Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Zeitschrift für christliche Kunst — 11.1898

DOI Artikel:
Nachrichten
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.3834#0138

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
217

1898.

ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST — Nr. 7.

218

sorgfältigsten Studium der alten Vorlagen zu suchen,
deren fortdauernde Mustergültigkeit um so bestimmter
einleuchtet, je mehr man sich in dieselben vertieft.
Mit allen Raffinements der Zeichnung, Farbe, Bindung
waren sie das Ergebnil's jahrhundertelanger Uebung,
und ihnen ist die Wirkung zu danken, die sie trotz
ihres Alters und ihrer Abnutzung auch jetzt noch

nur ein flauer sein, wie bei den französischen Gebil-
den, erst recht ungeeignet, in der Entfernung zu wirken,
für welche sie doch bestimmt sind.

Dem Beispiele von Gotzes folgten bald andere
Fabrikanten wie Bister, Ferlings & Keussen;
auch sie haben ihre Aufgabe ernst genommen und
die Seidendamaste, Brokate und Brokatelle, Bor-

hervorbringen. Wer sie nach oberflächlicher Beobach-
tung, oder gar nur auf Grund verwässerter Abbil-
dungen wiederzugeben versucht, darf sich über den
mangelhaften, abgeschwächten Effekt nicht wundern,
wie er auf der Ausstellung z. B. bei mehreren Imi-
tationen der kölnischen Borten in die Augen fällt.
Wenn bei diesen die Ornamente nicht krlftig ge-
färbt, nicht durch starke Einbindung scharf markirt,
und so reliefartig gestaltet sind, kann ihr Eindruck

ten und Stabstickereien, die sie ausgestellt haben
und aus ihrem grol'sen Vorrath noch um manche
Muster hätten bereichern können, sind durchweg be-
achtenswerte Leistungen, wenn auch in der Auswahl
der alten Dessins, an denen selten gar nichts zu ver-
bessern ist, wie ihrer Farben, nicht immer dieselbe
glückliche Hand zu erkennen ist. Auch Casaretto,
der dieses Gebiet besonders durch Besorgung gut
gezeichneter Seidendamaste so lange fast allein be-
 
Annotationen