Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Das Kunstgewerbe in Elsaß-Lothringen — 6.1905-1906

DOI Artikel:
Kunstpolitisches aus dem Elsass
DOI Artikel:
Ausstellung der Denkmalpflege im Elsass
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.6481#0026
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Ausstellung der Denkmalpflege im Elsass.

16

modernen angewandten Kunst erkannt
und dadurch die Industrie seines Landes
segensreich gefördert hat. Eine Inschrift
besagt, daß der Verband rheinischer
Kunstfreunde ihm, als dem Protektor,
dieses Bildnis gewidmet hat. Eine der
ersten Taten des rheinischen Ver-
bandes war, daß er durch eine Aus-
stellung in Straßburg die Kunst der
Reichslande vom Pariser Einfluße
losgelöst und an die deutsche Ent-
wicklung angeschlossen hat u. s. w.»
Ähnlich, nur noch verletzender äußerten
sich andere Preßstimmen. Die ent-
sprechende Antwort darauf ist von
elsässischer Seite natürlich auch nicht
ausgeblieben.

Hatte man wirklich — wenn man schon
den trockenen historischen Beweisen keine

aussTe

Xm Herbst dieses Jahres wird in
den Räumen des alten Schlosses zu
Straßburg eine Ausstellung der Denkmal-
pflege im Elsass stattfinden. Aus dem
Arbeitsplan der Ausstellung, die vom
Kaiserlichen Denkmal-Archiv zu Straß-
burg geleitet wird, entnehmen wir nach-
stehende Angaben:

Seit dem nahezu fünfjährigen Bestehen
des Kaiserlichen Denkmal-Archivs sind
die Bestände desselben bis weit über
i5ooo Nummern angewachsen. Die Zeich-

Beachtung schenken wollte — dafür kein
Gefühl, das solche Aussprüche einen
sensiblen Punkt treffen, in dem gewisse
Nervenfäden unsres gesamten Kunstlebens
— nicht nur des elsässischen — zusammen-
laufen ? Ahnte man nicht, welch' tiefe
Ironie hinter- diesem Rufe nacli einem
nivellierenden deutschen Kunststaat lauert?
Und welche Waffen liefert man damit
den auf solche unüberlegte Aussprüche
lauernden Unversöhnlichen aus, die nun
davon sprechen können, dass der „ Kunst
der Reichslande'1 bis zum Jahre 1905
Galgenfrist gegeben war. Wir fügen dazu
keinen weiteren Kommentar. Wie weit
müssen aber doch für unsere raschlebige,
leichtvergessende Zeit 60 Jahre moderner
geschichtlicher Entwicklung zurückliegen!

F. L.

nungen pp. betreffen fast alle Denkmäler
des Landes und sind für das Studium und
die Erhaltung derselben unentbehrlich ge-
worden. Es ist der Verwaltung des Archivs
des öfteren der Wunsch ausgesprochen
worden, den reichen Besitz an Zeichnungen
und Abbildungen in grösserem Umfange
weiteren Kreisen bekannt zu geben.

Die Organisation der staatlichen Denk-
malpflege hat ihren vorläufigen Abschluss
in der Ernennung der ehrenamtlich wir-
kenden Pfleger erhalten, die grossen
 
Annotationen