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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 27.1902

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Rubensohn, Otto: Paros, 3, Pythion und Asklepieion
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https://doi.org/10.11588/diglit.41308#0211

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PAROS III

201

etwa 8 m Länge konnte weiter westlich in der Mitte der Ter-
rasse aufgedeckt werden. Der Verlauf ist aber völlig gesichert
durch die Felsbearbeitung, durch welche der schräge Abfall
des Bodens in der ganzen Flucht der Nordmauer in eine
rechtwinklige Bettung von fast i m Tiefe verwandelt worden
ist (Abb. oben S. 191).
In dem Raum zwischen beiden Mauern haben sich von Re-
sten des älteren Baues nur die beiden unscheinbaren Stücke c
im westlichen Teil der Anlage gefunden, die ohne jeglichen
erkennbaren Zusammenhang mit den übrigen sind. Von den
zwischen der rückwärtigen Felswand und der südlichen Längs-
mauer aufgedeckten Fundamenten kann die Mauer d mit Sicher-
heit unserer Epoche zugewiesen werden. Sie ist genau in der-
selben Technik erbaut wie die anstossende Längsmauer und
einheitlich mit ihr entstanden. Dasselbe gilt von der arg zer-
störten Mauer e, deren Zugehörigkeit zur älteren Epoche durch
die Überbauung gesichert wird. Im Zusammenhang mit ihr ste-
hen die Stücke f und wahrscheinlich auch fl. Beide müssen
nach ihrer ursprünglichen Technik der älteren Anlage zuge-
sprochen werden, sie sind aber offenbar in einer späteren Zeit
umgebaut worden, indem man die kleinen Bruchsteine zum Teil
durch grosse Gneisplatten ersetzt hat, und von Mauer/'1 lässt
sich sehr wahrscheinlich machen, dass sie bei der späteren
Anlage wieder mitbenutzt ist.
Eine wichtige Rolle spielten schon in dieser ersten Epoche
die Wasseranlagen. Von den zwei auf der Terrasse ent-
springenden Quellen füllt die eine das schon erwähnte Bassin
Q *, das zu der späteren Anlage gehört. Die andere kommt
etwa 11 m östlich von jener zu Tage. Das heute noch ganz
schwach fliessende Wasser wird in einem wohl erhaltenen Bek-
ken Q2 von der Form eines ungleichmässigen Vierecks aufge-
fangen, dessen Boden mit grossen Gneisplatten gepflastert ist.
Hochkantig gestellte Platten von gleichem Material fassen auf
drei Seiten das Bassin ein, die vierte südliche bildet der ge-
wachsene Fels, der schräg nach vorn ansteigend die obere
Öffnung ein wenig verengert. Es ist offenbar schon im Alter-
tum ausser Thätigkeit gesetzt worden; der Schutt im Inneren
war mit zahlreichen antiken schwarz gefirnissten Scherben
 
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