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Der Jüngling wandert in die Ferne,

Er zieht hinaus mit düst'rem Blick;

Wer weiß wohl, ob nach Jahren wieder
Jn's Vaterhaus er kehrt zurück.

Da hebt die bleiche Hand sich nochmals
Zum Segen auf der Theu'ren Haupt —
Zum letzten Mal! O düst're Stunde,
Da uns der Tod den Vater raubt!

Zum Kriege rufen die Trompeten,

Zu schirmen gilt es Thron und Land;
Die rauhen Töne trennen grausam
Ein kaum geknüpftes zartes Baud.

Es nimmt bewegt der junge Gatte
— Umgürtet mit des Schwertes Stahl —
Von seinem Weibe zärtlich Abschied,
Vielleicht — vielleicht zum letzten Mal!

Doch liegt ein Trost auch in den Worten
Den eisigen: „Zum letzten Mal!"

Dem lebensmüden Wanderer leuchten
Entgegen sie wie Hoffnungsstrahl.

Sic rufen ihm mit milder Stimme
Mit tröstend licbcrcichcr zu:

„Verzage nicht, denn Alles endet.

Du gehst ja einstens auch zur Ruh! M. Diemayr.

Vom Sohne reißt sich unter Thränen
Die Mutter los in stummer Qual —
Ein banges Ahnen sagt ihr leise:

„Du siehst ihn heut' zum letzten Mal!"

Dort auf dem Schmerzenslager kämpfet
Den letzten Kampf ein Vaterherz;

Es senden wehbedrückt die Seinen
Die bangen Blicke himmelwärts.

komme aber gleich wieder; ich gehe nur zu einem armen Blatteru-
kranken gleich daneben — bei dem ich schon heute früh
gewesen!" — — — Nach 5 Minuten war das Zimmer leer.

Ein Practicus.

(Bei einem Geistlichen kehren eines Tages mehrere unwillkommene
Gäste ein. Als er sieht, daß sie die Absicht haben, länger dazubleiben, *
ruft er ihnen mit der herzlichsten Liebenswürdigkeit ein „Willkommen"
zu und sagt dann zu seinem Diener: „Heda, Anton, bringe Wein und
Frühstück für meine chrcnwerthen Freunde!" und empfiehlt sich dann.)
Die Gäste: „Hochwürdcn werden uns doch nicht verlassen?" —
Geistlicher: „Die Pflicht ruft, meine sehr lieben Freunde, ich

Unteroffizier: „Du bleibst hier stehen und laß't Niemand
passircn; der Felsen da ist im Rutschen und wenn er 'runterkommt
— haut er Alles z'samm."

Zum letzten Mal.

Drei Worte sind's — in herbem Schmerze
Erbebt das Herz bei ihrem Klang:

„Zum letzten Mal!" Wie das so trübe.
So traurig tönt und abschiedsbang!

Ein Practicus.
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Zum letzten Mal"; "Ein Practicus"; "Gemüthlicher Posten"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Soldat <Motiv>
Pocken
Besucher
Anweisung
Einsturzgefahr
Geistlicher <Motiv>
Unteroffizier
List
Krankenbesuch
Fels
Wachdienst <Motiv>
Täuschung
Furcht
Geodynamik
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

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Künstler/Urheber (GND)
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Digitales Bild
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In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
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Fliegende Blätter, 63.1875, Nr. 1573, S. 87

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