DIE ARBEITEN ZU PERGAMON 1900 — 1901
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mit den Grosshändlern zu thun. Der kleine Mann zahlt in Kupfer,
und zwar ohne κόλλυβος. Der kleine Kaufmann handelt in Kupfer
(Z. 9) und wird nur in seltenen Fällen sein Kupfer zur Bank tra-
gen müssen, um Silber dafür einzuwechseln. Der Grosshändler
dagegen bedarf sowohl des Kupfers für seinen Haushalt, seine
Fabrik, sein Geschäft daheim als auch des Silbers (Z. 35 f.) für
den internationalen Geld- und Handelsverkehr. Er ist es also so
gut wie allein, der die Bank in Nahrung setzt nnd damit die
Steuer des κόλλυβος trägt.
Z. 24 — 30: Schädigung der Kleinhändler. Die
Wechsler werden überführt, sich auch anderen Vorwand zu unlau-
terem Gewinn genommen zu haben, άσπρατοΰραν τε καί τό καλού-
μενου παρ’ αΰτοίς προσφαγιού, wodurch sie besonders die Fisch-
verkäufer beeinträchtigten. Dies stellt der Kaiser ebenfalls ab,
da es klar sei, dass auch der kleine Mann von ihnen übervor-
teilt würde, und allen Käufern die ungerecht erlittene Einbusse
der Verkäufer bemerkbar geworden sei.
Um die Thatsache, welche im ersten Falle zu Grunde liegt,
festzustellen, ist eine sprachliche Voruntersuchung nötig. Im
Lateinischen bedeutet nummus asper die «rauhe», daher blanke,
noch nicht abgegriffene, noch nicht entwertete Scheidemünze:
Sueton VWrc» 44: exegit ingenti fastidio et acerbitate nummum
asperum, argentinn pustulatum, aurum ad obrussam; Persius
III 69: quid asper utile nummus habet. Bei Seneca epist. II
7, 10 : nec voles quod debeo in aspero et inprobo accipere
scheint die allgemeine Bedeutung der Scheidemünze vorzuwie-
gen. Die Glossen erklären asprum, asperum τραχύ, ferner asprum
εκλευκον und δηνάριον, τραχύ ή εκλευκον. Entsprechend finden
wir in einigen Papyri den asprio als Scheidemünze, im Mittel-
griechischen άσπρον als Bezeichnung einer kleinen Münze, im
Mittelalter den Asper («Weisspfennig») als silberne Scheide-
münze, im Türkischen Aspre als die kleinste silberne Scheide-
münze, im Neugriechischen άσπρα gleichbedeutend, mit λεπτά
(έχει άσπρα «er hat das nötige Kleingeld»), Alles dies hat zur
Voraussetzung das mittel- und neugriechische Wort άσπρος
«weiss». Die ursprüngliche Bedeutung ist aber nicht verloren
gegangen, denn im byzantinischen Griechisch wird auch τραχύς
vom Gelde gebraucht (νόμισμα τραχύ), sogar mit άσπρος zusam-
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mit den Grosshändlern zu thun. Der kleine Mann zahlt in Kupfer,
und zwar ohne κόλλυβος. Der kleine Kaufmann handelt in Kupfer
(Z. 9) und wird nur in seltenen Fällen sein Kupfer zur Bank tra-
gen müssen, um Silber dafür einzuwechseln. Der Grosshändler
dagegen bedarf sowohl des Kupfers für seinen Haushalt, seine
Fabrik, sein Geschäft daheim als auch des Silbers (Z. 35 f.) für
den internationalen Geld- und Handelsverkehr. Er ist es also so
gut wie allein, der die Bank in Nahrung setzt nnd damit die
Steuer des κόλλυβος trägt.
Z. 24 — 30: Schädigung der Kleinhändler. Die
Wechsler werden überführt, sich auch anderen Vorwand zu unlau-
terem Gewinn genommen zu haben, άσπρατοΰραν τε καί τό καλού-
μενου παρ’ αΰτοίς προσφαγιού, wodurch sie besonders die Fisch-
verkäufer beeinträchtigten. Dies stellt der Kaiser ebenfalls ab,
da es klar sei, dass auch der kleine Mann von ihnen übervor-
teilt würde, und allen Käufern die ungerecht erlittene Einbusse
der Verkäufer bemerkbar geworden sei.
Um die Thatsache, welche im ersten Falle zu Grunde liegt,
festzustellen, ist eine sprachliche Voruntersuchung nötig. Im
Lateinischen bedeutet nummus asper die «rauhe», daher blanke,
noch nicht abgegriffene, noch nicht entwertete Scheidemünze:
Sueton VWrc» 44: exegit ingenti fastidio et acerbitate nummum
asperum, argentinn pustulatum, aurum ad obrussam; Persius
III 69: quid asper utile nummus habet. Bei Seneca epist. II
7, 10 : nec voles quod debeo in aspero et inprobo accipere
scheint die allgemeine Bedeutung der Scheidemünze vorzuwie-
gen. Die Glossen erklären asprum, asperum τραχύ, ferner asprum
εκλευκον und δηνάριον, τραχύ ή εκλευκον. Entsprechend finden
wir in einigen Papyri den asprio als Scheidemünze, im Mittel-
griechischen άσπρον als Bezeichnung einer kleinen Münze, im
Mittelalter den Asper («Weisspfennig») als silberne Scheide-
münze, im Türkischen Aspre als die kleinste silberne Scheide-
münze, im Neugriechischen άσπρα gleichbedeutend, mit λεπτά
(έχει άσπρα «er hat das nötige Kleingeld»), Alles dies hat zur
Voraussetzung das mittel- und neugriechische Wort άσπρος
«weiss». Die ursprüngliche Bedeutung ist aber nicht verloren
gegangen, denn im byzantinischen Griechisch wird auch τραχύς
vom Gelde gebraucht (νόμισμα τραχύ), sogar mit άσπρος zusam-