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Baumeister: das Architektur-Magazin — 8.1909/​1910

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Stiehl, Otto: Allerlei Backsteinbauten
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https://doi.org/10.11588/diglit.53857#0050

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DER BAUMEISTER = 1910, JANUAR.


gelingt, die kräftige Wärme der
Backsteinfarbe für moderne Auf-
gaben nutzbar zu machen, ohne
durch Härte abzustossen, so ist
dies dem allseitig auftretenden
Streben zu danken, teils durch
helle Ausfugung, teils durch Bei-



gabe selbständiger Bestandteile
die tiefe Farbe des üblichen Steines
aufzulichten. Letzteres mag dem
von manchen noch hochgehalte-
nen Dogma von demVorteil wider-
sprechen, den die Einheit des Ma-
terials theoretisch bieten soll,

ebenso dem Ehrgeiz des Zieglers alle Kunstwirkungen des

lieferung älterer Backstein-
kunst. Denn schon im Mittel-
alter spielen geputzte Blenden
und helle Gewölbefelder, an-
getragene Stuckbildnerei an
Kapitellen und Kragsteinen,ge-
schnitzte und reich bemalte



Holzschilder als Ersatz für die
Schlusssteine des Haustein-
baues und anderes mehr eine
grosse Rolle. In späteren Zeiten
äussert sich das gleiche Bedürf-
nis nach heiterer Belebung der
gefärbten Fläche durch die Ver-


wendung von Gesimsen aus Haustein oder hellgestrichenem

Baues mit den Mitteln der
Ziegelei zu beherrschen. Es
ist aber sicherlich der Auf-
fassungsweise des mensch-
lichen Auges gemäss und ent-
spricht durchaus der Ueber-




Arch. Ludw. Hofmann Berlin.

Volksbadeanstalt Berlin, Gerichtstrasse.
 
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