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"Unter der GrasNarbe" <Veranstaltung, 2014, Hannover>; Schomann, Rainer [Editor]; Schormann, Michael Heinrich [Editor]; Wolschke-Bulmahn, Joachim [Editor]; Winghart, Stefan [Editor]; Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege [Editor]; VGH-Stiftung [Editor]; Zentrum für Gartenkunst und Landschaftsarchitektur [Editor]; Michael Imhof Verlag GmbH & Co. KG [Editor]; Institut für Denkmalpflege [Editor]
Arbeitshefte zur Denkmalpflege in Niedersachsen: Unter der GrasNarbe: Freiraumgestaltungen in Niedersachsen während der NS-Diktatur als denkmalpflegerisches Thema : Dokumentation der Tagung vom 26.-29. März 2014 in Hannover — Petersberg: Michael Imhof Verlag GmbH & Co. KG, Heft 45.2015

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Wolschke-Bulmahn, Joachim: „Ahnenstätten" - eine besondere Kategorie von Friedhöfen in Norddeutschland: ideologische Zusammenhänge und Fragen des Denkmalschutzes
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https://doi.org/10.11588/diglit.51271#0182
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15 Grabstein in Hilligenloh mit seitenverkehrtem Haken-
kreuz, 1993. Foto: Joachim Wolschke-Bulmahn.

Es finden sich auf den Friedhöfen die Verwendung
weiterer vorchristlicher Symbole, beispielsweise des
Sonnenrades, das abgeleitet ist von einem vorchrist-
lichen Sonnenkult der germanischen Stämme.36
Selbst das Hakenkreuz, Symbol des Nationalsozia-
lismus, fand sich zumindest noch 1995 auf dem
Friedhof Hilligenloh (Abb. 15). Die seitenverkehrte
Version scheint „dem Geist der Weihestätte", um die
Stättenordnung zu zitieren, durchaus entsprochen zu
haben.
Vor allem die beiden Ahnenstätten Seelenfeld und
Hilligenloh weisen starke Übereinstimmungen in den
Gestaltungscharakteristika auf. Conneforde steht ih-
nen diesbezüglich recht nahe, hat aber-vielleicht mit
bedingt durch die Entstehung erst Anfang der 1950er
Jahre - ein etwas anderes Erscheinungsbild. Als
Charakteristika lassen sich unter anderem feststellen:
Die Totenkapellen auf den Anlagen sind germani-
schen Hügelgräbern nachempfunden. Die land-
schaftsarchitektonische Gestaltung vor allem der
Ahnenstätten Seelenfeld und Hilligenloh entspricht
stark den Gestaltungsprinzipien Willy Langes für
seinen Naturgarten. Die Ahnenstätten sind durch
einen Knickähnlichen Wall eingefasst. Der Zugang
zu den Ahnenstätten wird durch Tore geführt, die an
niederdeutsche Traditionen erinnern. Auf allen drei

16 Gedenkstein an Erich und Mathilde Ludendorff in Hilligenloh, 1993. Foto: Joachim Wolschke-Bulmahn.
 
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