Fliegende Blätter (63.1875 (Nr. 1563-1588))

Isaak: „Vater, gib' mir e' Mark, ich will in's Theater, — ich möcht' auch einmal c' Vergnügen haben!" — Vater:
„Wie so Vergnügen? Braucht das zu kosten e' Mark! Geh' nach Haus, leg' Dich in's Bett, deck'Dich ordentlich zu, nur laß
i de Fuß' draußen, - da wird Dich bald frieren in de Füß, denn mer haben nicht geheizt, und wenn's Dich friert in de Füß
ganz ordentlich, ziehst Du se rasch 'rein in's Bett, — Werste sagen: was ist das for e' Vergnügen!"

Krankenkost.

Vater: „Wenn Du Deine Schularbeiten bis Mittag
nicht fertig hast, bekommst Du nichts zu essen — so wahr ich
Dein Vater bin!" — Mutter: „Fürchte nichts, Eugen,
Du bekommst zu essen!"

Doktor: „Dein Mann ist ja heute viel schlechter, —
was hast Du ihm denn zu. essen gegeben?" — Bäuerin:
„Nichts, als die Hühnersupp', die der Herr Doktor angeschafft
haben!" — Doktor,: „Ja, wie hast Du denn die gemacht?"
— Bäuerin: „Wie man halt eine Hühnersupp' macht: Zwei
Hand' voll Heublumen, a' bißl Haber, und an Löffel Mehl Hab'
ich auch noch dazu gethan, — g'schmcckt hnt's ihm freilich nicht!"

Billiges Vergnügen.

204 Mütterlicher Trost.