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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 27.1902

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Rubensohn, Otto: Paros, 3, Pythion und Asklepieion
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https://doi.org/10.11588/diglit.41308#0203

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PAROS III

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des Felsens eine Mauer gestanden hat, vielleicht von einem Bau,
dessen östlicher Abschluss nicht mehr nachweisbar ist. Sie ist
nur noch an der Einarbeitung im Boden zu verfolgen. Das-
selbe gilt im wesentlichen von zwei anderen Mauerzügen. Der
eine, der in west-östlicher Richtung 2 m entfernt vor dem Hügel
herläuft, ist mit geringen Unterbrechungen in einer Länge von
37,5 m erkennbar; wie die Abbildung 2 zeigt, liegen stellen-
weise in dem Felskanal die grossen Gneisquadern der unter-
sten Schicht noch in situ,. Die an seinem westlichen Ende im
rechten Winkel ansetzende nord-südliche Mauer konnte nur
noch in einer Länge von 17 m untersucht werden, für die
Fundamente ihres nördlichen Teiles hat man keine Bettung im
Boden angelegt. Ob sie in direkter Verbindung mit den Stütz-
mauern in der Nordwestecke der Terrasse gestanden hat, muss
unbestimmt bleiben. Spuren sind nicht nachweisbar.
Ebenso kann nicht mit Sicherheit entschieden werden, ob
die beiden Mauern als Peribolos eines heiligen Bezirkes oder
als Teile eines grösseren Gebäudes aufzufassen sind. Mehrere
Versuchsgräben, die wir in dem Raum zwischen beiden zogen
besonders in der Floffnung einen Altar zu finden, brachten kein
Ergebnis. Die Ausdehnung der Mauerzüge lässt gleichwohl
vermuten, dass sich die aufgedeckten Anlagen des Pythion in
derselben Weise wie die des Aphrodite-Heiligtums und des
Delion zu einem Peribolos mit einem Altar in der Mitte zusam-
mengeschlossen haben. Auf den Stützmauern in der Nordwest-
Ecke wird sich vielleicht ein kleiner Tempel erhoben haben,
wie auch in die Norclwest-Ecke des heiligen Bezirkes des Delion
in einer von der Grünclungszeit des Heiligtums etwas abliegen-
den Zeit ein Tempel eingebaut worden ist.
II. Einzelfunde.
Die Einzelfunde waren natürlicherweise nur sehr gering, aber
ein glücklicher Zufall hat uns einige Stücke erhalten, welche
die schon gegebene Benennung der Anlage rechtfertigen.
Einmal traten bei den Grabungen, besonders in dem ein-
springenden Winkel am Felsen mehrere Fragmente von Ehren-
stelen, Basen in Stelenform, unter ihnen einige mit Inschriften

ATHEN. MITTEILUNGEN XXVII.

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