man von einer Erhaltung zu 90% sprechen. Fehlt im selben
Gemälde das Gesicht des Porträtierten (dessen Fläche auch
10% ausmachen möge), dann sprechen wir besser umge-
kehrt von einer neunzigprozentigen Zerstörung. Nach den
Lehren der Informationstheorie wäre ein rechnerischer Aus-
gleich vielleicht möglich (über die Ermittlung der optischen
Informationsmenge pro Fläche), aber diesen Gedanken wollen
wir nicht weiter verfolgen.
Wichtiger ist, daß die hier vorgelegten Modelle einer grafischen
Inventarisation dazu anregen sollen, jedem zukünftigen Cor-
pus oder Atlas mittelalterlicher Wandmalerei solche - oder
verbesserte - Grafiken beizugeben,11 um den Umfang des
Erhaltenen und den Grad der Schäden noch deutlicher zu
veranschaulichen als es das Mittel der Fotografie allein leistet.
Anmerkungen
1 Nur als Beispiele: G. Bognetti: Santa Maria di Castelseprio. Milano
1948. J. u. K. Hecht: Die frühmittelalterliche Wandmalerei des
Bodenseegebietes. 1 -2, Sigmaringen 1979. Dieses Werk belegt
mit zahlreichen Tafeln den geringen Wert von Schwarzweißfotos
bei fragmentarisch erhaltenen Wandmalereien, es sucht diesen
Mangel eben durch Zeichnungen auszugleichen. Dasselbe Ver-
fahren empfiehlt sich allerdings auch, wenn Farbfotos nur in min-
derer Qualität verfügbar sind (so behelfen sich: R.-J. Grote /
P. Königfeld: Die St. Stephanskirche in Wilhelmshaven-Fedder-
warden. Hameln 1980).
2 Beispiele bei: R u. L. Mora / P. Philippot: Conservation of Wall
Painting. London usw. 1984 fig. 2.4 und pl. 104-105. G. Basile:
S. Vincenzo al Volturno: primi interventi conservativi sui dipinti della
cripta e degli attigui ambienti abbaziali. In: Conoscenze
(= Rivista annuale della Sopr. Archeol. e per I beni Ambientali
Architettonici Artistici e Storici del Molise) 1, 1984, S. 133-175.
S. Lazzeri: Ricognizione visiva. In: Un progetto per Piero della
Francesca. Kat. Ausst. Florenz 1989, S. 259-284. Für Salzkartie-
rung: A. Arnold / A. Küng / K. Zehnder: Deterioration and preserva-
tion of Carolingian and mediaeval mural paintings in the Müstair
convent (Switzerland), Part I. In: Case studies in the conservation
of stone and wall paintings. Preprints of the contributions to the
(IIC) Bologna Congress, September 1986, pp. 190-194, fig. 1.
Vgl. auch Beitrag C. Bläuer im vorliegenden Heft.
3 Arbeitsgruppe Wandmalerei des ICOM. Vgl. vorläufig auch:
I. Hammer: Sinn und Methodik der restauratorischen Befundsi-
cherung - zur Untersuchung und Dokumentation von Wandmale-
rei und Architekturoberfläche. In: Restauratorenblätter (Wien) 9,
1987/88, S. 34-58, bes. 56-58.
4 G. Basile: Restauri agli affreschi del portico di S. Lorenzo fuori le
mura a Roma. Contributo alia definizione della validitä di un me-
todo. In: Arte Medievale 2, 1984, S. 257-276, bes. Abb. 1 und
5. Dieser „grafico delle condizioni di leggibilitä” verfolgt ähnliche
Absichten wie wir, legt allerdings weniger Wert auf die Evidenz
des original Erhaltenen als auf die der Eingriffe. Unterschieden
werden: „reinvenzione” (großmaschiges Punktraster), „ridipintura”
(mittleres Raster), „riprese e rinforzatura” (Linien) sowie „pittura
originale quasi svanita” (feines Raster). Demnach wären die weißen
Partien alle gut erhalten?
5 St. Fitz / E. Aetz-Ulrich / G. Frenzei / R. Krüger / H. Kühn: Die
Einwirkung von Luftverunreinigungen auf ausgewählte Kunst-
werke mittelalterlicher Glasmalerei. München 1984.
6 Die Methode, fragmentarisch erhaltene Wandmalerei zeichnerisch
exakt („archäologisch”) wiederzugeben, geht bis in die Zeiten der
ersten Freilegungen zurück. Schon C. Annoni ließ 1835 in Galliano
nur das Erhaltene (farbig) wiedergeben, ohne es phantasievoll zu
ergänzen (Monumenti e fatti politici e religiosi del Borgo di Cantu-
rio. Milano 1835). Noch genauer verfahren in diesem Punkt die
Aquarelle in der Ausgabe P. Merimées für Saint-Savin (Notice sur
les peintures de l’église de Saint-Savin. Paris 1845). Am genaue-
sten müßten eigentlich Pausen sein, die ebenfalls schon früh ange-
fertigt wurden (z. B. 1841 vom Maler Brockhoff für die Malereien
der Hildesheimer Domvorhalle, um 1850 von C. Hohe für Ramers-
dorf und Köln St. Cäcilien), aber Pausen wurden - zumindest für
die Publikation - vielfach linear ergänzt, wie es auch für die Atlas-
werke der Wandmalerei aus dem späten 19. Jahrhundert üblich
war (Aus’m Weerth 1880; Borrmann 1897). Dagegen bemühen
sich die wissenschaftlichen Corpuswerke von Giemen (für die
Rheinlande 1905, 1916 und 1930) und Tristram (für England, 1944
und 1950) schlecht und recht, den sichtbaren Zustand wiederzu-
geben, dazu auch mehr und mehr die Fotografie einsetzend. Das
Optimum nicht-fotografischer Dokumentation wird wohl für immer
bei J. Wilpert zu finden sein, wo sämtliche Fehlstellen und Aufpik-
kungen mit erscheinen, ganz abgesehen von der guten Farbquali-
tät (J. Wilpert: Die röm. Mosaiken u. Malereien d. kirchl. Bauten
vom 4. bis 13. Jahrhundert. 3. Ausg. Freiburg 1924). In allen diesen
Werken mußten Grafiken und Aquarelle noch die Funktion erfüllen,
die heute besser die Farbfotografie übernimmt, immerhin, man
kann auch den alten Darstellungen oft viel Information über den
damaligen Erhaltungszustand der Malereien entnehmen.
7 Für die Umzeichnungen zu Abb. 4 und 5 sei Silke Beck gedankt.
8 Sollte es gelingen, in unseren Grafiken noch weitere Stufen an-
schaulich „unterzubringen'', sollte man - für Zwecke des Restau-
rators - bei der Schadstufe 4 zwischen (noch erhaltenem Original-
putz und Ersatzputz (Auskittungen) unterscheiden und - für den
Kunsthistoriker wäre das wichtiger - qualitative Verfärbungen ge-
nauer anzeigen.
9 Notizen zur Praxis: Als technische Basis der Inventarisationsgrafik
können entweder vor Ort gefertigte Zeichnungen dienen (so bei
Hecht 1979 [wie in Anm. 1]oder1:1-Pausen, die später reproduk-
tionstechnisch verkleinert werden (so O. Emmenegger in Müstair)
oder das heute weithin übliche Verfahren, auf Transparentfolien
(„Decker”) zu zeichnen, denen relativ große Fotos unterlegt wer-
den. Wir wählten aus Gründen der rationellen Arbeit und wegen
der absoluten Berührungslosigkeit diese letztere Methode. Die
Zeichnungen sind etwa 80 x 60 cm groß. Für die Abb. 7 wurde
vor Ort eine Transparentfolie in vier Farben ausgeführt, dann im
Institut für Denkmalpflege, Hannover, auf eine zweite Transparent-
folie in Grauwerten umgezeichnet. Für die Abb. 6 wurde vor Ort
eine gerasterte Folie verwendet und in jedes Einzelquadrat die
jeweils „überwiegende" Schadensstufe in der entsprechenden
Farbe angekreuzt, ein relativ schnelles Verfahren, dem jedoch die
mühsame Umsetzung ins fertige Bild gegenübersteht. Für die
Abb. 2 bzw. 6 wurde ein einfacheres, dabei sogar genaueres
Verfahren angewendet: eine vor Ort vierfarbig angelegte Zeich-
nung (Abb. 2) wurde zu Hause flächenfüllend ausretuschiert, dabei
das Grün durch den „Nullwert” (volle Transparenz) ersetzt. Nun
genügte eine speziell gefilterte Schwarzweißreproduktion, um die
Grauskala direkt herzustellen, womit der Arbeitsgang des Um-
zeichnens entfiel. Abbildungen 3 und 4 sind fototechnische Inver-
sionen über ein Internegativ. Eine weitere Vereinfachung der Auf-
nahmetechnik vor Ort erscheint uns gegenwärtig nicht dringend,
obwohl sie möglich wäre (direkte Eingabe in ein Video-Stehbild).
Dagegen sollen alsbald rationellere Methoden der Bildredaktion
erprobt werden, die ein besseres Aussteuern der Grauwerte er-
möglichen (elektronische Bildbearbeitung, Eingabe über Digitali-
siertablett oder mit Scanner).
10 Die Entscheidung wird davon abhängen, wie häufig die dunklen
Stufen 3 und 4 überwiegen und welche Art der Grafik in Repro
und Druck besser „kommt”. Es ist auch nicht auszuschließen,
daß man zur einfacheren Rastergrafik zurückkehren kann, wenn
sich damit ein anschauliches Helldunkel-Relief herstellen läßt
(Nachteil ist, daß sich zumindest mit einem weitmaschigen Raster
keine sehr kleinen Flächen darstellen lassen).
11 Ein in jeder Hinsicht - auch fotografisch - ungenügend illustriertes
neues Corpus-Werk (wofür die Verfasserin sicher keine Schuld
trifft). E. Lane: Die mittelalterlichen Wandmalereien in Wien und
Niederösterreich. Wien 1983 (Corpus der mittelalterlichen Wand-
malereien Österreichs, 1). Bessere optische Informationen gibt:
A. Raimann: Gotische Wandmalereien in Graubünden. Disentis
1983, aber auch dort fehlt eine systematische Dokumentation des
Erhaltungszustandes.
Abbildungsnachweis
1-3, 6, 7 Verfasser; 4,5 Institut für Denkmalpflege (Silke Beck).
31
Gemälde das Gesicht des Porträtierten (dessen Fläche auch
10% ausmachen möge), dann sprechen wir besser umge-
kehrt von einer neunzigprozentigen Zerstörung. Nach den
Lehren der Informationstheorie wäre ein rechnerischer Aus-
gleich vielleicht möglich (über die Ermittlung der optischen
Informationsmenge pro Fläche), aber diesen Gedanken wollen
wir nicht weiter verfolgen.
Wichtiger ist, daß die hier vorgelegten Modelle einer grafischen
Inventarisation dazu anregen sollen, jedem zukünftigen Cor-
pus oder Atlas mittelalterlicher Wandmalerei solche - oder
verbesserte - Grafiken beizugeben,11 um den Umfang des
Erhaltenen und den Grad der Schäden noch deutlicher zu
veranschaulichen als es das Mittel der Fotografie allein leistet.
Anmerkungen
1 Nur als Beispiele: G. Bognetti: Santa Maria di Castelseprio. Milano
1948. J. u. K. Hecht: Die frühmittelalterliche Wandmalerei des
Bodenseegebietes. 1 -2, Sigmaringen 1979. Dieses Werk belegt
mit zahlreichen Tafeln den geringen Wert von Schwarzweißfotos
bei fragmentarisch erhaltenen Wandmalereien, es sucht diesen
Mangel eben durch Zeichnungen auszugleichen. Dasselbe Ver-
fahren empfiehlt sich allerdings auch, wenn Farbfotos nur in min-
derer Qualität verfügbar sind (so behelfen sich: R.-J. Grote /
P. Königfeld: Die St. Stephanskirche in Wilhelmshaven-Fedder-
warden. Hameln 1980).
2 Beispiele bei: R u. L. Mora / P. Philippot: Conservation of Wall
Painting. London usw. 1984 fig. 2.4 und pl. 104-105. G. Basile:
S. Vincenzo al Volturno: primi interventi conservativi sui dipinti della
cripta e degli attigui ambienti abbaziali. In: Conoscenze
(= Rivista annuale della Sopr. Archeol. e per I beni Ambientali
Architettonici Artistici e Storici del Molise) 1, 1984, S. 133-175.
S. Lazzeri: Ricognizione visiva. In: Un progetto per Piero della
Francesca. Kat. Ausst. Florenz 1989, S. 259-284. Für Salzkartie-
rung: A. Arnold / A. Küng / K. Zehnder: Deterioration and preserva-
tion of Carolingian and mediaeval mural paintings in the Müstair
convent (Switzerland), Part I. In: Case studies in the conservation
of stone and wall paintings. Preprints of the contributions to the
(IIC) Bologna Congress, September 1986, pp. 190-194, fig. 1.
Vgl. auch Beitrag C. Bläuer im vorliegenden Heft.
3 Arbeitsgruppe Wandmalerei des ICOM. Vgl. vorläufig auch:
I. Hammer: Sinn und Methodik der restauratorischen Befundsi-
cherung - zur Untersuchung und Dokumentation von Wandmale-
rei und Architekturoberfläche. In: Restauratorenblätter (Wien) 9,
1987/88, S. 34-58, bes. 56-58.
4 G. Basile: Restauri agli affreschi del portico di S. Lorenzo fuori le
mura a Roma. Contributo alia definizione della validitä di un me-
todo. In: Arte Medievale 2, 1984, S. 257-276, bes. Abb. 1 und
5. Dieser „grafico delle condizioni di leggibilitä” verfolgt ähnliche
Absichten wie wir, legt allerdings weniger Wert auf die Evidenz
des original Erhaltenen als auf die der Eingriffe. Unterschieden
werden: „reinvenzione” (großmaschiges Punktraster), „ridipintura”
(mittleres Raster), „riprese e rinforzatura” (Linien) sowie „pittura
originale quasi svanita” (feines Raster). Demnach wären die weißen
Partien alle gut erhalten?
5 St. Fitz / E. Aetz-Ulrich / G. Frenzei / R. Krüger / H. Kühn: Die
Einwirkung von Luftverunreinigungen auf ausgewählte Kunst-
werke mittelalterlicher Glasmalerei. München 1984.
6 Die Methode, fragmentarisch erhaltene Wandmalerei zeichnerisch
exakt („archäologisch”) wiederzugeben, geht bis in die Zeiten der
ersten Freilegungen zurück. Schon C. Annoni ließ 1835 in Galliano
nur das Erhaltene (farbig) wiedergeben, ohne es phantasievoll zu
ergänzen (Monumenti e fatti politici e religiosi del Borgo di Cantu-
rio. Milano 1835). Noch genauer verfahren in diesem Punkt die
Aquarelle in der Ausgabe P. Merimées für Saint-Savin (Notice sur
les peintures de l’église de Saint-Savin. Paris 1845). Am genaue-
sten müßten eigentlich Pausen sein, die ebenfalls schon früh ange-
fertigt wurden (z. B. 1841 vom Maler Brockhoff für die Malereien
der Hildesheimer Domvorhalle, um 1850 von C. Hohe für Ramers-
dorf und Köln St. Cäcilien), aber Pausen wurden - zumindest für
die Publikation - vielfach linear ergänzt, wie es auch für die Atlas-
werke der Wandmalerei aus dem späten 19. Jahrhundert üblich
war (Aus’m Weerth 1880; Borrmann 1897). Dagegen bemühen
sich die wissenschaftlichen Corpuswerke von Giemen (für die
Rheinlande 1905, 1916 und 1930) und Tristram (für England, 1944
und 1950) schlecht und recht, den sichtbaren Zustand wiederzu-
geben, dazu auch mehr und mehr die Fotografie einsetzend. Das
Optimum nicht-fotografischer Dokumentation wird wohl für immer
bei J. Wilpert zu finden sein, wo sämtliche Fehlstellen und Aufpik-
kungen mit erscheinen, ganz abgesehen von der guten Farbquali-
tät (J. Wilpert: Die röm. Mosaiken u. Malereien d. kirchl. Bauten
vom 4. bis 13. Jahrhundert. 3. Ausg. Freiburg 1924). In allen diesen
Werken mußten Grafiken und Aquarelle noch die Funktion erfüllen,
die heute besser die Farbfotografie übernimmt, immerhin, man
kann auch den alten Darstellungen oft viel Information über den
damaligen Erhaltungszustand der Malereien entnehmen.
7 Für die Umzeichnungen zu Abb. 4 und 5 sei Silke Beck gedankt.
8 Sollte es gelingen, in unseren Grafiken noch weitere Stufen an-
schaulich „unterzubringen'', sollte man - für Zwecke des Restau-
rators - bei der Schadstufe 4 zwischen (noch erhaltenem Original-
putz und Ersatzputz (Auskittungen) unterscheiden und - für den
Kunsthistoriker wäre das wichtiger - qualitative Verfärbungen ge-
nauer anzeigen.
9 Notizen zur Praxis: Als technische Basis der Inventarisationsgrafik
können entweder vor Ort gefertigte Zeichnungen dienen (so bei
Hecht 1979 [wie in Anm. 1]oder1:1-Pausen, die später reproduk-
tionstechnisch verkleinert werden (so O. Emmenegger in Müstair)
oder das heute weithin übliche Verfahren, auf Transparentfolien
(„Decker”) zu zeichnen, denen relativ große Fotos unterlegt wer-
den. Wir wählten aus Gründen der rationellen Arbeit und wegen
der absoluten Berührungslosigkeit diese letztere Methode. Die
Zeichnungen sind etwa 80 x 60 cm groß. Für die Abb. 7 wurde
vor Ort eine Transparentfolie in vier Farben ausgeführt, dann im
Institut für Denkmalpflege, Hannover, auf eine zweite Transparent-
folie in Grauwerten umgezeichnet. Für die Abb. 6 wurde vor Ort
eine gerasterte Folie verwendet und in jedes Einzelquadrat die
jeweils „überwiegende" Schadensstufe in der entsprechenden
Farbe angekreuzt, ein relativ schnelles Verfahren, dem jedoch die
mühsame Umsetzung ins fertige Bild gegenübersteht. Für die
Abb. 2 bzw. 6 wurde ein einfacheres, dabei sogar genaueres
Verfahren angewendet: eine vor Ort vierfarbig angelegte Zeich-
nung (Abb. 2) wurde zu Hause flächenfüllend ausretuschiert, dabei
das Grün durch den „Nullwert” (volle Transparenz) ersetzt. Nun
genügte eine speziell gefilterte Schwarzweißreproduktion, um die
Grauskala direkt herzustellen, womit der Arbeitsgang des Um-
zeichnens entfiel. Abbildungen 3 und 4 sind fototechnische Inver-
sionen über ein Internegativ. Eine weitere Vereinfachung der Auf-
nahmetechnik vor Ort erscheint uns gegenwärtig nicht dringend,
obwohl sie möglich wäre (direkte Eingabe in ein Video-Stehbild).
Dagegen sollen alsbald rationellere Methoden der Bildredaktion
erprobt werden, die ein besseres Aussteuern der Grauwerte er-
möglichen (elektronische Bildbearbeitung, Eingabe über Digitali-
siertablett oder mit Scanner).
10 Die Entscheidung wird davon abhängen, wie häufig die dunklen
Stufen 3 und 4 überwiegen und welche Art der Grafik in Repro
und Druck besser „kommt”. Es ist auch nicht auszuschließen,
daß man zur einfacheren Rastergrafik zurückkehren kann, wenn
sich damit ein anschauliches Helldunkel-Relief herstellen läßt
(Nachteil ist, daß sich zumindest mit einem weitmaschigen Raster
keine sehr kleinen Flächen darstellen lassen).
11 Ein in jeder Hinsicht - auch fotografisch - ungenügend illustriertes
neues Corpus-Werk (wofür die Verfasserin sicher keine Schuld
trifft). E. Lane: Die mittelalterlichen Wandmalereien in Wien und
Niederösterreich. Wien 1983 (Corpus der mittelalterlichen Wand-
malereien Österreichs, 1). Bessere optische Informationen gibt:
A. Raimann: Gotische Wandmalereien in Graubünden. Disentis
1983, aber auch dort fehlt eine systematische Dokumentation des
Erhaltungszustandes.
Abbildungsnachweis
1-3, 6, 7 Verfasser; 4,5 Institut für Denkmalpflege (Silke Beck).
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