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135

Füchsleins Absch ied.

(Fabel.)

Wohlerzogen, vielgeschlagcn —

Denn ein nicht gcschlog'ncr Junge,

Wird sein Lebtag nicht erzogen —

Nach gar manchem Tag des Hungcrns
Ward vom alten Fuchsenpaarc
Einst der Sohn hinausgcscndct.

Sich nun selber eine Stellung
Zu geivinucn drauß' im Leben.

„Traue Keinem", sprach der Alte,

„Keinem, selbst nicht den Verwandte»;

Ja, gerade bei der Sippe
Drohet Dir am ersten Nachthcil,

Und den unerfahrncn Neffen
Schädigt unter Schmcichelwortcn
Niemand lieber als der Oheim!"

Und die alte Fuchsenmutter,

Von der Seite schlau anblickcnd
Ihren theuern Erstgebornen,

Sprach also mit klugen Worten:

„Freundschaft fliehe! nur die Schwachen
Faseln viel von Lieb' und Treue.

Wer auf Anderes will bauen,

Als auf cig'nc Kraft im Busen,

Der gicbt sich schon halb verloren.

Bleibe möglichst lang alleinig!

Denn: Selbst ist der Mann! so heißt es. —
Wählst Du endlich, so erschau' Dir,

Die im kluggcformten Kopfe
Hat die grau'stcn, schlausten Augen!

Doch, was braucht es viel der Worte?

Fuchs bist Du, und sollst es bleibe»!

Dcß gedenke stets, mein Söhnlein!"

* *

* «

Sonderbarer Elternsegen,

Denkt wohl Mancher, der dieß liefet.
Und doch ward von beiden Alten
Nicht ein einzig' Wort gesprochen,

Das nicht hätte treue Sorge
Ihnen in den Mund geleget.

Was die Alten hat erhalten,

(Also dachten sie im Innern)

Das wird auch dem Jungen nützen. —
Und dem Sohn zur Lebcnsreise
Wünschen Füchse auch — das Beste.

Pfiffig.

Dame: „Ich bin sehr erfreut von der Theilnahmc, welche
Sie unserm Unternehmen widmen, und glaube deßhalb, Sie er-
suchen zu müssen, noch ein Loos, das zehnte zu nehmen, um
wenigstens eine Chance des Gewinnes zu haben, da immer auf
das zehnte Loos ein Gewinn fallen muß und Sie demnach mit neun
Loosen vollständig leer ausgehen würden."

Tie Lerche.

Ich bin ein hcit'rcs Vögelein,

Und singe frisch im Sonnenschein —

Mein Dauklicd Gott dem Herrn —

Ich weiß, er hat uns gern!

Er gab uns ja auch Flügelein,

Gleich seinen lieben Engelein —

D'rum schwing' ich mich in sein Bereich,
Wo Mensch, wie Thier ihm alle gleich —
Und schmett're froh und gern!

Mein Lied, zum Lob' des Herrn!

G. Holzel.
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Füchsleins Abschied" "Pfiffig"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Objektbeschreibung
Bildbeschriftung (2): "LOTTERIE ZUM BESTEN DERARMEN AUF 10 LOOSE EIN GEWINN"

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Spitzer, Emanuel
Ille, Eduard
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Fuchs <Motiv>
Personifikation
Bildnis <Motiv>
Herr <Motiv>
Lotterie
Weisheit <Motiv>
Regenschirm
Sohn <Motiv>
Missverständnis <Motiv>
Auszug
Dame <Motiv>
Persönlicher Rat
Glücksrad
Karikatur
Mutter <Motiv>
Vater <Motiv>
Wahrscheinlichkeit <Motiv>
Handgeste
Gewinnzusage
Fes <Kopfbedeckung>
Lotterielos
Satirische Zeitschrift
Thema/Bildinhalt (normiert)
Lorgnon <Motiv>

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 63.1875, Nr. 1579, S. 135

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