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Fimmen, Diedrich
Die Kretisch-mykenische Kultur — Leipzig, 1921

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https://doi.org/10.11588/diglit.9190#0005

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ZUM GELEIT

'Der Heldentod fürs Vaterland ist für den Soldaten selbst ja der schönste Tod, und
wenn man auch einige Stunden Schmerz drum aushalten muß.' Diese Worte, die
Diedrich Fimmen seinem gefallenen Schwager gewidmet hat, schweben mir vor, während
ich sein Vermächtnis der Öffentlichkeit übergebe. Sie verbieten die Klage um den zu
früh Vollendeten und versöhnen mit dem Ende seines klaren, echten und reichen Lebens.

Am 21. März 1886 in Schaar bei Wilhelmshaven geboren, hat Fimmen seine Kind-
heit in der Heimat verlebt, seine Erziehung am Kaiser Wilhelms-Gymnasium zu Wilhelms-
haven genossen. Der Reifeprüfung, zu Ostern 1905, folgten die ersten drei Semester in
Tübingen; dem Turn- und Wanderbetrieb des A. T.-V. Arminia verdankte er die volle
körperliche und seelische Frische beim Studium der klassischen Philologie und alten Ge-
schichte, das er sofort mit Eifer aufnahm. Es führte ihn nach Berlin und Freiburg, wo er
im Frühjahr 1909 promovierte. Freiburg ist bestimmend für ihn geworden: sein Wesen
und seine Gesinnung mußten ihn Lehrern wie Fabricius und Thiersch nahe bringen.
Ersterer hat ihm auch die Anregung zu seiner Dissertation gegeben, die Kern und Keim
zu dem vorliegenden Bande bildet: Zeit und Dauer der kretisch-mykenischen
Kultur (als Buch bei B. G.Teubner in Leipzig 1909 erschienen). Noch ein Semester hat
er dann bei Loeschcke in Bonn gelernt, im Frühjahr 191Ö das Staatsexamen bestanden
und Sommer und Herbst am Archäologischen Institut auf dem Kapitol gearbeitet. Es
folgt die Stipendiatenfahrt, die ihn nach Griechenland und über Sizilien wieder nach Rom
zurückführt, und von Herbst 1911 —1912 das Dienstjahr beim Infanterie-Regiment Nr. 132
in Straßburg. Gekräftigt und gereift von dem Militärdienst, dem er sich mit Freuden hin-
gab, ist er im Oktober 1912 an unser Athenisches Institut zurückgekehrt, dessen Assistent
er bis zum Ausbruch des Krieges blieb. In dieser Zeit ist sein Buch entstanden, das er
fast vollendet nach Deutschland mitbrachte, als er im August 1914 beim Infanterie-Regi-
ment Nr. 171 in Lahr eintrat, um bald an die Westfront auszurücken. Schon im September
verwundet, war er doch im Dezember wieder draußen und wurde im Januar 1915 zum
Leutnant befördert.

Dann ging es nach dem Osten, wo er in der Kälte des russischen Winters und den
mannigfachen Entbehrungen des Stellungskrieges doch Zeit und Sammlung dazu fand,
die Korrektur seines Buches zu lesen. Ein längerer Urlaub im November 1915 brachte
ihm das Glück der Heirat mit einer gleichgestimmten Lebensgefährtin, die er schon im
Süden lieben gelernt hatte. Nur wenige Wochen sollte er dies Glück noch im Sommer
1916 genießen; dann kam er im August nach Wolhynien und Galizien, im November nach
Rumänien. Beim Vormarsch auf Bukarest, in der vollen Freude des Siegeszuges, der
dem Vaterlande endlich ruhmvollen Abschluß des Krieges zu bringen schien, ist er am

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