Das im Labormobil installierte REM ist eine portable Ausfüh-
rung (PEARL = ’Portable Electron-scanner for Application in
Research Laboratories’) und bietet alle hier beschriebenen
Möglichkeiten der Probenuntersuchung. Die Sicherung der
entstehenden Bilder und die optimale Bilderzeugung wird
durch ein ebenfalls installiertes Bildverarbeitungssystem (SIS
= Soft-Imaging Software) unterstützt. Es erlaubt eine rausch-
freie Bildspeicherung, die computertechnische Nachverarbei-
tung und den Fotoausdruck mit Hilfe eines Videoprinters. So
ist bereits vor Ort innerhalb weniger Minuten eine komplette
Dokumentation inklusive Berichterstattung möglich.
Direkt nach der Probennahme werden die Einzelproben unter
dem Stereo-Lichtmikroskop für die Untersuchungen im REM
präpariert. Es genügen bereits Kleinstproben in der Größen-
ordnung eines Millimeters. Sie werden auf kleine Probenträger
mit einer leitfähigen Kohlenstoffpaste geklebt. Eine ange-
schlossene Videokamera dokumentiert die Oberfläche in
Echtfarbdarstellung und ein Farb-Videoprinter liefert erste
Orientierungsbilder. Das erleichtert später die Untersuchun-
gen im REM, da dort keine Farbinformationen mehr zur Verfü-
gung stehen. Anschließend werden die präparierten Proben
in einem ebenfalls im Labormobil vorhandenen Sputtergerät
mit einer leitenden Schicht aus Silber, Platin oder Kohlenstoff
versehen, um Aufladungen infolge des Elektronenbeschusses
im REM zu vermeiden. Danach erfolgt das Einschleusen in
die Probenkammer des REMs, die sofort evakuiert wird. Be-
reits nach wenigen Minuten ist der erforderliche Arbeitsdruck
in der Probenkammer von 10-4 mbar erreicht, und die Unter-
suchungen können beginnen.
Es hat sich in den bisherigen Einsätzen herausgestellt, daß
sich durch die Anwesenheit der Restauratoren, die die Proben
2 a-b Ein Kupferchlorid-Korn aus der Malerei in Eilsum.
3 a-d Ein Farblicht-Splitter von Idensen im Licht- und Raster-Elek-
tronenmikroskop, d: Stereo-Bildpaar.
in der Regel selbst genommen haben, sofort eine rege Diskus-
sion über die Interpretation der Ergebnisse entwickelt. So ist
in optimaler Weise der Dialog zwischen den praxisbezogenen
Anwendern und den Wissenschaftlern gewährleistet.
Einzelkornanalyse und Feinstratigraphie
von Farbschichten
Der einfachste und schnellste Untersuchungsfall für das La-
bormobil ist die Analyse isolierter Pigmentkörper oder eine
Mikroprobe einer Salzausblühung. Diese können im Extrak-
tions-Abdruckverfahren mit Kunstharz oder besser noch mit
leitender Knetmasse (Leit-C-Plast nach Göcke) aufgenom-
men und meist schon ohne Leitfähigkeitsbeschichtung analy-
siert werden (Abb. 2a, b).
Die Erfassung und Visualisierung des schichtweisen Aufbaus
von Farbschichten und ihres Untergrunds erfordert die Zu-
sammenführung einer ganzen Reihe von licht- und elektronen-
mikroskopischen Methoden und zwar an speziell zu erstellen-
den Präparaten in Schnittebenen senkrecht zur Malfläche.
Am Anfang steht die „Zielpräparation”. Der interessierende
Bereich einer etwa 1 mm kleinen Probe wird unter dem Mikro-
skop so orientiert und in dünnflüssigem Kunstharz eingebet-
tet, daß die erforderliche Schnittebenenrichtung erkennbar
bleibt. In den meisten Fällen handelt es sich um Mikroproben,
die zuvor bereits schon im REM untersucht wurden; d.h.
bereits während der Präparation für das REM muß an die
nachfolgende Weiterverarbeitung zu Schnittpräparaten ge-
dacht werden.
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rung (PEARL = ’Portable Electron-scanner for Application in
Research Laboratories’) und bietet alle hier beschriebenen
Möglichkeiten der Probenuntersuchung. Die Sicherung der
entstehenden Bilder und die optimale Bilderzeugung wird
durch ein ebenfalls installiertes Bildverarbeitungssystem (SIS
= Soft-Imaging Software) unterstützt. Es erlaubt eine rausch-
freie Bildspeicherung, die computertechnische Nachverarbei-
tung und den Fotoausdruck mit Hilfe eines Videoprinters. So
ist bereits vor Ort innerhalb weniger Minuten eine komplette
Dokumentation inklusive Berichterstattung möglich.
Direkt nach der Probennahme werden die Einzelproben unter
dem Stereo-Lichtmikroskop für die Untersuchungen im REM
präpariert. Es genügen bereits Kleinstproben in der Größen-
ordnung eines Millimeters. Sie werden auf kleine Probenträger
mit einer leitfähigen Kohlenstoffpaste geklebt. Eine ange-
schlossene Videokamera dokumentiert die Oberfläche in
Echtfarbdarstellung und ein Farb-Videoprinter liefert erste
Orientierungsbilder. Das erleichtert später die Untersuchun-
gen im REM, da dort keine Farbinformationen mehr zur Verfü-
gung stehen. Anschließend werden die präparierten Proben
in einem ebenfalls im Labormobil vorhandenen Sputtergerät
mit einer leitenden Schicht aus Silber, Platin oder Kohlenstoff
versehen, um Aufladungen infolge des Elektronenbeschusses
im REM zu vermeiden. Danach erfolgt das Einschleusen in
die Probenkammer des REMs, die sofort evakuiert wird. Be-
reits nach wenigen Minuten ist der erforderliche Arbeitsdruck
in der Probenkammer von 10-4 mbar erreicht, und die Unter-
suchungen können beginnen.
Es hat sich in den bisherigen Einsätzen herausgestellt, daß
sich durch die Anwesenheit der Restauratoren, die die Proben
2 a-b Ein Kupferchlorid-Korn aus der Malerei in Eilsum.
3 a-d Ein Farblicht-Splitter von Idensen im Licht- und Raster-Elek-
tronenmikroskop, d: Stereo-Bildpaar.
in der Regel selbst genommen haben, sofort eine rege Diskus-
sion über die Interpretation der Ergebnisse entwickelt. So ist
in optimaler Weise der Dialog zwischen den praxisbezogenen
Anwendern und den Wissenschaftlern gewährleistet.
Einzelkornanalyse und Feinstratigraphie
von Farbschichten
Der einfachste und schnellste Untersuchungsfall für das La-
bormobil ist die Analyse isolierter Pigmentkörper oder eine
Mikroprobe einer Salzausblühung. Diese können im Extrak-
tions-Abdruckverfahren mit Kunstharz oder besser noch mit
leitender Knetmasse (Leit-C-Plast nach Göcke) aufgenom-
men und meist schon ohne Leitfähigkeitsbeschichtung analy-
siert werden (Abb. 2a, b).
Die Erfassung und Visualisierung des schichtweisen Aufbaus
von Farbschichten und ihres Untergrunds erfordert die Zu-
sammenführung einer ganzen Reihe von licht- und elektronen-
mikroskopischen Methoden und zwar an speziell zu erstellen-
den Präparaten in Schnittebenen senkrecht zur Malfläche.
Am Anfang steht die „Zielpräparation”. Der interessierende
Bereich einer etwa 1 mm kleinen Probe wird unter dem Mikro-
skop so orientiert und in dünnflüssigem Kunstharz eingebet-
tet, daß die erforderliche Schnittebenenrichtung erkennbar
bleibt. In den meisten Fällen handelt es sich um Mikroproben,
die zuvor bereits schon im REM untersucht wurden; d.h.
bereits während der Präparation für das REM muß an die
nachfolgende Weiterverarbeitung zu Schnittpräparaten ge-
dacht werden.
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