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Und heiße Triebe wurden mächtig
In seiner Götterbrust geweckt.
Er rief die Nixen und die Feen
Und alle Wassergeister her,
Mit ihrer Kunst ihm beizustehen,
Zu zieh'n die Schöne in das Meer.
L>ie sah die Wellen leise wegen,
Geschmückt mit pcrlcnglcichem Schaum,
Und wunderbare Bilder zogen
Zusammen sich zum schönsten Traum,
Es regte sich an jeder Stelle,
Wo cs bisher im Meere schlief,
Es war, als ob sie jede Welle
Mit leisen Schmeichcltöncn rief.
Da fachten nie geahnte Gluthen
In ihrem Herzen wilden Brand;
Sic eilte nieder zu den Fluthen,
Weit von sich werfend'ihr Gewand.
Vergebens aus den Lüften schallten
Die Rufe ihrer Freundesschaar;
Zu mächtig waren die Gewalten,
Von denen sie gefangen war.
Kaum netzten ihren Fuß die Wogen,
Als schon der Mecrgott sic erfaßt,
Und jubelnd sie hinabgezogcn
In seinen schimmernden Palast.
Und unter Klagen, unter Bangen
Erzählte seinem Herrn der Wind:
Vom McercSgotte ist gefangen
Dein theurcs, wunderschönes Kind.
Da fuhr er auf in wildem Grimme,
Daß cS in allen Lüften schwieg,
Und forderte mit Donnerstimme
All' die Vasallen auf zum Krieg.
Da ging ein Wehen und ein Zittern,
Ein Sturm durch alle Lüfte her,
Und unter Donnern und Gewittern
Ging's gegen das gcwalt'gc Meer.
Es kam zu fürchterlichem Streiten;
Es war ein wilder Kampf entbrannt,
Wovon mau noch in spätsten Zeilen
Die Opfer und die Trümmer fand.
Es mühten sich die schnellen Stürme
Zu dringen in den Mecrpalast,
Jedoch die mächt'gen Wellenthürmc
Zernichteten die Feinde fast.
Zurückgeschlagen sind die Lüfte,
Und still wird wieder die Natur,
Jedoch cs zeigen tausend Grüfte
Des nnglückscl'gcn Kampfes Spur.
Und, daß er niemals Ruhe finde,
Schwur des ergrimmten Vaters Wuth,
Daß Rache werde seinem Kinde
An der verräthcrischcn Fluth.
Und oft, wenn er den Schmerz nicht trage
Die Wuth nicht länger bänd'gen kann,
Führt er zu immer neuem Wagen
Die kampfbereiten Wetter an.
So lange in des Meergoltö Händen
Der Lüfte schöne Tochter bleibt,
So lange wird der Krieg nicht enden,
Der Tausend in'S Verderben treibt.
Und heiße Triebe wurden mächtig
In seiner Götterbrust geweckt.
Er rief die Nixen und die Feen
Und alle Wassergeister her,
Mit ihrer Kunst ihm beizustehen,
Zu zieh'n die Schöne in das Meer.
L>ie sah die Wellen leise wegen,
Geschmückt mit pcrlcnglcichem Schaum,
Und wunderbare Bilder zogen
Zusammen sich zum schönsten Traum,
Es regte sich an jeder Stelle,
Wo cs bisher im Meere schlief,
Es war, als ob sie jede Welle
Mit leisen Schmeichcltöncn rief.
Da fachten nie geahnte Gluthen
In ihrem Herzen wilden Brand;
Sic eilte nieder zu den Fluthen,
Weit von sich werfend'ihr Gewand.
Vergebens aus den Lüften schallten
Die Rufe ihrer Freundesschaar;
Zu mächtig waren die Gewalten,
Von denen sie gefangen war.
Kaum netzten ihren Fuß die Wogen,
Als schon der Mecrgott sic erfaßt,
Und jubelnd sie hinabgezogcn
In seinen schimmernden Palast.
Und unter Klagen, unter Bangen
Erzählte seinem Herrn der Wind:
Vom McercSgotte ist gefangen
Dein theurcs, wunderschönes Kind.
Da fuhr er auf in wildem Grimme,
Daß cS in allen Lüften schwieg,
Und forderte mit Donnerstimme
All' die Vasallen auf zum Krieg.
Da ging ein Wehen und ein Zittern,
Ein Sturm durch alle Lüfte her,
Und unter Donnern und Gewittern
Ging's gegen das gcwalt'gc Meer.
Es kam zu fürchterlichem Streiten;
Es war ein wilder Kampf entbrannt,
Wovon mau noch in spätsten Zeilen
Die Opfer und die Trümmer fand.
Es mühten sich die schnellen Stürme
Zu dringen in den Mecrpalast,
Jedoch die mächt'gen Wellenthürmc
Zernichteten die Feinde fast.
Zurückgeschlagen sind die Lüfte,
Und still wird wieder die Natur,
Jedoch cs zeigen tausend Grüfte
Des nnglückscl'gcn Kampfes Spur.
Und, daß er niemals Ruhe finde,
Schwur des ergrimmten Vaters Wuth,
Daß Rache werde seinem Kinde
An der verräthcrischcn Fluth.
Und oft, wenn er den Schmerz nicht trage
Die Wuth nicht länger bänd'gen kann,
Führt er zu immer neuem Wagen
Die kampfbereiten Wetter an.
So lange in des Meergoltö Händen
Der Lüfte schöne Tochter bleibt,
So lange wird der Krieg nicht enden,
Der Tausend in'S Verderben treibt.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Woher die Stürme kommen"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 47.1867, Nr. 1170, S. 188
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg