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Zeitschrift für Geschichte und Auslegung der alten Kunst — 1.1818

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Welcker, Friedrich Gottlieb: [Fortsetzung von] Georg Zoegas Bemerkungen über einen großen Theil der in Viscontis Museo Pioclementino herausgegebenen Marmorwerke, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.8943#0388

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380 Zoegas Bemerkungen

Verblättern oder von Blumen behängt, in weichll,
cher und bequemer Stellung, schräg rechrsbltckend,
und sich mit dem linken Arm auf den Nacken eines
jungen Satyrs sisihend, der ein ähnliches Ger
winde von Blumen, wie es scheint, Rosen, quer
über die linke Schulter herab hat. Der Gott hält
in der auf die Schulter des Satyrs gestützten sinken
rin gerieftes Gefäß ohne Henkel, beym Fuß gefaßt.
Fast versteckt hinter diesem und hinter dem Rücken
des Satyrs ist auf dem Grund des Marmors ein
unbärtiger Mann, mit gegürteter Tunica und einer
Arr von Chlamys oder Mäntelchen, links gewandt,
den Blick zum Himmel erhoben, wie ausrufend, die
Arme unsichtbar, vielleicht hinter den Rücken zur
rückgebogen, vielleicht gebunden. Diese ganz wenig
erhoben gehaltne Figur ist im Stich gänzlich ausge-
lassen, wo auch das Gefäß des Dionysos sehr mis-
handelt ist. Der Gott blickt rechts und reicht einer
Mänas die Rechte, die auf ihn zu in üppiger Be-
wegung tanzt, den Kopf zurückbeugend und mit der
Linken ein Schellentympanon gegen ihn erhebend,
während sie mit der Rechten seinen rechten Arm
faßt, wie er mir seiner Rechten ihren rechten Arm.
Sie hat ein Tuch auf dem Kopf, welches ich für ein
Zeichen der Trunkenheit ansehe, weßwegen dieser Fir
Hur der Name Methe nicht übel passen würde ").
Zu ihrer Rechten ist ein Satyr, der zwey Flöten
bläst, von welchen nur die krumme übrig geblieben,

indem

5s) Visconti nennt ihn AmpeloS oder Akratos. Letzterer
ist vielmehr, wie Zoega anderwärts zeigt, Stlen. W.

S3) Auch Visconti nennt sie so. Ueber die Bacchtsche
breite Kopfbtnde vergl. Zoegas Abhandl. S. 24.
Ein Arzt bey /ttkien. XV p. 675 C. bemerkt, «ine
Binde um den Kopf helfe gegen Kopfweh. W.
 
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