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KLEINE MITTEILUNGEN.
Frankreich ein, wofür wir das beste Beispiel in dem be-
rühmten Garten von Malmaison finden; für den bildnerischen
Schmuck sind Ansichten von Mereville lehrreich. In Deutsch-
land wurden am Ende des vorigen Jahrhunderts die meisten
symbolischen Künsteleien im Garten ausgebildet, wofür das
Werk des Kieler Professors Hirschfeld „Theorie der Garten-
kunst" Belege giebt. Unser Jahrhundert hat dieses alles
abgestreift; ein großes Verdienst hat sich besonders der
Fürst Pückler-Muskau erworben; sein Park mit den herr-
lichen Anlagen zeigt die ruhige Haltung als Kennzeichen
der Neuzeit. Mit der Abbildung dieses Parkes schließt das
Werk, dessen reicher Inhalt von der eingehenden Kenntnis
des Verfassers Zeugnis ablegt. A. p.
der hl. Petrus, der hl. Paulus; der hl. Matthäus, Johannes
der Theologe, der hl. Lucas, der hl. Georg, der hl. Dernetrius,
der hl. Theodor Tyron. Ferner Emailstreifen und kleine
Medaillons: Ein Evangelist, Jesus Christus, ein Engel,
Emmanuel, Johannes Chrysostomus, der hl. Petrus, Nikolaus
der Wunderthäter. Endlich ornamentale Emails und Nimben.
Sie alle stammen aus der Zeit von 900—1050, sind Perlen
byzantinischer Goldschmiedekunst, technische Meisterstücke
des Zellenschmelzes auf Gold und überdies durch die Por-
trätdarstellungen wichtige Dokumente früher christlicher
Kunst. Rheinischen Gelehrten war diese herrliche Samm-
lung durch eine kurze Ausstellung bekannt geworden, und
in weitere Kreise drang die Kenntnis dieses ungewöhnlichen
Erztafel; entworfen von Direktor F. Moser, ausgeführt von Hofgraveur H. Held in Magdeburg.
A. von Swenigoroclskoi, Byzantinische Zellenemails.
Außerordentlich selten sind, wie bekannt, Schmelzarbei-
ten auf Gold aus der Blütezeit der byzantinischen Kunst,
und viele hervorragende Kunstsammlungen des Westens ent-
behren eine Probe oder sind stolz auf ein Fragment. Sr.
Excellenz, dem russischen Wirklichen Staatsrat a. D., Ale-
xander von Swenigorodslcöi, ist es gelungen, freilich erst nach
jahrelangen Bemühungen, nach vielen Reisen in entlegene
griechische Klöster oder andere frühe Sitze byzantinischer
Kultur, durch eine mit der steigenden Kennerschaft ent-
wickelte Sammellust und durch den Besitz von Geldmitteln,
welche vor ungewöhnlich hohen Preisen nicht zurückzu-
schrecken brauchten, eine größere Zahl solcher überaus sel-
tenen Kunstwerke zu erwerben. Es sind dies Porträtme-
daillons : Jesus Christus, Mutter Gottes, Johannes der Vorläufer;
Kunstschatzes durch eine (leider unvollendete) Abhandlung,
welche Exe. von Swenigorodsko'i von dem 1889 verstorbenen
Pfarrer Johannes Schulz in Aachen schreiben, auf eigene
Kosten drucken, mit 21 (nicht farbigen, im übrigen aber
vorzüglichen) Tafeln ausstatten, pietätvoll mit dem Bildnis
des Pfarrers Schulz schmücken ließ und in einer Auflage
von 300 Exemplaren an Gelehrte und Kunstfreunde ver-
schenkte. Schon in dieser Schrift wurde auf ein Prachtwerk
hingewiesen, das nach Verlauf einiger Jahre mit einem Texte
des ersten Kenners der byzantinischen Kunst, dem Univer-
sitätsprofessor und Oberkonservator der Kais. Eremitage in
Petersburg, N. Kondakow und mit Tafeln in Farbe und Gold
aufs sorgfältigste ausgeführt, auf Kosten des Besitzers der
byzantinischen Goldemails herausgegeben werden sollte.
Dieses Prachtwerk, an dessen Herstellung nahezu 8 Jahre
KLEINE MITTEILUNGEN.
Frankreich ein, wofür wir das beste Beispiel in dem be-
rühmten Garten von Malmaison finden; für den bildnerischen
Schmuck sind Ansichten von Mereville lehrreich. In Deutsch-
land wurden am Ende des vorigen Jahrhunderts die meisten
symbolischen Künsteleien im Garten ausgebildet, wofür das
Werk des Kieler Professors Hirschfeld „Theorie der Garten-
kunst" Belege giebt. Unser Jahrhundert hat dieses alles
abgestreift; ein großes Verdienst hat sich besonders der
Fürst Pückler-Muskau erworben; sein Park mit den herr-
lichen Anlagen zeigt die ruhige Haltung als Kennzeichen
der Neuzeit. Mit der Abbildung dieses Parkes schließt das
Werk, dessen reicher Inhalt von der eingehenden Kenntnis
des Verfassers Zeugnis ablegt. A. p.
der hl. Petrus, der hl. Paulus; der hl. Matthäus, Johannes
der Theologe, der hl. Lucas, der hl. Georg, der hl. Dernetrius,
der hl. Theodor Tyron. Ferner Emailstreifen und kleine
Medaillons: Ein Evangelist, Jesus Christus, ein Engel,
Emmanuel, Johannes Chrysostomus, der hl. Petrus, Nikolaus
der Wunderthäter. Endlich ornamentale Emails und Nimben.
Sie alle stammen aus der Zeit von 900—1050, sind Perlen
byzantinischer Goldschmiedekunst, technische Meisterstücke
des Zellenschmelzes auf Gold und überdies durch die Por-
trätdarstellungen wichtige Dokumente früher christlicher
Kunst. Rheinischen Gelehrten war diese herrliche Samm-
lung durch eine kurze Ausstellung bekannt geworden, und
in weitere Kreise drang die Kenntnis dieses ungewöhnlichen
Erztafel; entworfen von Direktor F. Moser, ausgeführt von Hofgraveur H. Held in Magdeburg.
A. von Swenigoroclskoi, Byzantinische Zellenemails.
Außerordentlich selten sind, wie bekannt, Schmelzarbei-
ten auf Gold aus der Blütezeit der byzantinischen Kunst,
und viele hervorragende Kunstsammlungen des Westens ent-
behren eine Probe oder sind stolz auf ein Fragment. Sr.
Excellenz, dem russischen Wirklichen Staatsrat a. D., Ale-
xander von Swenigorodslcöi, ist es gelungen, freilich erst nach
jahrelangen Bemühungen, nach vielen Reisen in entlegene
griechische Klöster oder andere frühe Sitze byzantinischer
Kultur, durch eine mit der steigenden Kennerschaft ent-
wickelte Sammellust und durch den Besitz von Geldmitteln,
welche vor ungewöhnlich hohen Preisen nicht zurückzu-
schrecken brauchten, eine größere Zahl solcher überaus sel-
tenen Kunstwerke zu erwerben. Es sind dies Porträtme-
daillons : Jesus Christus, Mutter Gottes, Johannes der Vorläufer;
Kunstschatzes durch eine (leider unvollendete) Abhandlung,
welche Exe. von Swenigorodsko'i von dem 1889 verstorbenen
Pfarrer Johannes Schulz in Aachen schreiben, auf eigene
Kosten drucken, mit 21 (nicht farbigen, im übrigen aber
vorzüglichen) Tafeln ausstatten, pietätvoll mit dem Bildnis
des Pfarrers Schulz schmücken ließ und in einer Auflage
von 300 Exemplaren an Gelehrte und Kunstfreunde ver-
schenkte. Schon in dieser Schrift wurde auf ein Prachtwerk
hingewiesen, das nach Verlauf einiger Jahre mit einem Texte
des ersten Kenners der byzantinischen Kunst, dem Univer-
sitätsprofessor und Oberkonservator der Kais. Eremitage in
Petersburg, N. Kondakow und mit Tafeln in Farbe und Gold
aufs sorgfältigste ausgeführt, auf Kosten des Besitzers der
byzantinischen Goldemails herausgegeben werden sollte.
Dieses Prachtwerk, an dessen Herstellung nahezu 8 Jahre