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DER BAUMEISTER . 1910, JUNI.
Aussenseite mit Türen und Fenstern ver-
mieden, in der man jetzt gerne den Aus-
druck für ein „von innen nach aussen
Bauen“ sieht. Klare Ordnung und unge-
zwungenes Gleichmass beherrschen das
Innere und Aeussere gemeinsam. Seine
Häuser sind vornehm ohne Prunk und
einfach ohne Dürftigkeit.
Klare Erfüllung der Zweckforderungcn,
feste räumliche Gestaltung des Bauköipers
und niemals schwankende bauliche Ver-
Stallgebäude umgebaut zum Cavalierhaus.
*Cavalierhaus in Gomba
(Ungarn). Umbau aus einem einstigen Stallgebäude. (Taf. 65.)
♦Wohnhaus in Brandenburg.
♦Schloss Hackhausen b. Ohligs. Erdgeschoss. (Abb. Seite 97.)
nunft sind grundlegende
und in unserer Gegenwart
unschätzbare Vorzüge.
Ihnen steht einstweilen
eine nicht zu verkennende
Unsicherheit in der geisti-
gen Belebung der sym-
bolischen Bauglieder als
Schwäche gegenüber.
Pfeiler, Säulen, Krönun-
gen, Simse, Füllungen,
Schmuckteile sind stets
verständig, am rechten
Platze, nicht verzerrt oder
missbildet. Aber nochfehlt
ihnen jene unaussprech-
liche innere Bewegtheit,
die eine Steinmassebeseelt
und schlechthin schön
macht. Das Antlitz seiner
Häuser ist wohlgeformt,
♦Arch. Paul Schultze-Naumburg,
Saaleck.
Wohnhaus in Brandenburg a. H.
(siehe auch Seite 99.)
DER BAUMEISTER . 1910, JUNI.
Aussenseite mit Türen und Fenstern ver-
mieden, in der man jetzt gerne den Aus-
druck für ein „von innen nach aussen
Bauen“ sieht. Klare Ordnung und unge-
zwungenes Gleichmass beherrschen das
Innere und Aeussere gemeinsam. Seine
Häuser sind vornehm ohne Prunk und
einfach ohne Dürftigkeit.
Klare Erfüllung der Zweckforderungcn,
feste räumliche Gestaltung des Bauköipers
und niemals schwankende bauliche Ver-
Stallgebäude umgebaut zum Cavalierhaus.
*Cavalierhaus in Gomba
(Ungarn). Umbau aus einem einstigen Stallgebäude. (Taf. 65.)
♦Wohnhaus in Brandenburg.
♦Schloss Hackhausen b. Ohligs. Erdgeschoss. (Abb. Seite 97.)
nunft sind grundlegende
und in unserer Gegenwart
unschätzbare Vorzüge.
Ihnen steht einstweilen
eine nicht zu verkennende
Unsicherheit in der geisti-
gen Belebung der sym-
bolischen Bauglieder als
Schwäche gegenüber.
Pfeiler, Säulen, Krönun-
gen, Simse, Füllungen,
Schmuckteile sind stets
verständig, am rechten
Platze, nicht verzerrt oder
missbildet. Aber nochfehlt
ihnen jene unaussprech-
liche innere Bewegtheit,
die eine Steinmassebeseelt
und schlechthin schön
macht. Das Antlitz seiner
Häuser ist wohlgeformt,
♦Arch. Paul Schultze-Naumburg,
Saaleck.
Wohnhaus in Brandenburg a. H.
(siehe auch Seite 99.)