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Paulus, Eduard [Hrsg.]; Württemberg / Statistisch-Topographisches Bureau [Hrsg.]
Beschreibung des Königreichs Württemberg (Band 52): Beschreibung des Oberamts Maulbronn: mit drei Tabellen, einer Karte des Oberamts, einem Situationsplan und sechs Holzschnitten — Stuttgart, 1870

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https://doi.org/10.11588/diglit.12699#0312
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296

Ortzbeschreibung.

ereignisse 67). — 1514 wurden die Einwohner wegen Theilnahme
am Aufruhr des armcn Conrad mit Geld und dem Verbot offener
Zeche gestraft (Gabelk.). — 1540 sammelte hier und bei Kürnbach
Hans von Landenberg Truppen in seincr Fehde mit Rotweil. —
Jm dreißigjährigcn Kricg verödcte der Ort bis 1648 völlig. —
Auch in den späteren Kriegen dcs 17. Jahrhunderts wurde er durch
Einquartierung schwer mitgenommen. — 1818 wurde hier aus dem
Sandstein Gold gcwonnen, worauf sich Uhlands Worte, daß Wiirt-
tembcrg selbst ein Körnlein Golds habc, beziehen.

Sternenfels war kirchliches Filial von Kiirnbach; dann von
Leonbronn; 1816 bekam es einen Pfarrverweser, 1866 eincn Pfarrer.
Die im Ort bestehende Friihmesserei mußte 1552 der Deutschmeister
an Wirtemberg abtreten.

Wiernshcim,

Gemeinde II. Kl. mit 1029 Einw. — Ev. Pfarrdorf mil Markrrecht. Zl/, Stunden siidlich
von Maulbronn gelegen. Wiernsheim ist der Sitz eines Nevierförsters.

Jn eincm ganz leicht eingefurchten, zwischcn flachhiigcligem Acker-
land hinziehendcn Thälchen liegt auf der Hochebene rechts von der
Enz frei und freundlich der wohl ansehnlichc Ort mit seinen breiten
gutgehaltenen Straßen, an denen die meist großen, oft tüchtigen und
geschnitzten Holzbau zeigenden Bauernhäuser stehen. Oben am Dorf
erhebt stch eine große, weithin sichtbare Linde, von der aus man cinen
hübschen Blick übcr die stiüe, von Waldungen umsäumte Gegend ge-
nießt; eine umfassende und sehr schöne AuSstcht hat man auf Ler
Höhc gegcn Mönsheim.

Die Kirche steht mitten im Dorf, auf ciner Anhöhe, und bildet
ein breites, im Westen mit einem Thurm besctztes Gebäude; sein
Chor, der an die Straße herantritt und zu Lem zu beiden Sciten
steinerne Staffeln emporführen, ist an beidcn Ecken zu schrägen
Flächen abgestumpft. Die Fenster, theils gerade gestürzt, theils spitz-,
theils rundbogig, gehören der spätesten Zeit des gothischcn Stiles an
und haben eigenthümliches, doch nicht unschönes, zuweilen mit Nosen
und Masken geschmücktes Maßwerk. Jn späterer Zeit wurden die
langen Wände der Kirche erhöht und obcn noch vierecktge Fenstcrchen
angebracht. Das flachgedeckte, durch achteckige Holzpfeiler in zwei
Schiffe getheilte Jnnere ist von Emporen stark Verstellt, es enthält
an dcr nördlichen Wand eincn geschnitzten gothischen Chorstuhl mit
schöncn hohen Seitenlchnen, an deuen flachgehaltenes Blumcnwcrk flch
ausbreitet. Die im Renaissancegcschmack crrichtcte zierliche Kanzel
zeigt in eingelegter Holzarbeit Christus am Kreuz nnd die vicr Evan-
gelisten. Der von spätgothisch gefüllten Schallfenstern durchbrochene,
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