PAROS III
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wir es ohne Zweifel mit den Fundamenten eines Altars und
zwar des Hauptaltars der ganzen Anlage zu thun haben.
Als solchen charakterisiert ihn sein Platz im Centrum des Be-
zirkes, genau in der Axe der heiligen Quelle, und seine Gestalt,
die ausserdem nur noch die Deutung als Basis eines grösseren
Bildwerkes zulässt; ein solches ist aber an dieser Stelle mehr
als fraglich. In Paros, wo, wie wir schon früher hervorgehoben
haben, der Altardienst unter freiem Himmel inmitten des hei-
ligen Bezirkes zu allen Zeiten des Altertums die bevorzugte
Form des Kultus war, dürfen wir nur die erste Deutung gelten
lassen. Von dem Oberbau ist kein Stein mehr erhalten. Die
beiden noch vorhandenen Schichten waren, wie aus dem Ver-
hältnis zum umgebenden Felsboden hervorgeht, in antiker Zeit
unsichtbar. Eine grosse Anzahl von diesem Fundament her-
rührender Porossteine findet sich in die Mauer eines nahe gele-
genen Gartens verbaut; mit Rücksicht auf die Zahl und die
Maasse dieser Blöcke müssen wir annehmen, dass der Altar
von nicht unbeträchtlicher Höhe gewesen ist.
Von aufgedeckten Resten bleiben nur noch die grossen Gneis-
platten zu erwähnen, die vor der äusseren Ouermauer an der
Ostseite liegen und möglicherweise zu einer Rampe gehörten.
Freilich ist zu bemerken, dass sie sehr unregelmässig gelagert
und schlecht fundamentiert sind und nicht in der Mitte der
Quermauer, sondern in deren nördlicher Hälfte an sie anstos-
sen. Diese Abweichung könnte aber vielleicht durch die Orien-
tierung auf den Altar bedingt sein. Jedenfalls muss der Ein-
gang zum Bezirk im Osten gelegen haben, nicht nur ist diese
Seite der Stadt zugewandt, sondern die Terrasse ist überhaupt
nur von hier aus zugänglich.
Westlich und östlich der ganzen Anlage haben wir mehrere
Gräben gezogen, um zu untersuchen, ob die Bauten noch eine
Fortsetzung hatten. Das Ergebnis war hier wie dort negativ.
Die nördliche Stützmauer am Bereabhane setzt sich zwar noch
eine Strecke weit nach Westen fort, auf dem Boden der Ter-
rasse selbst aber hat sich weder im Westen noch im Osten
eine Mauerspur nachweisen lassen, der Felsboden erwies sich
überall, wo er blossgelegt wurde, als vollständig unberührt. Wir
können also mit Bestimmtheit sagen, dass mit der beschrie-
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wir es ohne Zweifel mit den Fundamenten eines Altars und
zwar des Hauptaltars der ganzen Anlage zu thun haben.
Als solchen charakterisiert ihn sein Platz im Centrum des Be-
zirkes, genau in der Axe der heiligen Quelle, und seine Gestalt,
die ausserdem nur noch die Deutung als Basis eines grösseren
Bildwerkes zulässt; ein solches ist aber an dieser Stelle mehr
als fraglich. In Paros, wo, wie wir schon früher hervorgehoben
haben, der Altardienst unter freiem Himmel inmitten des hei-
ligen Bezirkes zu allen Zeiten des Altertums die bevorzugte
Form des Kultus war, dürfen wir nur die erste Deutung gelten
lassen. Von dem Oberbau ist kein Stein mehr erhalten. Die
beiden noch vorhandenen Schichten waren, wie aus dem Ver-
hältnis zum umgebenden Felsboden hervorgeht, in antiker Zeit
unsichtbar. Eine grosse Anzahl von diesem Fundament her-
rührender Porossteine findet sich in die Mauer eines nahe gele-
genen Gartens verbaut; mit Rücksicht auf die Zahl und die
Maasse dieser Blöcke müssen wir annehmen, dass der Altar
von nicht unbeträchtlicher Höhe gewesen ist.
Von aufgedeckten Resten bleiben nur noch die grossen Gneis-
platten zu erwähnen, die vor der äusseren Ouermauer an der
Ostseite liegen und möglicherweise zu einer Rampe gehörten.
Freilich ist zu bemerken, dass sie sehr unregelmässig gelagert
und schlecht fundamentiert sind und nicht in der Mitte der
Quermauer, sondern in deren nördlicher Hälfte an sie anstos-
sen. Diese Abweichung könnte aber vielleicht durch die Orien-
tierung auf den Altar bedingt sein. Jedenfalls muss der Ein-
gang zum Bezirk im Osten gelegen haben, nicht nur ist diese
Seite der Stadt zugewandt, sondern die Terrasse ist überhaupt
nur von hier aus zugänglich.
Westlich und östlich der ganzen Anlage haben wir mehrere
Gräben gezogen, um zu untersuchen, ob die Bauten noch eine
Fortsetzung hatten. Das Ergebnis war hier wie dort negativ.
Die nördliche Stützmauer am Bereabhane setzt sich zwar noch
eine Strecke weit nach Westen fort, auf dem Boden der Ter-
rasse selbst aber hat sich weder im Westen noch im Osten
eine Mauerspur nachweisen lassen, der Felsboden erwies sich
überall, wo er blossgelegt wurde, als vollständig unberührt. Wir
können also mit Bestimmtheit sagen, dass mit der beschrie-