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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 27.1902

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Dörpfeld, Wilhelm: Die Zeit des älteren Parthenon
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https://doi.org/10.11588/diglit.41308#0394

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3 §4

W. DÖRPFELD

29,60 m. Da die entsprechenden Maasse des jüngeren Parthe-
non 69,51 m und 30,86 m sind, so war der ältere Tempel im
Stylobat um 5,55 m länger, aber um 1,26 m schmaler als der
jüngere Bau. Die Zahl der Säulen betrug, wie ich schon früher
ermittelt hatte, 8 an den kurzen und 19 an den langen Seiten.
Die Axweite der Säulen berechnet sich für beide Seiten gleich-
mässig auf etwa 4,12 m, ein Zusammentreffen, das als wert-
volle Bestätigung für die Richtigkeit der ganzen Berechnung
angesehen werden darf. Ein Unterschied in der Grösse der
Axweiten an den kurzen und den langen Seiten, wie er bei
mehreren älteren Tempeln und so auch noch bei der Ringhalle
des «alten Athena-Tempels» vorkommt, besteht beim älterem
Parthenon also nicht.
Der Grundriss des inneren Tempels lässt sich in der Weise,
wie ich früher dargelegt habe (a. a. 0. S.177), mit den jüngeren
Mauern und Säulenreihen unter Berücksichtigung der Verschie-
bung der Tempelaxe zwar nicht genau, aber doch im allge-
meinen ermitteln. Es treffen dabei jetzt in Folge der Hinzu-
fügung der dritten Stufe die älteren Fundamente noch etwas
besser, als dies bei meiner früheren Zeichnung der Fall war
(a.a.O. S. 177), mit den jüngeren Wänden und Säulenreihen
zusammen. Der hiernach ergänzte Grundriss ist in Abb. 6
(s. unten) gezeichnet. Die Stärke der Cellawand ist nach mehre-
ren zusammen mit den Säulentrommeln verbauten Marmorqua-
dern zu etwa 1 m angenommen. In Bezug auf die Gestaltung
des Pronaos und der Hinterhalle kann man schwanken, ob
6 dorische oder 4 jonische Säulen anzunehmen sind. Ich habe
mich in der Grundriss-Zeichnung für die ersteren entschieden,
weil mit den Säulentrommeln von 1,90 m Durchmesser noch
mehrere kleinere ebenfalls dorische Trommeln von 1,72 m
Durchmesser verbaut sind, die wegen der angearbeiteten Kanne-
luren nur den untersten oder obersten Stein des Säulenschaftes
gebildet haben können. Da nun zu einem unteren Durch-
messer von 1,90 m ein kleinerer oberer Durchmesser als 1,72 m
gehört, so müssen die kleineren Trommeln der Vor- und
Hinterhalle zugeteilt werden. Für Innensäulen der Cella sind
sie zu gross. Ad. Michaelis [Arx Athen. Taf. VIII) hat in seiner
Ergänzung des Tempelgrundrisses in der Vorhalle nur 4 Sau-
 
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