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Die künstlerischen Bestrebungen der Freiherren von Müllenheim
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.6481#0116
ICopf-Vigneltc von Erwin Gadomski.
DIE KüNsTLERISCTlEN BESTREBUNGEN PER
FREIHERREN VQN MüLLENHEIM
^■P^HPJ/^SPfHWFl ine gewaltige Summe kultureller Anregungen und För-
^[^L v'-^^^^^\/Jrr derungen hat das Elsaß ohne Zweifel auch seinen
iCTxNmWMMBI alten, reichen Adelsgeschlechtern zu verdanken. Diese
^t^^^njl^^^^v^jj Förderungen fallen wohl fast ebenso schwer in
^Ä.^^HuW/^^^rl^w A <u'e Wagschale wie die Kunstpflege von Kirchen
^gk und Klöstern, von wohlhabenden Bürgern und
Je mehr die Forschungen über die Familien
der adligen Geschlechter vertieft werden, desto bedeutsamer, klarer und schärfer
tritt aus solchen Studien auf dem Gebiete der urkundlichen Geschichte des Adels die ja
längst geahnte Thatsache hervor, daß die lebendige, blühende Heimatkunst in ihnen
vornehme und verständnisvolle Förderer besaß. Unermessliches ist im Elsaß zerstört,
vernichtet und verschleppt worden, und dennoch ist das Nachweisbare und das noch
Vorhandene von solcher Bedeutsamkeit, daß wir selbst auf diesen Grundlagen uns
einen Begriff von der gewichtigen Art der Kunstförderung verschaffen können.
Wir pflegen mit lauter Bewunderung die Kunstliebe, das Mäcenatentum der
Großen Italiens zu preisen und in gleichem Atemzuge darob zu jammern, daß unsere
rohderben deutschen Fürstenhöfe und Adligen so wenig für die vornehmsten
Genüsse, deren Staubgeborne fähig sind, übrig hatten. Wir pflegen uns eben im
Studium der Kunstförderung in Italien einen Maßstab zu bilden, an dem wir die
kulturelle Bedeutung der deutschen Kunstfreunde abschätzen. Leider werden zu
wenig die weitaus verschiedenen Bedürfnisse und die anders gearteten Vorbe-
dingungen für die Kunstförderung herangezogen. Es ist aber ein erfreuliches
Zeichen für das wachsende Verständis für diese Unterschiede, daß man sich
überhaupt bemüht, die wahre oder vermeintliche Stellung alter adliger Geschlechter
zu den großen Fragen der Kunstpflege klarzulegen. Im Elsaß hat die Durchforschung
DIE KüNsTLERISCTlEN BESTREBUNGEN PER
FREIHERREN VQN MüLLENHEIM
^■P^HPJ/^SPfHWFl ine gewaltige Summe kultureller Anregungen und För-
^[^L v'-^^^^^\/Jrr derungen hat das Elsaß ohne Zweifel auch seinen
iCTxNmWMMBI alten, reichen Adelsgeschlechtern zu verdanken. Diese
^t^^^njl^^^^v^jj Förderungen fallen wohl fast ebenso schwer in
^Ä.^^HuW/^^^rl^w A <u'e Wagschale wie die Kunstpflege von Kirchen
^gk und Klöstern, von wohlhabenden Bürgern und
Je mehr die Forschungen über die Familien
der adligen Geschlechter vertieft werden, desto bedeutsamer, klarer und schärfer
tritt aus solchen Studien auf dem Gebiete der urkundlichen Geschichte des Adels die ja
längst geahnte Thatsache hervor, daß die lebendige, blühende Heimatkunst in ihnen
vornehme und verständnisvolle Förderer besaß. Unermessliches ist im Elsaß zerstört,
vernichtet und verschleppt worden, und dennoch ist das Nachweisbare und das noch
Vorhandene von solcher Bedeutsamkeit, daß wir selbst auf diesen Grundlagen uns
einen Begriff von der gewichtigen Art der Kunstförderung verschaffen können.
Wir pflegen mit lauter Bewunderung die Kunstliebe, das Mäcenatentum der
Großen Italiens zu preisen und in gleichem Atemzuge darob zu jammern, daß unsere
rohderben deutschen Fürstenhöfe und Adligen so wenig für die vornehmsten
Genüsse, deren Staubgeborne fähig sind, übrig hatten. Wir pflegen uns eben im
Studium der Kunstförderung in Italien einen Maßstab zu bilden, an dem wir die
kulturelle Bedeutung der deutschen Kunstfreunde abschätzen. Leider werden zu
wenig die weitaus verschiedenen Bedürfnisse und die anders gearteten Vorbe-
dingungen für die Kunstförderung herangezogen. Es ist aber ein erfreuliches
Zeichen für das wachsende Verständis für diese Unterschiede, daß man sich
überhaupt bemüht, die wahre oder vermeintliche Stellung alter adliger Geschlechter
zu den großen Fragen der Kunstpflege klarzulegen. Im Elsaß hat die Durchforschung