Vas Ich.
^70
houettenhaftigkeit im Schatten, das Wieder-Nufgehelltsein beschatteter Teile,
das Zerteilte des Nasenrückens innerhalb des weichen Gesichtes, die rote,
blanke Lippe zwischen den Bärten, die dunkelbraunen, körperhaften, festen
Nugen innerhalb der weichen Lider. Nus diesen vielen und gewagten Gegen-
sätzen baut sich das Nntlitz in kontrapostischer Konzentration der Elemente auf.
Dieses Nntlitz blickt sich an. Jeder Teil in seiner Besonderheit steht sich
gegenüber: die Nase zwischen den Mangen, der volle, empfindliche und leiden-
schaftliche Mund, der unausweichliche Blick, tief und entschieden aus dem Mittel-
punkt des Ich in diesen seinen Mittelpunkt dringend, ver ganze übrige Mensch
mit allen Möglichkeiten und Notwendigkeiten erscheint in diesem einfachen
Nbbild enthalten. In dieser Zrontalität einer weitgetriebenen Objektivierung,
mit der Beschränkung auf ganz Weniges und Simples, ohne alles Nkzidentelle
oder pittoreske liegt das Wagnis des bloßen Sich-selbst-Gegenübertretens.
Wie hat sich Rembrandt sein Gesicht verändert seit dem aufgerissenen Knaben-
antlitz der Beschneidung (5), dem dumpfen Iünglingskopf in Lasse! (50), dem
geladenen Nngesicht von Nbb. 187. Seine Züge scheinen ihm zu gerinnen,
seit sich auf ihnen das Bild einer eigenen, enger werdenden Welt in seinen
Umrissen abspiegelt. So sieht sich Rembrandt. „Gesicht" ist Sehen und Nntlitz.
Wie man hinaussieht, so sieht man aus. Vas Ich, in allen Schichten und Nspekten
erschaut, erscheint dargestellt als notwendige Gestalt — und als Reflex dieser
eigenen, zugewiesenen und doch selbsterzeugten Welt.
^70
houettenhaftigkeit im Schatten, das Wieder-Nufgehelltsein beschatteter Teile,
das Zerteilte des Nasenrückens innerhalb des weichen Gesichtes, die rote,
blanke Lippe zwischen den Bärten, die dunkelbraunen, körperhaften, festen
Nugen innerhalb der weichen Lider. Nus diesen vielen und gewagten Gegen-
sätzen baut sich das Nntlitz in kontrapostischer Konzentration der Elemente auf.
Dieses Nntlitz blickt sich an. Jeder Teil in seiner Besonderheit steht sich
gegenüber: die Nase zwischen den Mangen, der volle, empfindliche und leiden-
schaftliche Mund, der unausweichliche Blick, tief und entschieden aus dem Mittel-
punkt des Ich in diesen seinen Mittelpunkt dringend, ver ganze übrige Mensch
mit allen Möglichkeiten und Notwendigkeiten erscheint in diesem einfachen
Nbbild enthalten. In dieser Zrontalität einer weitgetriebenen Objektivierung,
mit der Beschränkung auf ganz Weniges und Simples, ohne alles Nkzidentelle
oder pittoreske liegt das Wagnis des bloßen Sich-selbst-Gegenübertretens.
Wie hat sich Rembrandt sein Gesicht verändert seit dem aufgerissenen Knaben-
antlitz der Beschneidung (5), dem dumpfen Iünglingskopf in Lasse! (50), dem
geladenen Nngesicht von Nbb. 187. Seine Züge scheinen ihm zu gerinnen,
seit sich auf ihnen das Bild einer eigenen, enger werdenden Welt in seinen
Umrissen abspiegelt. So sieht sich Rembrandt. „Gesicht" ist Sehen und Nntlitz.
Wie man hinaussieht, so sieht man aus. Vas Ich, in allen Schichten und Nspekten
erschaut, erscheint dargestellt als notwendige Gestalt — und als Reflex dieser
eigenen, zugewiesenen und doch selbsterzeugten Welt.