4 Die Thorheit.
Klagend trat die Thorh eit einstens
Hin zu Jovis macht'gem Throne:
„Warum hast Du mich geschaffen,
Ziel zu sein dem Spott und Hohne?
Jedes Wesen Deiner Schöpfung
Freut des Daseins sich ans Erden,
Ich allein nur — muß verachtet,
Muß verlacht, verspottet werden.
Was, um solche Qual zu leiden,
Hab' verbrochen ich, gesündet?!"
„„Glaubst Du,"" sprach die Gottheit lächelnd,
„„Daß nicht Alles wohlbegründet!
Lorbeer schmück' den Math, die Kühnheit,
Liebe wähn' sich gleich dem Gotte,
Weisheit wird sich selbst beglücken,
Thorheit aber dien' dem Spotte. —
Doch will, Deinen Grain zu lindern,
Ich Dir einen Vorzug geben:
Du sollst Alle überdauern,
Thorheit, Du sollst ewig leben!""
Hatsek.
Trost im Unglück.
Tochter: „Ach, Mama, ich bin auf dem Sopha cinge-
schlafen und habe meine Frisur scheußlich derangirt. Ich
werde sie zum Ball neu machen müssen!" — Mutter: „Im
Gegentheil, mein Herzenskind. Du könntest mit der größten
Sorgfalt nicht moderner frisirt erscheinen!"
Den Stiel umgekehrt.
(Eine Dame wird in einem Laden abgefaßt, wie sie mehrere
Waaren escamotirt. Reumüthig will sie diese zurückgeben.) Kauf m a u n:
„Bitte, meine Dame, was Sie sich soeben ungeeignet, müssen Sic
bezahlen!" — Dame (entrüstet): „Mon Diou, eine solche
Prellerei ist mir doch noch nicht vorgekommen!"
Klagend trat die Thorh eit einstens
Hin zu Jovis macht'gem Throne:
„Warum hast Du mich geschaffen,
Ziel zu sein dem Spott und Hohne?
Jedes Wesen Deiner Schöpfung
Freut des Daseins sich ans Erden,
Ich allein nur — muß verachtet,
Muß verlacht, verspottet werden.
Was, um solche Qual zu leiden,
Hab' verbrochen ich, gesündet?!"
„„Glaubst Du,"" sprach die Gottheit lächelnd,
„„Daß nicht Alles wohlbegründet!
Lorbeer schmück' den Math, die Kühnheit,
Liebe wähn' sich gleich dem Gotte,
Weisheit wird sich selbst beglücken,
Thorheit aber dien' dem Spotte. —
Doch will, Deinen Grain zu lindern,
Ich Dir einen Vorzug geben:
Du sollst Alle überdauern,
Thorheit, Du sollst ewig leben!""
Hatsek.
Trost im Unglück.
Tochter: „Ach, Mama, ich bin auf dem Sopha cinge-
schlafen und habe meine Frisur scheußlich derangirt. Ich
werde sie zum Ball neu machen müssen!" — Mutter: „Im
Gegentheil, mein Herzenskind. Du könntest mit der größten
Sorgfalt nicht moderner frisirt erscheinen!"
Den Stiel umgekehrt.
(Eine Dame wird in einem Laden abgefaßt, wie sie mehrere
Waaren escamotirt. Reumüthig will sie diese zurückgeben.) Kauf m a u n:
„Bitte, meine Dame, was Sie sich soeben ungeeignet, müssen Sic
bezahlen!" — Dame (entrüstet): „Mon Diou, eine solche
Prellerei ist mir doch noch nicht vorgekommen!"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Die Thorheit" "Trost im Unglück" "Den Stiel umgekehrt"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 63.1875, Nr. 1563, S. 4
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg