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W. DÖRPFELD
Säulentrommeln möchte man zunächst für die Hinterfüllung
der kimonischen Mauer halten und demnach in die Zeit der
Erbauung dieser Mauer setzen, aber ein genaueres Studium der
Schichten und des Grundrisses überzeugt uns bald, dass die
rechte aus horizontalen Schichten bestehende Hälfte dieses
Schuttes (von der polygonalen Mauer bis an die beiden ersten
Arbeiter) noch der dritten Periode angehört und einst durch
den jetzt fehlenden Aufbau der pelasgischen Mauer gestützt
war. Das Aussehen der Schuttschichten entspricht dem der
höheren Schichten neben dem Tempel. Zum Mauerbau des
Kimon dagegen gehören sicher nur die weiter links lagernden
Schuttmassen, die auf der Photographie deutlich eine andere
Zusammensetzung zeigen. Nur dieser letztere Schutt ist, wie wir
später noch sehen werden, sicher der eigentliche «Perserschutt»,
alle anderen Schichten unseres Bildes stammen aus vorpersi-
scher Zeit.
Ein drittes Bild veröffentlichen wir auf Tafel XIV (Akro-
polis Nr. 91). Es zeigt ein Profil der Erdschichten etwas west-
lich von der vorigen Photographie neben einer der beiden
Innenmauern des Ergasterion. Vom Unterbau des Parthenon ist
nur wenig zu sehen. Die anstossenden, mit ihm gleichaltrigen
Erdschichten sind dagegen deutlich zu erkennen. Besonders
stark sind hier die schräg abfallenden Schichten, die auf dem
vorigen Bilde nur gering waren. Sie sind bis an den unteren
Rand des Bildes zu verfolgen und reichen offenbar schon
über die Linie der polygonalen, nicht sichtbaren Stützmauer
hinaus. Über ihnen liegt eine Quaderlage vom Fundament der
Innenmauer des Ergasterion. Am linken Rande sind unterhalb
dieser Mauer noch Reste von Schuttschichten zu sehen, die
noch nicht zur kimonischen Mauer gehören, sondern ebenso
wie jene schrägen Schuttschichten der zweiten Bauperiode des
Tempels angehören. Jüngere Erdschichten und Trümmermas-
sen sind auf dem Bilde nicht dargestellt.
Auf Grund dieser verschiedenen Photographien und nach
Skizzen, die Georg Kawerau während der Grabungen angefer-
tigt und mir gütigst zur Verfügung gestellt hat, habe ich die bei-
den in den Abb. 2 und 3 wiedergegebenen Durchschnitte zusam-
mengestellt. Sie sollen den Tatbestand neben der S. O.-Ecke
W. DÖRPFELD
Säulentrommeln möchte man zunächst für die Hinterfüllung
der kimonischen Mauer halten und demnach in die Zeit der
Erbauung dieser Mauer setzen, aber ein genaueres Studium der
Schichten und des Grundrisses überzeugt uns bald, dass die
rechte aus horizontalen Schichten bestehende Hälfte dieses
Schuttes (von der polygonalen Mauer bis an die beiden ersten
Arbeiter) noch der dritten Periode angehört und einst durch
den jetzt fehlenden Aufbau der pelasgischen Mauer gestützt
war. Das Aussehen der Schuttschichten entspricht dem der
höheren Schichten neben dem Tempel. Zum Mauerbau des
Kimon dagegen gehören sicher nur die weiter links lagernden
Schuttmassen, die auf der Photographie deutlich eine andere
Zusammensetzung zeigen. Nur dieser letztere Schutt ist, wie wir
später noch sehen werden, sicher der eigentliche «Perserschutt»,
alle anderen Schichten unseres Bildes stammen aus vorpersi-
scher Zeit.
Ein drittes Bild veröffentlichen wir auf Tafel XIV (Akro-
polis Nr. 91). Es zeigt ein Profil der Erdschichten etwas west-
lich von der vorigen Photographie neben einer der beiden
Innenmauern des Ergasterion. Vom Unterbau des Parthenon ist
nur wenig zu sehen. Die anstossenden, mit ihm gleichaltrigen
Erdschichten sind dagegen deutlich zu erkennen. Besonders
stark sind hier die schräg abfallenden Schichten, die auf dem
vorigen Bilde nur gering waren. Sie sind bis an den unteren
Rand des Bildes zu verfolgen und reichen offenbar schon
über die Linie der polygonalen, nicht sichtbaren Stützmauer
hinaus. Über ihnen liegt eine Quaderlage vom Fundament der
Innenmauer des Ergasterion. Am linken Rande sind unterhalb
dieser Mauer noch Reste von Schuttschichten zu sehen, die
noch nicht zur kimonischen Mauer gehören, sondern ebenso
wie jene schrägen Schuttschichten der zweiten Bauperiode des
Tempels angehören. Jüngere Erdschichten und Trümmermas-
sen sind auf dem Bilde nicht dargestellt.
Auf Grund dieser verschiedenen Photographien und nach
Skizzen, die Georg Kawerau während der Grabungen angefer-
tigt und mir gütigst zur Verfügung gestellt hat, habe ich die bei-
den in den Abb. 2 und 3 wiedergegebenen Durchschnitte zusam-
mengestellt. Sie sollen den Tatbestand neben der S. O.-Ecke