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Das Kunstgewerbe in Elsaß-Lothringen — 6.1905-1906

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Elsässische Töpferkunst im beginnenden XVI. Jahrhundert
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https://doi.org/10.11588/diglit.6481#0161
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Konkurrenzarbeit aus der Abteilung für ornamentales
Modelieren an der Kunstgcwcrbeschule.o o n n n o n n

LLSÄSSISglE TöPFERKUNST

IM BEGINNENPEN XVI. JAfiRrluNPERT

D er Humanist Jakob Wimpfeling
(geb. 1460, gest. i528 in Schlettstadt), hat
in seinem berühmten « Lob der Deutschen «
(Epithome rer. Germanic, cap. 68) eine
inhaltreiche, viel kommentierte Schrift-
stelle auch den Meistern Martin Schon-
gauer, Albrecht Dürer, dem Straßburger
Maler Hans Hirtz (zuerst erwähnt 1427,
gest. vor 1466) gewidmet.1 Der ganze
Passus — die erste Ausgabe des Buches
ist Ö05 erschienen — macht den Eindruck
selbständiger Beobachtung eines objek-
tiven Geschichtsschreibers. Sie lässt leben-
dige Anteilnahme an den dargestellten
Verhältnissen erkennen und zwar für einen
kleinen, deutlich abgegrenzten Kreis: eben
für seine Heimat, für das Elsaß und ins-

1 Abgedruckt in der <■ Zeitschrift für bild.
Kunst i) VIII, 1873 S. 126—128, «Alsatia» 1873/74,
S'. 136. Siehe auch Lachmann's Ausgabe von
Lessings Werken XI, S. 335 ff, H. Grimm, Künstler
u. Kunstwerke II, S. 224.

besondere auch für seinen Geburtsort
Schlettstadt.

Es ist nun auffallend, daß man, soweit
ich die Litteratur zu übersehen vermag,
immer nur die Stelle über die Maler,
nicht aber den dazugehörigen Schlußsatz
herangezogen hat, der in der Übersetzung
ungefähr also lautet: In der Plastik, d. i.
in der Töpferkunst, welche aus toniger
Erde Formen bildet, sind die Deutschen
berühmt; deutliche Beweise dafür liefern
ihre Tongefäße und die meisten Arten
irdener Geschirre. Hier ist der Platz, wo
Choronbos, der Athener, der Erfinder der
Töpferkunst, bewundern und loben könnte».

Diese Aufführung der Töpferkunst in
unmittelbarem Anschluß an die Kunst der
Malerei, ihre Gleichstellung mitden farbigen
Werken der Maler, muss ebenso auffallen,
als die Hervorhebung der künstlerischen
Formen und namentlich die Betonung der
Irdenware.

Wimpfeling, der Sattlerssohn von

ss
 
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