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Zeitschrift des Badischen Kunstgewerbevereins zu Karlsruhe — 5.1894

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Ubisch, Edgar von: Bemerkungen über die Aufstellung von Sammlungsgegenständen kunstgewerblicher Art
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https://doi.org/10.11588/diglit.3804#0187

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BEMERKUNGEN
ÜBER DIE AUFSTELLUNG VON SAMMLUNGSGEGEN-
STÄNDEN KUNSTGEWERBLICHER ART.

VON E. v. UBISCH.

IE nachfolgenden Bemerkun-
fl*l<£J ^"<*^^$2j|j§ gen wurden von dem Ver-
fasser bei der Durcharbei-
tung einer Sammlung älte-
rer kunstgewerblicher Er-
zeugnisse auf Grund seiner
bereits in anderen Samm-
lungen gemachten Erfah-
rungen zusammengestellt. Dr. W. v. Seidlitz hat
dazu den Abschnitt a sowie die Anmerkungen zu
den übrigen Abschnitten auf Grund der in der neu-
aufgestellten Skulpturensammlung zu Dresden und
dem zoologischen Museums daselbst getroffenen Ein-
richtungen, sowie der in den neueren englischen und
französischen Sammlungen gemachten Erfahrungen
beigesteuert.

Vollständigkeit wurde dabei nicht angestrebt,
da ja jede Sammlung je nach ihrer Zusammensetzung
und ihrem Zwecke besondere Einrichtungen zu treffen
hat; doch lässt sich hoffentlich auf diesem Wege
wenigstens eine Einigung über die bei der Aufstel-
lung zu befolgenden Grundsätze anbahnen.

a) Sammlungsschränke.

Da ein Hauptzweck der Schränke und Pulte in
der Abhaltung des Staubes besteht, so ist vor allem
auf guten Verschluss zu sehen. Deshalb eignet sich
Eisen (unter Anwendung der nötigen Verdichtungen)
am besten für deren Konstruktion. Die Form des

Gestells muss nicht zu mager, aber in den Profilen
möglichst schlicht sein. Ein dunkelgrauer, wie schwarz
wirkender Anstrich ist am meisten zu empfehlen.
Soll das Innere keine ausgesprochene Farbe er-
halten, so eignet sich dafür ein heller schiefergrauer
Anstrich.

Vor allem ist bei den Schränken eine zu große
Tiefe und eine zu große Höhe zu vermeiden. Für
Gegenstände mittlerer Größe kann eine Höhe bis zu
2V2 m und eine Breite bis zu \lj2 m etwa ange-
nommen werden. Der größte und beste Luxus be-
steht in möglichst großen und reinen Glasscheiben,
höchstens mit nur einer möglichst dünnen Horizon-
talteilung etwas über Augenhöhe. Für besonders
feine Gegenstände ist, wenn möglich, Spiegelglas zu
verwenden. Vorkehrungen gegen das Kippen der
Schränke müssen dabei selbstverständlich getroffen
werden.

Die Abteilungen innerhalb des Schrankes sind
nicht feststehend zu machen, sondern auf verstell-
baren Eisenschienen ruhend und so, dass die ein-
zelnen Reihen nach Bedarf bald mehr bald weniger
vorgerückt werden können. Die Verwendung von
(an der Schnittfläche matt geschliffenen) Glasplatten
empfiehlt sich dabei, damit das Licht durchfallen
kann. Bisweilen ist damit freilich der Nachteil ver-
bunden, dass die Gegenstände nicht auf ihrem Platze
fest stehen. Der ganze Inhalt eines Schrankes bezw.
einer Schrankseite muss mit einem Blick übersehen
 
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