96 Unfehlbares Zeichen.
„Wann trifft man denn Euren Bürgermeister daheim?"
— „Da schau'n 'S blos in den Hausgang hinein. Hängt
der Graskorb am Nagel, so ist der Bürgermeister 'z Haus, —
hängt er aber nicht dort, so ist er fort — auf's Grasstehl'n!"
Logischer Schluß.
„Warum wollt Ihr es in Euerer Hopfenanlage nicht
einmal versuchen, statt der thcucren Stangen Draht zu be-
nützen ?" — „Das überlasse ich den Neuigkeitskrämern. Ich'
bleibe bei den Stangen." — „Warum denn? Ihr müßt doch
einen Grund haben." — „Der Hopfen gehört an die Stange.
Warum sagt man denn Hopfenstang?"
Brief des Studenten Alois Maßkrügel an seine Eltern.
München, den 8. August 1867.
Sehr achtbarer Herr Vater!
Von Tag zu Tag komme ich mehr zur Einsicht, daß
ein junger Mann in der Auswahl seiner Eltern die kolos-
salste Vorsicht gebrauchen muß, wenn er nicht in eine gletscher-
haft pcchieuse Lage gerathcn will. Ich bin nun famos über-
zeugt, daß ich eine sehr unglückliche Auswahl getroffen habe.
Es fehlt mir an Geld, dieser Basis aller Gesundheit und
alles Wachsthums des Leibes und Geistes. Ihr gebt mir
nicht, was ich brauche uud ich brauche mehr, als Ihr mir
gebt: — das ist der ganze Witz. Wenn ich meine Wahl
nicht durch Hunger, Durst und Cigarrenlosigkeit bereuen soll,
so müßt Ihr mir monatlich wenigstens 50 fl. zuschwihen,
ansonst kann ich nicht mehr bleiben
Euer
studierender Haussohn
Alois.
Redaellon: Kaspar Braun und Eduard Ille. München, Verlag von Braun & Schneider.
Druck von E. R Schurich in München.
„Wann trifft man denn Euren Bürgermeister daheim?"
— „Da schau'n 'S blos in den Hausgang hinein. Hängt
der Graskorb am Nagel, so ist der Bürgermeister 'z Haus, —
hängt er aber nicht dort, so ist er fort — auf's Grasstehl'n!"
Logischer Schluß.
„Warum wollt Ihr es in Euerer Hopfenanlage nicht
einmal versuchen, statt der thcucren Stangen Draht zu be-
nützen ?" — „Das überlasse ich den Neuigkeitskrämern. Ich'
bleibe bei den Stangen." — „Warum denn? Ihr müßt doch
einen Grund haben." — „Der Hopfen gehört an die Stange.
Warum sagt man denn Hopfenstang?"
Brief des Studenten Alois Maßkrügel an seine Eltern.
München, den 8. August 1867.
Sehr achtbarer Herr Vater!
Von Tag zu Tag komme ich mehr zur Einsicht, daß
ein junger Mann in der Auswahl seiner Eltern die kolos-
salste Vorsicht gebrauchen muß, wenn er nicht in eine gletscher-
haft pcchieuse Lage gerathcn will. Ich bin nun famos über-
zeugt, daß ich eine sehr unglückliche Auswahl getroffen habe.
Es fehlt mir an Geld, dieser Basis aller Gesundheit und
alles Wachsthums des Leibes und Geistes. Ihr gebt mir
nicht, was ich brauche uud ich brauche mehr, als Ihr mir
gebt: — das ist der ganze Witz. Wenn ich meine Wahl
nicht durch Hunger, Durst und Cigarrenlosigkeit bereuen soll,
so müßt Ihr mir monatlich wenigstens 50 fl. zuschwihen,
ansonst kann ich nicht mehr bleiben
Euer
studierender Haussohn
Alois.
Redaellon: Kaspar Braun und Eduard Ille. München, Verlag von Braun & Schneider.
Druck von E. R Schurich in München.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Unfehlbares Zeichen" "Logischer Schluß" "Brief des Studenten Alois Maßkrügel an seine Eltern"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Thema/Bildinhalt (normiert)
Hopfenstange
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 47.1867, Nr. 1158, S. 96
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg