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worauf g mit echten Versen aus II fortfährt. Hier mag
dem Schreiber, der in die Hs. *g Nachträge (am Rand)
ans wA gemacht hat, der Raum ausgegangen sein.

Aus der Annahme einer Revision von*g nach wA erklärt
es sich auch, daß g gelegentlich mit in hb gemeinsam über-
lieferten schlechten Lesarten nicht zusammengeht, sondern
mit dem bessern Text von w übereinstimmt. Vgl. etwa
289. 384 u. ö. Ja es gibt sogar einzelne Verse in g, die
sich bei scharfem Zusehen als Mischung aus w und hb
dokumentieren. Z. B. 904 Er sait gnad seine mut w, Er
sprach gnad her8 myn müt hb, Er sagt jm danck vnnd
sprach mein Math g; 1352 Der ew vn mir weg* ist w, Der
üch vil lichte weger jst hb, Der vileicht Euch vnnd mir
iveger jst g.

Zu bemerken ist noch, daß mit dem Abbrechen der
Hs. w von einem Nachlassen des hier konstatierten Neben-
einflusses auf g nichts zu spüren ist. So z. B. hat g 2252
das Richtige, während hb einen eklatanten Fehler ge-
meinsam bringen infolge Verkennens von toche durch den
Redaktor von *hb; die besonderen Umstände erlauben
uns hier, einmal ausnahmsweise aus einer richtigen Lesart
einen Schluß zu ziehen, nämlich den: die Verstümmelung
des G-edichtes, wie sie in w vorliegt, geht noch nicht
auf *w zurück, sondern hat erst auf dem Wege von *W
nach w statt gefunden.

Der Umstand, daß an der zitierten-St eile g mit dem
Frg. M übereinstimmt, wird uns bei Betrachtung der
Fragmente noch beschäftigen.

Aus den bisherigen Ausführungen ergibt sich fol-
gender Gesamtstammbaum der Hss. der Heidin:

Palaestra CVIII.
 
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