzwälder Standuhr, Festgabe des Großherzogs von Baden zur
Vermählung Ihrer K. H. der Prinzessin Margarethe von Preußen.
(Chicago.)
KLEINE MITTEILUNGEN.
Wappen erschien 1873 und in 2. Auflage 1885 Hildebrandt's
Heraldisches Musterbuch mit 48 Tafeln; ihm folgte das oben
angekündigte „Handbuch" von Warnecke, welches die theo-
retische und praktische Wappenkunde in glücklichster Weise
vereinigt. Dass zur Herausgabe desselben eine staatliche
Beihilfe gewährt wurde und dass weiland der Kronprinz des
Deutschen Reiches die Widmung annahm, ist schon ein voll-
gültiger Beweis für seine Vortrefflichkeit; noch mehr spricht
dafür der das Erscheinen immer neuer Auflagen veranlas-
sende Absatz. Das Werk bringt gerade das, was dem Künstler
und Kunsthandwerker von der Heraldik zu wissen not thut.
Der gediegene, leicht verständliche Text, in welchem mit
dem Wust der früheren Zopfheraldik gründlich aufgeräumt
wird, bildet zusammen mit den genialen Zeichnungen E. Döp-
ler's d. j. — welche selbst einem Verächter der edlen Herolds-
kunst Bewunderung abnötigen müssen — ein in seiner Art
einziges Lehrbuch, dessen Hauptvorzug der bleibt, dass es
hervorragend praktisch ist. Wir empfehlen jedem, der in
die Lage kommt, etwas Heraldisches arbeiten zu sollen, sich
zuvor das „Handbuch" anzuschaffen und zu studiren. Das
wird ihn vor manchem Fehlgriff bewahren. Aus dem reichen
Inhalt können wir hier nur kurz anführen, dass derselbe zu-
nächst eine Klarlegung des Begriffes der Wappen und ihres
Ursprunges, ihrer Geschichte und ihrer Anwendung bringt;
dann wird die heraldische Kunstsprache und die heraldische
Farbenlehre erörtert. Hieran schließen sich Einzelabhand-
lungen über Schild, Helm, Helmdecken, Kronen und sonstige
Bestandteile eines Wappens, sowie technische Ratschläge.
Die aufs sorgfältigste gezeichneten Abbildungen sind genau
dem Texte angepasst und werden einzeln noch besonders
erläutert; sie sind teils genaue Kopieen aller mustergültigen
Originale, teils Neuschöpfungen Döpler's auf Grund der besten
Vorlagen. — Als willkommene Vermehrung briDgt die
siebente Auflage Abbildungen der kaiserlichen Insignien
(Reichsadler, Kaiserkrone u. s. w.), sowie des Wappens von
Elsass-Lothringennach den neuesten amtlichen Bestimmungen.
Die Hoffnung des Herausgebers, dass das Handbuch auch in
der neuen vermehrten Gestalt sich bewähren, für Kunstbe-
flissene und Wappenfreunde von Nutzen sein möge, wird
sicher nicht getäuscht werden. -M-
SCHULEN UND MUSEEN.
Berlin. Im Kunstgewerbemuseum werden in den Mo-
naten Januar bis März 1894 folgende öffentliche Vorträge
gehalten: 1) Dr. Jaro Springer: Über Glas und Glasmalerei,
Donnerstag abends 8V2—9'/2 Uhr; Beginn den 4. Januar 1894.
2) Dr. 0. v. Falke: Geschichte des deutschen Kunstgewerbes,
Freitag abends 8V2—9'/2 Uhr; Beginn den 5. Januar 1894.
3) Dr. P. Jessen: Das Ornament der deutschen Renaissance,
Montag abends S'/a—9'/2 Uhr; Beginn den S. Januar 1894.
VEREINE.
-u- Berlin. Über die Sonderausstellung des Kgl.
Kunstgewerbemuseums bedruckter, moderner, englischer Stoffe
hielt der Direktor der Sammlung, Herr Professor Dr. Julius
Lessing am 7. Dezember einen Vortrag, dem wir folgendes
entnehmen: Die Ausstellung, welche den ganzen Lichthof
füllt, enthält ganz vorwiegend moderne bedruckte Stoffe eng-
lischer Herkunft. Während die gewöhnliche englische Fabrik-
ware seit Jahrzehnten auf dem Kontinent verbreitet ist,
waren die vorzüglichen Möbelstoffe gleicher Herkunft bis
vor kurzem nicht in Deutschland eingeführt. Der Ankauf
einer Mustersammlung, welche vor 2 Jahren im Museum
ausgestellt wurde, machte sie mehr bekannt, seitdem werden
Schwarzwälder Standuhr, Festgabe des Großherzogs von Baden zur
Vermählung Ihrer K. H. der Prinzessin Margarethe von Preußen.
(Chicago.)