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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 27.1902

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Conze, Alexander: Die Arbeiten zu Pergamon 1900-1901, [1], Vorbericht
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https://doi.org/10.11588/diglit.41308#0013

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A. CONZE, VORBERICHT

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gesprochen, und wie sie aus der früheren Verfolgung des Zieles
einer Gesamtuntersuchung des Attaliden-Stadt sich entwickelt
hat. Es ist dort gesagt, wie wir bei der Verfolgung des Eume-
nischen Mauerringes, für welche Richard Bohn vor Allen den
Grund gelegt hat, zur Entdeckung eines Idauptthores im Süden
geführt worden waren, und wie das die Aufforderung mit sich
brachte, nunmehr auch von der Peripherie her weiter zu suchen,
nachdem die Ausgrabungen der Königlichen Museen sich vor-
zugsweise dem glänzenden Kerne der Hochstadt zugewandt
gehabt hatten. Schon im Herbst 1900 geschah das, indem wir,
nach Klarlegung der eigentümlichen Thoranlage, der Haupt-
strasse folgten, welche vom Thore stadteinwärts bergauf führen
musste. Mit der Strasse konnten wir erwarten, an ihr gelegene
wichtige Bauten zu finden. In überraschender Weise gelang das
sogleich mit der Entdeckung und Aufdeckung eines gewaltigen
Marktbaues der Königszeit, zu welchem ein Treppenaufgang
linksab von der Strasse den Zugang bildet.
Das so im Jahre 1900 Erreichte zu vervollständigen und wei-
ter zu verfolgen war die für 1901 von selbst gegebene Aufgabe.
Der Vervollständigung bedurfte es sowohl an dem grossen
Südthore, als auch an dem Marktbau.
Je merkwürdiger in seiner Anlageform und je wohlerhalte-
ner im Grundrisse das grosse Thor sich erwiesen hatte, um so
empfindlicher machte sich dem Bauwerke selbst gegenüber der
Übelstand fühlbar, dass schräg quer vor seiner Hauptfront, die
vorspringenden Teile grossenteils verdeckend, eine Reihe von
fünf elenden modernen Wohnhäusern mit ihren Gehöften lager-
ten und so den Anblick und den Eindruck des Haupt-Eingangs-
seite verkümmerten. Wir schieden 1900 mit dem dringenden
Wunsche, dass dieses Hindernis beseitigt werden möchte. Dazu
hat dann die auch hier dankbar zu erwähnende Freigebigkeit von
Freunden der Sache und wohl auch der Person verholfen, von
denen mir zu meinem siebenzigsten Geburtstage schon vorher die
Darbietung der Mittel zum Ankäufe jener Häuser angekündigt
worden war. So konnte in Jahre 1901 der Ankauf perfekt und
die Freilegung auch der Hauptfront des gewaltigen Thorbaues
vollendet werden. Auch der Freilegung des Marktbaus hatte
man in Jahre 1900 nicht vollständig Herr werden können.
 
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