72 Militärische Belobigung.
Hauptmann: „Soldat Schnasc! Mit be-
soliderer Genugthunng bemerke ich, daß Sic stets
einer dcr propersten und nettadsustirtcsten Männer
des Regimentes sind. Auch Ihre mittelbaren Vor-
gesetzten sprechen sich höchst rühmend ans über Ihren
Eifer, Ihre Pünktlichkeit, Ihre Ordnungsliebe —
kurz, über Ihr ganzes Betragen als rechter Soldat.
Fahren Sic nur so fort, mein Sohn, und Ihrer
militärischen Carriöre ist dcr Weg geebnet. Hingegen
ist mir nichts mehr ein Gräuel, als ein nachlässiger
Soldat, dcr nichts ans seinen Stand hält; einen
solchen Wicht könnte ich eigenhändig züchtigen! Ja,
züchtigen, das; ihm Hören und Sehen ver-
geht! Denn er ist sogar fähig, sich an dem Eigen-
thum seines Kameraden zu vergreisen, (wüthend) ja,
im Kriege zu descrtiren! Das, Kerl, schreib'
Er sich hinter die Ohren, oder ich lass'
Ihn ans drei Tage krumm schließen, ver-
| standen?! Halb rechts, Marsch!"
Entlastu ngszeugen.
Dienstmagd: „Ja, habet Sie au' Kinder?"—Frau: „Nein!"
- Dienstmagd: „Ha, no' muß i' für den Dienst danke'." — Frau:
„Warum doch — ich sehe ja eben aus Ihrem Zcugniß, daß Sic auch bisher
bei einer kinderlosen Herrschaft waren!" — Dienstmagd: „He — no!
D'rum woiß i', daß in sötte Häuser, wo keine Kinder sin', 's Mädlc Alles
z'sammc'g'schlage' habe' muß." _
Gegenbeweis.
„Was, der Franzmathcs wär' en' Vegetarianer? Jo dcr! Der
tunkt schun Morgens, wann er uffschtcht, zwec Lewwerwerscht in de' Kaffee!"
Redaction: I. Schneider in München. — Verlag von Braun & Schneider in München
Kgl. Hof-Buchdruckcrei von E. Mühlthaler in München.
Hauptmann: „Soldat Schnasc! Mit be-
soliderer Genugthunng bemerke ich, daß Sic stets
einer dcr propersten und nettadsustirtcsten Männer
des Regimentes sind. Auch Ihre mittelbaren Vor-
gesetzten sprechen sich höchst rühmend ans über Ihren
Eifer, Ihre Pünktlichkeit, Ihre Ordnungsliebe —
kurz, über Ihr ganzes Betragen als rechter Soldat.
Fahren Sic nur so fort, mein Sohn, und Ihrer
militärischen Carriöre ist dcr Weg geebnet. Hingegen
ist mir nichts mehr ein Gräuel, als ein nachlässiger
Soldat, dcr nichts ans seinen Stand hält; einen
solchen Wicht könnte ich eigenhändig züchtigen! Ja,
züchtigen, das; ihm Hören und Sehen ver-
geht! Denn er ist sogar fähig, sich an dem Eigen-
thum seines Kameraden zu vergreisen, (wüthend) ja,
im Kriege zu descrtiren! Das, Kerl, schreib'
Er sich hinter die Ohren, oder ich lass'
Ihn ans drei Tage krumm schließen, ver-
| standen?! Halb rechts, Marsch!"
Entlastu ngszeugen.
Dienstmagd: „Ja, habet Sie au' Kinder?"—Frau: „Nein!"
- Dienstmagd: „Ha, no' muß i' für den Dienst danke'." — Frau:
„Warum doch — ich sehe ja eben aus Ihrem Zcugniß, daß Sic auch bisher
bei einer kinderlosen Herrschaft waren!" — Dienstmagd: „He — no!
D'rum woiß i', daß in sötte Häuser, wo keine Kinder sin', 's Mädlc Alles
z'sammc'g'schlage' habe' muß." _
Gegenbeweis.
„Was, der Franzmathcs wär' en' Vegetarianer? Jo dcr! Der
tunkt schun Morgens, wann er uffschtcht, zwec Lewwerwerscht in de' Kaffee!"
Redaction: I. Schneider in München. — Verlag von Braun & Schneider in München
Kgl. Hof-Buchdruckcrei von E. Mühlthaler in München.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Militärische Belobigung" "Entlastungszeugen" "Gegenbeweis"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1882 - 1882
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 76.1882, Nr. 1909, S. 72
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg