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Das Kunstgewerbe in Elsaß-Lothringen — 6.1905-1906

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Kleine Mitteilungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.6481#0210
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Vom Büchertisch.

201

der Straßburger Architekt Th. Berst. Das
Elsässische Museum, das zur Ausstellung der
Bauernstube zahlreiche Gegenstände herge-
liehen hat, hat außerdem selbständig die Ab-
teilung Volkskunde beschickt durch eine
Sammlung von Holzschnitzereien (kunstreiche
Stuhllehnen, höchst originelle Kleienkotzer
und prächtige Faßriegel), sowie wundervolle
Bauernhauben. — Auch in der Abteilung
Kunsthandwerkliche Einzelerzeugnisse ist El-
saß-Lothringen durch Straßburg ehrenvoll
vertreten. Ein Architekt hat den Straßburger
Laden ausgestaltet; er enthält : Kunstver
glasungen und Glasmosa'ik, überfangene Kunst-
gläser, Kunsttöpferei, Arbeiten in gepunztem
Leder, keramische Figuren, Holzintarsien und
Kunstschmiedearbeiten aus Straßburg, Meisen-
thal i. L., Sufflenheim i. E., Barr und St. Leon-
hardt. Endlich ist Elsaß-Lothringen auch in
der Abteilung Kunstindustrie vertreten. Hier
hat die Elsässische Druckerei und Verlags-
anstalt Strassburg i. E. verschiedene Erzeug-
nisse der Lithographie und des Lichtdruckes
(Plakate usw.) ausgestellt. Alles in allem ist
diese erste Ausstellung des elsaß-lothringischen
Kunstgewerbes in Deutschland sehr ehrenvoll
ausgefallen.

Rahmen aus der Goldschmiede- und Ciselierabteilun};
der Strassburger Kunstgewerbeschule, oonoinon

Vom

Kunsthandwerkliche Einzelerzeugnisse.

— Diese Abteilung der 3. Deutschen Kunst-
gewerbe-Ausstellung, in der die einzelnen
deutschen Städte das von einer Jury streng
ausgewählte Beste in einzelnen Kojen zur
Ausstellung gebracht haben, ist von der
Damenwelt besonders bevorzugt, da hier
außerordentliche reizvolle Gebilde von Sticke-
reien und Applikationsarbeiten wie auch von
Schmucksachen in Gold und Silber, kupfer-
getriebene Gegenstände aller Art sowie wert-
volle Bronzen und zahlreiche interessante Ke-
ramiken zum Verkauf ausgestellt sind. Die
Bestellungen darauf sind bis jetzt überaus be-
deutend, da viele Originale dargeboten sind,
die in ihrer Eigenart leicht Interessenten fin-
den. Von diesen überaus wertvollen und ge-
diegenen Objekten kaufte unter anderen die
Königin-Witwe einen Schreib- und Arbeits-
tisch von Bernhard Göbel-Freiberg.

BÜCÖERTISal

Kunstpflege in Haus und Heimat. —

Von R. Bürkner. („Aus Natur und Geistes-
welt." Sammlung wissenschaftlich gemeinver-
ständlicher Darstellungen aus allen Gebieten
des Wissens. 77. Bändchen.) Verlag von
B. G. Teubner in Leipzig [VI u. 132 S.]
8. Geh. JL 1 —, geb. JL j.25.

Das Büchlein ist ein sehr nützlicher Rat-
geber in vielen ästhetischen Fragen des täg-
lichen Lebens. Das erste Kapitel enthält ein-
leitungsweise eine kurze Übersicht über die
Entwicklung der deutschen Kunst bis zu ihrem
Verfall in der ersten Hälfte des vorigen Jahr-
hunderts. Das Kunsterwachen im letzten
Viertel des 19. Jahrhunderts wird dann bis in
seine Anfänge verfolgt und die neue Kunst
mit ihren vielen Aufgaben charakterisiert.
Hierauf zeigt der Verfasser, vom Individuum
ausgehend, wie „ästhetische Kultur" am eigenen
Leibe zu beginnen habe in Körperpflege und
Kleidung. Das zweite Kapitel ist der künstle-
rischen Ausgestaltung unserer Wohnhäuser
 
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