Schwäbische Brautwerbring.
Warum?
/
Warum, wenn mir’3 am Tag' gelang,
Mit dir, mein Lieb, zu kosen,
Träum’ ich oft ganze Nächte lang
Von nichts, als wilden Rosen?
Und — seh’ ich wilde Rosen an,
Wo ich am Tage gehe.
Wie kommt cs, Mädchen, das; ich daun
Des Nachts im Traum' Dich sehe? ßmL
Die Paria's.
Sah ich jüngst zwei Kameraden. Einsam, von der Welt gemieden
Zogen sic auf ihrer Straße; Blick und Anseh'n, wie verschieden!
Trüben Auges schritt der eine und mit kreideweißen Wangen,
Und des Kleides Zierde thät ihm schlottrig um die Glieder
hangen.
Finster wie die Nacht der aud're, schaurig sah man aus dem
dunkeln
Unheilküudenden Gesichte seines Auges Blitze funkeln.
Jeder Wandrer tritt zur Seite, fürchtend ihr Gewand zu streifen;
Und ist’s doch gcschch'n, so scheint ihn jäh Entsetzen zu ergreifen.
„Verehrter Herr Packträgcr, empfangen Sic diesen Brief Sag' wer sind wohl diese Beiden, wer that denn ihr Urthcil
und bestellen Sic ihn an die unvergleichliche, göttliche Fräulein fällen?
Clvthildc Loissct; sic hat mich in der gestrige» Vorstellung so Lastet wohl die Schuld des Mordes auf den beiden Spicß-
bezaubert, daß ich nicht umhin kann, der Himmlischen mein gesellen?
Liebe glühendes Herz zu Füßen zu legen." . Sind cs Räuber, Kirchcnschändcr? Wisse, dieser Furcht Erreger
Er: „O Bäbele, guck':wennDu mi’ net nimmst, no' möcht' i'
lieber glci' sterbe'!" — Sic: „Sterbe? Hotz Himmelsackerment!"
Verfrühter Enthusiast.
Warum?
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Warum, wenn mir’3 am Tag' gelang,
Mit dir, mein Lieb, zu kosen,
Träum’ ich oft ganze Nächte lang
Von nichts, als wilden Rosen?
Und — seh’ ich wilde Rosen an,
Wo ich am Tage gehe.
Wie kommt cs, Mädchen, das; ich daun
Des Nachts im Traum' Dich sehe? ßmL
Die Paria's.
Sah ich jüngst zwei Kameraden. Einsam, von der Welt gemieden
Zogen sic auf ihrer Straße; Blick und Anseh'n, wie verschieden!
Trüben Auges schritt der eine und mit kreideweißen Wangen,
Und des Kleides Zierde thät ihm schlottrig um die Glieder
hangen.
Finster wie die Nacht der aud're, schaurig sah man aus dem
dunkeln
Unheilküudenden Gesichte seines Auges Blitze funkeln.
Jeder Wandrer tritt zur Seite, fürchtend ihr Gewand zu streifen;
Und ist’s doch gcschch'n, so scheint ihn jäh Entsetzen zu ergreifen.
„Verehrter Herr Packträgcr, empfangen Sic diesen Brief Sag' wer sind wohl diese Beiden, wer that denn ihr Urthcil
und bestellen Sic ihn an die unvergleichliche, göttliche Fräulein fällen?
Clvthildc Loissct; sic hat mich in der gestrige» Vorstellung so Lastet wohl die Schuld des Mordes auf den beiden Spicß-
bezaubert, daß ich nicht umhin kann, der Himmlischen mein gesellen?
Liebe glühendes Herz zu Füßen zu legen." . Sind cs Räuber, Kirchcnschändcr? Wisse, dieser Furcht Erreger
Er: „O Bäbele, guck':wennDu mi’ net nimmst, no' möcht' i'
lieber glci' sterbe'!" — Sic: „Sterbe? Hotz Himmelsackerment!"
Verfrühter Enthusiast.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Schwäbische Brautwerbung" "Verfrühter Enthusiast" "Warum?"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 63.1875, Nr. 1574, S. 93
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Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg