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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 27.1902

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Rubensohn, Otto: Ein parisch-thasischer Vertrag
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https://doi.org/10.11588/diglit.41308#0283

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EIN PARISCH - TH ASISCHER VERTRAG.

Über die politischen Beziehungen zwischen Paros und Tha-
sos in den Zeiten, welche der Gründungsepoche des letzteren
fern liegen, war bisher nichts Näheres bekannt. Das oben
S. 198 veröffentlichte Dekret aus dem Asklepieion von Paros,
zu Ehren des Atheners Κηφισοφών Κεοραλίωνος, das uns zuerst
von einer derartigen Verbindung zwischen Mutterstadt und
Kolonie Kunde bringt, verdient darum eine ganz besondere
Beachtung. Es ist indessen nicht das einzige Dokument, wel-
ches den Beweis für das Vorhandensein solcher Beziehungen
liefert. Unsere Ausgrabungen haben uns eine zweite und viel-
leicht noch wichtigere Urkunde geschenkt, die uns einen Ein-
blick in diese Verhältnisse gewährt. Da dieser neue Fund in
eine frühere Zeit gehört als das Dekret für Kephisophon, so
stellen wir seine Betrachtung voran.
Die Inschrift wurde in fünf Bruchstücken, von denen vier
aneinander passen (a b c d), auf demselben Grundstücke des
A. Varuchas gefunden, auf dem seiner Zeit das neue Frag-
ment des Marmor Parium zu Tage getreten war. Zwei der-
selben (a und b) kamen bei meinen Grabungen im Jahre 1898
zum Vorschein, ein weiteres (c) bei denen, die Hiller von Gär-
tringen 1899 unternahm; die beiden letzten (d und e) wurden
1900 zufällig von einem Bauern entdeckt. Nur bei Fragment
a und b ist links der Rand erhalten. Die Höhe des zusammen-
gesetzten Teiles der Marmorstele beträgt 0,33 m, ihre Breite
0,17. Bruchstück e ist 0,11 hoch, 0,14 breit und 0,05 dick. Frag-
ment a umfasst Z. I — 8, b Z. 9— 16, c die linke, d die rechte
Hälfte von Z. 17 — 21. Die Schrift, von der in den IGIns V 109
ein Facsimile gegeben werden wird, ist nicht στοιχηδόν an-
geordnet, aber sie ist ausserordentlich sorgfältig und gut. Bei
der Ergänzung habe ich eine Anzahl Beiträge Hillers von
Gärtringen mitbenutzen können.
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ATHEN. MITTEILUNGEN XXVII.
 
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