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Die alte Mamsell.

Ach, traurig gar ist die Geschichte:

Es hat zu ihr auf diesem Platz
Einst „Lebewohl!" gesagt ihr Schatz,

Als er sein Glück ist suchen 'gangen.

Hier wollt' er wieder sie umfangen.

Ob er ihr untreu, ob er tobt ?

Es hat es Keiner je erfahren.

Vom Morgen- bis zum Abendroth
Harrt sie auf ihn seit fünfzig Jahren!

Der Zeiten Lauf, des Alters Nah'n,

Sie merkt sie nicht im heitern Wahn.

Bei ihr ist's ewig Lenz geblieben
In festem Glauben, Hoffen, Lieben.

Und eines Tages saß sie so
Auf ihrer Bank im Zwinger wieder.

Wie glänzt ihr Auge heut' so froh!

Halb leise summt sie alte Lieder,

Die Wangen färbet Jugendglut,

Sie spricht: „Wie schön steht mir der Hut —

Er sah in Rosa stets mich gerne,

Der heute kehret aus der Ferne!"

Doch als auch heut' die Sonne sank,

Und Er war wieder ausgeblicben,

Da sah man sie mit schwerem Gang
Nach ihrem Häuschen wanken drüben.

Wohl folgte ihr die Kinderschaar
Und frug, warum sie traurig war?

Doch stumm glitt sie in's kleine Zimmer,

Grüßt mit der Hand — sie sah'n sie nimmer.

Nach dreien Tagen in das Haus
Sah'n sie die schwarzen Männer gehen
Die trugen einen Sarg hinaus. —

Dort, wo die kleinen Kreuzchen stehen,

— Man senkt die Armen dort hinab —

Fand auch die „alt' Mamsell" ein Grab. —

Man sagt, sie Hab' im Tod gesprochen:

„Er kommt! hat nicht die Treu gebrochen!"

v. UiaUcnrobt.

Beweis der mathematischen Aufgabe in voriger
Nummer, daß 45—45 — 45 ist.

9—[—8 7—j—6 + 5 -{- 4—j— 3 -}- 2 -f-1 — 45

1 —j—2—|—3 -f- 4—}—5—|— 6—J—7 —8 -f- 9 — 45

8—|- 6 -j- 4—(— 1 -J- 9—J— 7—)—5 -J- 3-1-2 = 45

E in Geschäftsbrief.

Herren Bärmayer u. Co.

Sie wundern sich über den gereizten Ton meines letzten
Schreibens. Wer hat denn die schlechte Waare geschickt?
Wer hat seine Verpflichtungen nicht erfüllt? Wer ist ein Lump?

Ihr

P. Staubmüller.

Urthcil.

Wenn Einer sagt, er streite für Gott,

So soll ihn treffen Verachtung und Spott.

Streit ist genug hienieden,

Der liebe Gott will Frieden.

Was ist der Mensch?

Was ist der Mensch, auf Erden wallend?

Ein Seufzer, in den Lüsten verhallend;

Ein Wurm, den Ehimborasso erklimmend;

Ein Rosenblatt, auf dem Ocean schwimmend;

Ein Atom in tausend Wcltcnschichtcn -
Und kann sich doch selbst eine Welt errichten.

A. Uodcrich.

Meldung des Gendarmr Peter Streng an das
Bezirksamt.

„Melde gchorsamst, daß der Schneidcr-Martl mit der
Schuster-Pcpi ein wahres Luderleben führt, wie cs sonst nur
in der Ehe vorzukommen Pflegt, was ich zur gehorsamen Anzeige
bringe!"
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Meldung des Gendarme Peter Streng an das Bezirksamt"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Oberländer, Adolf
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Gendarmerie
Pickelhaube
Strafanzeige
Moralisches Handeln
Uniform
Karikatur
Liebesbeziehung
Satirische Zeitschrift
Thema/Bildinhalt (normiert)
Meldung <Motiv>

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 63.1875, Nr. 1578, S. 126

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