Bett-Alliance.
Niemand entrinnt seinem Schicksale.
Es war in den Zwanziger Jahren, als sich eines TagcS
cin^ ehrlicher Rostockcr nach Warnemünde fahren ließ, um ein
auf der dortigen Rhede liegendes großes Kriegsschiff sich an-
zusehcn. Unterwegs erzählte dieser Herr seinem Kutscher von
der Größe des Schiffes, von seinen vielen Kanonen und seiner
mehr denn tausend Mann starken Besatzung re. Jan Hinrich,
der Kutscher, drehte sich darauf langsam um und meinte:
„So'ne Schippe, Herr, hebb' ick veele sckon 'cseh'n."
„I wo willst Du denn schon Kriegsschiffe gesehen haben?"
„Wo? na to Portsmuth, as dat Regiment, bi wecken,
ick stund, utcschippt worre."
„Wie, Du warst in Portsmuth, wie kamst Du denn dahin?"
„Icke? na, as dat Regiment nt Qucbcck kam; da in
Kanada bebb ick lang legen; da gift et noch veele Indianers,
die haven 'ne Haut, so roth as cn Kopperketel."
„Aber mein Gott, wie kamst Du denn »ach Kanada?"
„Icke? na von Gibraltar."
„Aber so sag' doch endlich, wie kamst Du denn nach
Gibraltar?"
„I, dat wörc glick na de Schlucht vun Waterloo, da
stund ick unter die Brunswieger, bi disscn gcfcl et nii aber
„ich nn ick dcsertcrte to den Engländern."
„Aber in des Teufels Namen, wie kamst Du zu den
Braunschweigcrn?"
Da schaute Jan Hinrich seinen Herrn groß an, nahm
seine Pfeife auS dem Munde, kratzte sich hinter den Ohren
und schmunzelte: „Ach, Herrc, dat is so 'ne Geschichte, —
ick bin ut Angst hie wcggclopcn, alö ick bicr im Mecklänbur
gischen — Soldat werc sulde."
Niemand entrinnt seinem Schicksale.
Es war in den Zwanziger Jahren, als sich eines TagcS
cin^ ehrlicher Rostockcr nach Warnemünde fahren ließ, um ein
auf der dortigen Rhede liegendes großes Kriegsschiff sich an-
zusehcn. Unterwegs erzählte dieser Herr seinem Kutscher von
der Größe des Schiffes, von seinen vielen Kanonen und seiner
mehr denn tausend Mann starken Besatzung re. Jan Hinrich,
der Kutscher, drehte sich darauf langsam um und meinte:
„So'ne Schippe, Herr, hebb' ick veele sckon 'cseh'n."
„I wo willst Du denn schon Kriegsschiffe gesehen haben?"
„Wo? na to Portsmuth, as dat Regiment, bi wecken,
ick stund, utcschippt worre."
„Wie, Du warst in Portsmuth, wie kamst Du denn dahin?"
„Icke? na, as dat Regiment nt Qucbcck kam; da in
Kanada bebb ick lang legen; da gift et noch veele Indianers,
die haven 'ne Haut, so roth as cn Kopperketel."
„Aber mein Gott, wie kamst Du denn »ach Kanada?"
„Icke? na von Gibraltar."
„Aber so sag' doch endlich, wie kamst Du denn nach
Gibraltar?"
„I, dat wörc glick na de Schlucht vun Waterloo, da
stund ick unter die Brunswieger, bi disscn gcfcl et nii aber
„ich nn ick dcsertcrte to den Engländern."
„Aber in des Teufels Namen, wie kamst Du zu den
Braunschweigcrn?"
Da schaute Jan Hinrich seinen Herrn groß an, nahm
seine Pfeife auS dem Munde, kratzte sich hinter den Ohren
und schmunzelte: „Ach, Herrc, dat is so 'ne Geschichte, —
ick bin ut Angst hie wcggclopcn, alö ick bicr im Mecklänbur
gischen — Soldat werc sulde."
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Bell-Alliance" "Niemand entrinnt seinem Schicksale"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 32.1860, Nr. 766, S. 79
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg